Vilstal-Radtour 2019 von Dorfen nach Neuötting
2. Tag am 16.4.2019 von Aldersbach nach Rauchdobl
Ein Schnappschuß vor dem Frühstück noch im Zimmer vor dem Fernseher.
Welche Tipps dieser Experte im Morgenmagazin gab, blieb mir letztendlich verborgen, da ich am Aufbruch zum Frühstückssaal war.
Aber für mich selbst gesehen braucht es etwas gesunden Willen, sobald dann der Anfang getätigt ist, radelt es sich unablässig schön dahin.
Kurz nach dem Start vom Gasthof Mayerhofer in Aldersbach befinde ich mich wieder auf dem Vilstalradweg, allerdings auf einem besonderen Abschnitt, der sich "BIERRadlWEG" nennt.
Dieser Radweg verbindet Aldersbach und Vilshofen auf einer Länge von 13 km und wird in einer Beschreibung aufgrund seiner idyllischen Linienführung auch als Filetstück des Vilstalradwanderweges bezeichnet, den jährlich etwa 35.000 Radler befahren.
Das witzig gehaltene Start- bzw. Zieltor (ein Gegenstück dazu steht in Vilshofen in der nächster Nähe zum Yachthafen) besteht aus 76 Limo- und Bierträgern, die einsturzsicher an Stahlträgern befestigt sind. In Aldersbach empfängt der Bierradlweg auch die Radler, die vom Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen Aidenbach und Aldersbach ankommen und diese direkt zur Brauerei und Kloster Aldersbach führt.
Ich denke mal, daß da schon einige hochgeklettert sind . . .
Verbote sind dazu da, um gebrochen zu werden.
Die letzten knapp 7 km bis Vilshofen geht es zügig auf dem Radler-Highway direkt an der Vils entlang.
Lädt eigentlich zur gemütlichen Rast ein, aber die Sitzblöcke waren trotz des strahlenden Sonnenscheins kurz vor 10 Uhr Mitte April noch zu kalt.
Also im Normalfall wäre ich das restliche Stück an der Vils entlang bis Vilshofen getourt, aber der Ausblick hinunter ins Vilstal mit Aldersbach in Bildmitte zeigt an, daß eine Umwegsvariante über den Höhenzug zwischen Vils und Donau anstand.
Über kleine Weiler ging's nach Bacheröd bei Alkofen, das wiederum kurz vor Vilshofen auf dem Höhenzug zwischen Vils und Donau liegt.
Ziel meines Ausreißers von den direkten Rollpfaden entlang der Vils war der Kurzbesuch beim ehemaligen Feldollinger Matt, der mit seiner Familie vor nicht langer Zeit hierher zog.
Ein wenig weiter entlang des Weges erscheint zwischen zwei Bäumen eine mystisch anmutende Formation aus riesigen Feldblöcken, die sicherlich nicht natürlichen Ursprungs ist, sondern von Menschenhand geschaffen sein mußte.
Jedoch war kein beschreibendes Hinweisschild zu erspähen.
In der Ferne lassen sich äußerst schemenhaft Ausläufer des Bayerischen Waldes erahnen, davor liegt das Donautal.
Bin dann noch den Abstecher zu diesem Ort gefahren, um dahinter evtl. schon etwas von der Donau sehen zu können, aber Matt sagte schon, daß ein richtiger Donaublick erst oberhalb von Vilshofen möglich sei.
Also ging es von hier aus dann nach dem Abstecher wieder rechterhand weiter.
Aus dieser Perspektive sind in Bildmitte des Hintergrunds die ersten Höhenzüge des Bayerischen Waldes einigermaßen deutlich zu erkennen.
Aaahaaa ! Ausblick vom Vilshofener Stadtteil Hördt:
Aus dieser Höhenlage Vilshofens ist die "schöne blaue Donau" gut zu erkennen, die Vilsmündung ist baulich verdeckt, liegt kurz hinter der Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer mit dem gotischen Spitzturm aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, 1803/04 nach dem großen Stadtbrand von 1794 wieder aufgebaut, am östlichen Ende Vilshofens.
Der kleinere Turm linkerhand der Stadtpfarrkirche ist übrigens das Stadttor.
Klickt man in diesem Bildschirmfoto auf die Vergrößerungspfeile rechts oben, sieht man rechts und links des vorhandenen Mauszeigers den Beginn bzw. das Ende des schon an diesem Morgen in Aldersbach beschriebenen Bierradlwegs in Form der gleichen Bierträgertor-Formation.
