Das erste Mal in der Bretagne
Locronan - Quimper und Concarneau
Von Brest aus fuhren wir nach Plongastel-Daoulas, dem Hauptort der gleichnamigen Halbinsel. Dieser Ort ist bekannt für seinen Kalvarienberg, mit 180 Figuren einer der grössten in der Bretagne. Die Darstellung der Passionszenen von 1602 zeigen die Krönung mit der Dornenkrone, das Abendmahl und andere Szenen.
Die Fahrt ging über Crozon zum Parc Régional d'Armorique. - das grösste Landschaftsschutzgebiet in der Bretagne. Der 1969 eingerichtete Park umfasst weite Heidelandschaften, Torfgebiete und auch einen Hochwald. Hier soll es auch bis 50 v.Chr. eine Keltensiedlung gegeben haben. Durch das einstige Gebiet der Druiden mit hohem Farnkraut und moosüberzogenen Felsen führen schöne Wanderwege.
Locronan
Wenn man nach Locronan kommt, wähnt man sich im Mittelalter. Kein Wunder, dass dieser Ort schon oft als Filmkulisse gedient hat, so z.B auch als englisches Dorf für den Film "Tessa" von Roman Polanski.
Die Häuser bestehen grösstenteils aus grauem Granit, aber wie überall in der Bretagne sind die Häuser mit farbenfrohen Blumen geschmückt.
Jahrundertelang sorgten Tuche aus Locronan für den wirtschaftlichen Aufschwung dieses Ortes. Hier sieht man immer noch viele Handwerksbetriebe und Künstler, und es wird gedrechselt, getöpfert und Tücher nach alter Tradition hergestellt.
Quimper
In Quimper mussten wir wieder lange nach einem freien Zimmer in den Hotels suchen und fanden schliesslich eine Unterkunft im "Mascotte.".
Die Stadt Quimper erhielt ihren Namen durch den Zusammenfluss (bretonisch "Kemper") der Flüsse Steir und Odet, die bis Quimper schiffbar ist.
Vor 1500 Jahren liessen sich hier die Kelten nieder, die aus Grossbritannien flüchten mussten. Später wurde die Region dem Herzogtum Bretagne angegliedert. Bis ins 16. Jahrhundert war Quimper von Mauern umgeben. Viele Häuser in der Nähe der Kathedrale haben noch die Fassaden aus dem späten Mittelalter. In der Altstadt befinden sich noch viele blumengeschmückte Häuser aus dem 17. Jahrhundert. Überhaupt gibt es in dieser Stadt viel Blumenschmuck - auch den Ufern der beiden Flüsse.
Schon von weitem sieht man die hohen Türme der im 13. Jahrhundert errichteten Kathedrale - eine der bedeutendsten Sakralbauten in der Bretagne.
Erstaunlicherweise blieben die schönen Glasfenster von der Zerstörung während der Reformation verschont.
Als wir in der Altstadt bummelten, kamen wir auch zu den Markthallen, wo ein riesengrosses Angebot nicht nur an Obst und Gemüse sondern auch von Fisch und Meeresfrüchten zu finden war.
Quimper ist bekannt für seine Fayencen. Sie sind wunderschön, aber haben auch ihren Preis...
Concarneau
Von Quimper war es nicht weit bis Concarneau, wo wir wiederum lange nach einer Unterkunft suchen mussten. Schliesslich fanden wir ein Zimmer im "Hotel des Halles".
Die grösste Sehenswürdigkeit in diesem Ort ist sicherlich die "Ville close" auf einer nur etwa 300 m langen Insel. Hier kann man gut bummeln, da die kleinen Gassen nur für Fussgänger (und Autos der Anlieger) zugänglich sind. Die Altstadt ist von einer Stadtmauer umgeben, die komplett begehbar ist.
Das ehemalige Château wurde gebaut, um die Stadt gegem das offene Meer abzusichern. Der Eingang wurde durch eine Zugbrücke abgeriegelt. Später kamen noch einige Wehrtürme auf den Dächern dazu.
Die Stadt lebt weitgehend vom Fischfang aber auch vom Tourismus. Concarneau ist der zweitgrösste Fischereihafen von Frankreich.
Nördlich von der Stadt gibt es einige sehr schöne Strände mit hellem Sand, kleinen Dünen und auch felsigen Partien. Zu diesen Stränden führen Stichstrassen, oder sie sind vom Wasser aus zugänglich.
Aufbruch: | 08.09.2002 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 29.09.2002 |