Im Osten der U.S.A.
Shenandoah Nationalpark und Front Royal VA
Vom Blueridge Parkway fuhren wir direkt weiter, um auf dem Skyline Drive den Shenandoah Nationalpark zu durchqueren. Dieser bereits 1926 gegründete Park ist Teil der Appalachen und mit ca. 170 km sehr langgestreckt, aber nur recht schmal.
Der Skyline Drive - die einzige öffentliche Strasse im Park - verläuft entlang des Kamms der Blue Ridge Mountains, ein zerklüftetes Gebiet mit Wäldern und Bergen. Enlang der Strasse sieht man Wildtiere, vor allem Hirsche. Aber auch Schwarzbären oder wilde Truthähne können die Strasse überqueren.
Der Shenandoah Nationalpark im Bundesstaat Virginia erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 809 qkm. In den Waldgebieten des Parks gibt es zahlreiche Flüsse und Wasserfälle und etwa 800 Wanderwege.
Die Höchstgeschwindigkeit in diesem Nationalpark beträgt 35 Meilen. Man sollte sich sowieso viel Zeit nehmen, denn es gibt immer wieder Aussichtspunkte, von wo aus man auf das Shenandoah Tal oder die Hügellandschaft im Osten blicken kann.
Wir hatten uns auch viel Zeit genommen und suchten uns dann in dem kleinen Ort Luray ausserhalb des Parks eine Unterkunft im "Ramada".
Und natürlich wollten wir hier auch unbedingt wandern gehen. Wir hatten uns im Visitor Center bereits Unterlagen über den Park und die Wandermöglichkeiten besorgt.
Wir entschieden uns dann für den Whiteoak Canyon Trail - ein Rundkurs von ca. 5 Meilen. Nachdem es zunächst recht eben war, ging es dann immer steiler hinunter. Wir überlegten uns, dass wir das ja auch alles beim Rückweg hinauflaufen müssten, Dazu war es noch recht schwül, und man schwitzte mit der Zeit immer mehr - schon beim Runterlaufen.
Nach anderthalb Stunden fanden wir einen Platz zum Picknicken mit Blick auf einen der Wasserfälle, und nach der Rast ging es zurück - und das war schon anstrengend genug.
Am Ende bzw. Anfang des Trails sahen wir erst auf dem Rückweg eine grosse Tafel mit Fauna und Flora. Und zu unserem Schrecken wurden einige giftige Schlangen aufgeführt, die hier lebten. Und wir waren uns sicher, dass wir ab und an etwas "grünes" im Gebüsch neben dem Weg weghuschen sahen.
Wir gingen erstmal etwas trinken in der Skyland Lodge und fuhren dann weiter nach Front Royal nicht weit vom Ausgang des Parks.
In Front Royal gingen wir zunächst ins Visitor Center, um uns über die Übernachtungsmöglichkeiten im Ort zu informieren.
Eher per Zufall entschieden wir uns für das B&B im Woodward House von 1910, wo schon seit 1930 Gäste aufgenommen wurden.
Das B&B liegt in einem schönen gepflegten Garten mit schattigen Bäumen und einem Blumen- und Kräutergarten.
Und in diesem B&B erlebten wir Südstaaten-Gastfreundschaft "par excellence"...
Nach einem herzlichen "welcome" von Joan und Bob, führte man uns erstmal auf die Veranda miit Schaukelstühlen, und Bob offerierte erstmal ein kühles Bier.
Anschliessend zeigte Joan uns die Zimmer und Suiten, die verschieden möbliert waren und unterschiedliche Preise hatten., aber auf allen Betten lagen wunderschöne handgefertigte Quilts. Und überall gab es Puppen, ein Hobby von Joan.
Nachdem wir uns nicht entscheiden konnte, sagte Joan uns, wir sollten uns etwas aussuchen, der Preis sei Nebensache.
Am nächsten Morgen machten die beiden uns ein wunderbares Frühstück mit Kaffee, frisch gepresstem Orangensaft, vielen frischen Früchten, Pancake mit Ahornsirup und Omelett. Das war mehr als genug für den ganzen Tag...
Für alles bezahlten wir nur 65 US$! Wir liessen ein grosszügiges Trinkgeld auf dem Tisch. Und dann kam Bob noch zum Auto gelaufen und drückte uns einen Prospekt vom B&B in die Hand, den ich ungesehen in meine Tasche packte.
Erst am Abend im Hotelzimmer entdeckten wir dann, dass das Trinkgeld im Prospekt lag...
Aufbruch: | 01.06.1995 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 23.06.1995 |