Vom Loiretal an den Atlantik
Bordeaux,
Zum Abschluss der Reise ging es zurück nach Bordeaux, und da bekamen wir wirklich ein Problem bei der Suche nach einer Unterkunft. Es waren quasi alle Hotels ausgebucht, denn es fand ein grosser Ärtzekongress in der Stadt statt.
Selbst beim Touristenbüro konnte man uns nicht helfen und empfahl uns, wenigstens für eine Nacht ausserhalb in ein "Formule 1" zu gehen, um nicht sozusagen "im Auto zu übernachten..."
Es war alles ziemlich neu und sauber, aber man kam sich ein bisschen vor wie in einem Hostel oder einer Jugendherberge, da es gemeinschaftliche sanitäre Anlagen gab. Aber für eine Nacht war es o.k.
Wir hatten bei der Hotelsuche schon vorgesorgt, und uns als Ausgleich ein Zimmer für die nächsten Tage im Hotel de Sèze mitten in der Altstdt und nicht weit von der Garonne gebucht.
Bordeaux liegt direkt an der Garonne, einem der wichtigsten und längsten Flüsse von Frankreich, und es gibt hier eine sehr schöne Flusspromenade.
Die schöne Altstadt von Bordeaux hat ein lebhaftes Zentrum und besteht aus mehreren Vierteln. Die interessanten sind sicherlich Saint-Pierre mit vielen Restaurants und Bars sowie Saint-Michel - eher ein normales Wohnviertel.
Es hat sehr viele Sehenswürdigkeiten, aber wir liessen uns einfach treiben bei unserem Sightseeing.
So kamen wir zum historischen Glockenturm "Gross Gloche" aus dem Mittelalter, der zum früheren Rathaus gehört. Das Tor "Porte Cailhau" aus dem Ende des 15. Jahrhunderts trennt die Altstadt von der Garanne.
Bereits im 3. Jahrhundert v.Chr. existierte auf dem Gebiet von Bordeaux eine keltische Siedlung 1145 bis 1453 geriet Bordeaux unter englische Herrschaft, und der Weinhandel mit England und Skandinavien sicherte der Stadt Reichtum. Der ehemalige Rathausturm "Grosse Cloche" aus dem 15. Jahrhundert zeugt noch von dieser Zeit.
Das Goldene Zeitalter von Bordeaux begann im 18. Jahrhundert, als die Stadt der französischen Krone gehörte. Der Hafen wurde zum grössten in Frankreich dank des Handels mit Afrika und den Antillen. Die Stadtmauer wurde abgerissen, und im 19. Jahrhundert enstanden breite baumbestandene Alleen. Kaiser Napoleon I. liess die Brücke "Pont de Pierre" bauen.
In der Stadt Bordeaux befinden sich mehr als 350 Baudenkmäler.
Bis zu den Stränden der Atlantikküste ist es nur knapp eine Autostunde.
Und Bordeaux ist natürlich weltbekannt für die Weine der umliegenden Weinanbaugebiete, wie z.b. Médoc, Saint-Emilion, Sautern, Périgord usw. usw.
Ein wichtiges Denkmal für die Stadt ist das ca. 43 m hohe Monumet aux Girondons. Es wurde von 1894 bis 1902 zu Ehren von Abgeordneten errichtet, die einen grossen Anteil am Beginn der französischen Revolution hatten und hingerichtet wurden.
Die grüne Lunge mitten im Zentrum ist der 11 ha Stadtpark "Jardin Public" aus dem Jahr 1746, hier kann man sich etwas ausruhen von der Stadtbesichtigung.
Der bekannteste Platz in Bordeaux ist der in den Jahren 1730 bis 1755 erbaute "Place de la Bourse", der zu den schönsten der Stadt zählt.
Der Brunnen mit den Drei Grazien befindet sich zwischen dem im klassizistischen Stil erbauten Palais de la Bourse und dem Zollmuseum. Er wurde 1869 errichtet und ersetzte eine Statue von Napelon.
Die Kathedrale St. André erbaut zwischen dem 12 und 16. Jahrhundert hat eine massive Steinfassade und viele Verzierungen an den Gemäuern.
Direkt daneben befindet sich der Glockenturm Tour Pey Berland, der im 15. Jahrhundert errichtet wurde.
Eine weitere sehenswerte Kirche ist die Basilika Saint Michel, wo auch wie bei der Kathedrale der 110 m hohe Kirchturm "Flèche Saint-Michel separat gebaut wurde.
Die Kathedrale "Saint André" wurde Ende des 12. Jahrhunderts als gotischer Bau angefangen und im 15. Jahrhundert durch eine romanische Kirche erweitert. Dieser Sakralbau ist mit 124 m Länge, 18 m Breite und 23-29 m Höhe der grösste der Stadt Bordeaux.
Am Nordportal sieht man einen reichen Skulpturenschmuck. Die 81 m hohen Türme haben spitze gotische Turmaufsätze. Die Inneneinrichtung wurde während der Französischen Revolution zerstört.
Es gab einige kleinere Märkte in der Altstadt von Bordeaux, und denjenigen den wir aufsuchten, entdeckten wir eher zufällig. Es war schon gegen 1 Uhr mittags, und die ersten Stände begannen schon abzubauen.
Die Austern waren deshalb auch günstiger, und dazu ein Glas gekühlten Weisswein - wirklich lecker. Wir sassen an einem grösseren Tisch in der Sonne, als plötzlich einige der Marktleute dazu kamen. Sie brachten Austern und Weisswein mit sich und luden uns dann dazu ein. Das war natürlich eine tolle "Gastfreundschaft" und dazu noch nette Gespräche - das werden wir natürlich nicht so schnell vergessen!
Es gab damals noch nicht so viele Autobahnen, und wir brauchten ca. 10 Stunden für die Heimfahrt - zuerst Richtung Orléans.
Aufbruch: | 13.09.1997 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 26.09.1997 |