Die Vergrößerung - falls getätigt - läßt sich dann durch Klick auf das größere Kreuz bzw. per Druck auf die "Esc"-Taste wieder entfernen.
Inzwischen in den Niederungen Vilshofens, befinde ich mich auf der innerörtlichen Vilsbrücke, dahinter die Brücke der B8 über die Vils, die gleich anschließend in die Donau mündet und dort ihr namentliches Ende findet, aber im Geiste irgendwie doch noch weiterhin Bestand hat.
Der Blick zurück fällt auf die Eisenbahnbrücke der Hauptstrecke Passau (von links) nach Regensburg und weiter nach Nürnberg, sowie die Abteikirche Schweiklberg aus dem Jahre 1642 mit zwei 51 m hohen Türmen.
1804 wurde das damalige Kapuzinerkloster versteigert, 1904 dann von den Benediktinern von St. Ottilien (Nähe Ammersee) gekauft.
Auf der B8-Vilsbrücke nochmals ein Rückblick auf die Stadtpfarrkirche
St. Johannes der Täufer, die innerörtliche Straßenbrücke, die Eisenbahn-Bogenbrücke, sowie Abtei Schweiklberg.
Blick von der B8-Straßenbrücke auf ein gerade in Richtung Deggendorf / Passau vorbeiziehendes Frachtschiff. Der Name des Schiffes kann leider nicht erkannt werden - deshalb auch keine dazugehörigen technischen Daten.
Die Gebäudlichkeiten auf der linken Donauseite sind Bestandteil des Flugplatzes Vilshofen, seit 1964 öffentlicher Verkehrslandeplatz und seit 2004 Stützpunkt der Luftrettungsstaffel Bayern e.V.
Die asphaltierte Start-/Landebahn ist 1138 m lang und 20 m breit.
Etwa 30 Personen sind an diesem Flughafen beschäftigt.
Unter der B8-Straßenbrücke fließt von rechts her die Vils an und mündet in die von links nach oben fließende Donau.
Ich schreibe bewußt nicht von der strömenden Donau, da diese in Laufrichtung erst ab Passau offfiziell als Strom bezeichnet wird.
Von links die Donau, die dem physischen Lauf der von rechts ankommenden Vils ein unspektakuläres Ende versetzt.
Im linken unteren Bildbereich ist die steinerne Treppe zu erkennen, die mit einigen Stufen zum Endpunkt des eigentlichen Tourthemas führt.
Wie auch bei den Touren an Inn (2016), Lech und Isar (2018) ist nun der Mündungsspitz der Vils in die Donau erreicht.
Bei dieser guten Zugänglichkeit darf natürlich das kultische Fußkühlen an solch einer prägnanten Lokalität nicht zu kurz kommen.
Vom Mündungsspitz noch der Blick auf die Brücke der B8, die die Vils auf ihren letzten Fluß-Metern überspannt.
Wie ja schon weiter oben in diesem Bericht ausgeführt, ist zum Tourzeitpunkt die Karwoche vor Ostern.
Deshalb auch der Hinweis auf den kleinen Palmbuschen am Steuerrohr des Fahrrads, der nicht nur diese komplette Tour, sondern auch während der zweiten Ferntour dieses Jahres in der zweiten Hälfte im Mai meine Fahrstrecken entlang einer gemeinsamen Tour an Teilen der Enns und der Donau schmückte.
Diese Tourbeschreibung gibt es dann zu einem späteren Zeitpunkt.
Da sich die Bezeichnung "Donaupromenade" recht edel und mondän liest, gab es an dieser noch eine kleine Defilée-Fahrt bis kurz vor die Marienbrücke und wieder zurück zur Vilsmündung und von dort an der im Vergleich zur Donau
"grauen Maus" Vils wieder zurück nach Aldersbach - allerdings nicht mehr über den Höhenzug, sondern direkt an dem Stück Vils, das ich bei der Anfahrt noch ausgelassen hatte.
Dieses Stück Weg nennt sich Vils-Engtal und verläuft ab Vilshofen für etwa 4 km vilsaufwärts durch einen naturnahen Flußabschnitt mit landschaftlicher Vielfalt bis etwa Höhe Mattenham, wo ich den Vilsradweg vormittags verlassen hatte.
