Albanien 2019 - Roadtrip durch ein kaum bekanntes Fleckchen Europas
Fazit
Nach unserem vorherigen gemeinsamen Trip (2018) hatten wir auch dieses Mal im Vorfeld wieder hohe Erwartungen an unser Reiseziel. Wir haben uns auf unberührte Natur, interessante Kultur, malerische Strände, ein bisschen Action, nette Menschen und leckeres Essen gefreut.
Um nicht lange drumherum zu reden: Wir wurden in keinem einzigen Punkt enttäuscht, ganz im Gegenteil! Es gibt meines Erachtens nur wenige Gründe, warum man nach Kroatien oder Griechenland, jedoch nicht nach Albanien reisen sollte.
Zunächst einmal ist die Anreise relativ kurz und verhältnismäßig günstig. Für einen reinen Strandurlaub bietet die "albanische Riviera" mit Stränden wie Ksamil Beach, Gjipe Beach oder Dhermi Beach sowie der Osten des Landes mit dem Ohridsee wunderschöne Möglichkeiten hierfür. Zudem sind die Hotels und das Essen wirklich günstig und sehr sehr gut!
Der naturbegeisterte Urlauber kommt mit Optionen wie den "albanischen Alpen", Syri i Kaltër, etlichen Canyons und Höhlen oder vielen Naturschutzgebieten ebenfalls nicht zu kurz.
Für den Kulturbegeisterten geht es auch kaum besser: Illyrer, Griechen, Römer, Byzantiner, Slawen, Bulgaren, Normannen, Neapel, Venedig, Osmanen...die Mischung aus Islam und Christentum...die jüngere Geschichte inkl. Kommunismus... Wahnsinn!
Action? Na klar, sowohl organisiert (Paragliding, Rafting & Co) als auch individuell, da man hier vieles tatsächlich noch auf eigene Faust "entdecken" kann.
Hinzu kommt der nicht zu unterschätzende Vorteil, dass es momentan(!) noch verhältnismäßig wenige Touristen gibt, was einerseits für die Attraktionen sehr angenehm ist, sich andererseits sehr positiv auf den Umgang mit ebendiesen auswirkt. Die einheimische Bevölkerung ist unheimlich hilfsbereit und gastfreundlich! Ich möchte nicht unterstellen, dass sich dies bei steigendem Tourismus grundlegend ändern wird, jedoch wissen wir alle, was z.B. in Thailand aus dem "Land des Lächelns" geworden ist... "Wanna buy suit?!", "Same same!!", "Ping Pong Show?!" ...nooo, thank you!
Insgesamt war es eine rundum gelungene Reise und ich würde jederzeit erneut meinen Urlaub hier verbringen!
Dass "Urlaub" und "hier leben" zwei Paar Schuhe sind, sollte jedoch klar sein. Daher kann ich verstehen, dass viele, v.a. jüngere, Albaner*innen aufgrund mangelnder Perspektiven ihrem Land den Rücken gekehrt haben und ausgewandert sind. So leben laut Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung rund 4 Millionen Albaner im Ausland - bei 2,9 Millionen im eigenen Land, heftig! Man kann nur hoffen, dass dieses wunderschöne Land weiterhin die Kurve kriegt und das Leben für die ansässige Bevölkerung leichter wird. Ich bin optimistisch, dass der sehr ausgeprägte Nationalstolz (nicht negativ gemeint!) der Albaner dafür sorgen wird, ihr geliebtes Land zukünftig in der Spur zu halten!
Faleminderit, Mirupafshim!
Aufbruch: | 05.07.2019 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 14.07.2019 |