Dieses und das folgende Bild kennzeichnen das Vils-Engtal, das anschließend in das bereits beradelte Gebiet namens "Lebendige Vils" übergeht und eine hochwertige Gewässerlandschaft, erreicht durch einen ökologischen Umbau mit Umgestaltung von (Wasser-)Abstürzen und Ausweitung der Auwaldbestände entstehen ließ.
(Zusammengefaßt aus der Beschreibung von donautal-klosterwinkel.de)
Inzwischen war Aldersbach wieder erreicht, auf das ich nicht mehr weiter eingehen möchte und verließ dort endgültig das Tour-Hauptthema "Vils" incl. ihres angeschlossenen Radwegs.
Von dort ab war dann ein kurzes Stück Bahntrassen-Radeln auf einer ehemaligen Nebenstrecke (auch (untere) Vilstalbahn genannt) angesagt, die auf einer Länge von 12,5 km von Vilshofen bis Aidenbach führte.
Diese Nebenbahn wurde zum Jahresende 1987 geschlossen und die Trasse in den frühen 1990er-Jahren abgebaut. Gegenwärtig verläuft auf der ehemaligen Trasse der von mir gerade benutzte Radweg.
Ab Aidenbach fährt man dann sowohl auf der normalen Straße, auf diese begleitenden Radwegen und wo der Radweg auch mal sein vorübergehendes Ende fand, verlief meine Spur auch mal etwas abgesetzt auf beschilderten Feldwegen zwischen Wiesen und Äckern hindurch.
Auf diesem Bild sieht man rückblickend in Bildmitte ganz in der Ferne nochmals schemenhaft Ausläufer der Höhenzüge des Bayerischen Waldes.
Zwischendrin eine nette, menschlich geprägte Episode:
Beim Passieren eines Anwesens kam ich mit dem im Garten beschäftigten Hausherrn ins Gespräch, der auch aus früherer Zeit als Lkw-Fahrer meine Heimatgegend kannte und dieses Gespräch zog sich auch etwas in die Länge.
So nebenbei bot er mir ein großes Glas Honig aus seiner eigenen Imkerei an (hinter der Traktorfahrerin sieht man das "Bienenhotel"). Nach kurzer Zeit ertönt aus der Nachbarschaft ein Traktor und er (Hans) kündigt an, daß gleich die Lisi mit ihrem Gefährt erscheinen wird.
Auch mit ihr entwickelt sich ein nettes Gespräch und sie bietet mir freiweg einen der Äpfel an, die sie mit sich führt.
Wenn das kein Verpflegungsservice ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.
Das nennt man Herzlichkeit.
Servus Lisi und Hans !
Nachdem etwa eine Viertelstunde geplaudert war, ging es wieder weiter und nach gut 2 km Fahrtstrecke fällt am Ortsausgang von Egglham der Blick zurück auf die 1751 geweihte, kleine und sehenswerte Rokokokirche "St. Jakobus der Ältere".
Davor stand an dieser Stelle eine spätgotische Kirche.
Bevor das heute recht frühzeitige Tagesziel erreicht wird, passiere ich ein recht viel Heiterkeit auslösendes Ortsschild . . .
Und gut 1 km weiter "doblt" es schon wieder - Rauchdobl 1 ist meine Anlaufstelle nicht nur als Quartier, sondern auch vorrangig zum Wiedersehen mit der dort ansässigen Familie Hausruckinger, die bis vor nicht langer Zeit viele Jahre in meiner Ortschaft Feldolling ansässig war.
Da ich ja, wie bereits beschrieben, wetter-, lust- und zeitbedingt meiner bereits beendeten Vilstalradtour einen weiteren Anhang mit immer noch unbekannten Schlußzielort versetzte, lag es auf der Hand dieses Zwischenziel endlich mal per Rad anzusteuern.
Mein Erscheinen hatte ich telefonisch bereits an der Vilsmündung in Vilshofen angekündigt und so konnte ich die relativ kurze Fahrstrecke bzw. Fahrzeit im Gegensatz zum vorigen Tag recht locker und gelöst angehen.
Die Zufahrt zum Grundstück wird von einem stattlichen Wappen des Familienanwesens geziert - die eiserne Bank daneben bekommt später noch eine entspannende Funktion.
Der Blick von der Grundstückszufahrt fällt zurück auf die in etwa Bildmitte von rechts nach links verlaufende Staatsstraße 2109 von Aldersbach nach Pfarrkirchen im Rottal.
Zwischen Hanni und mir hat sich Sohn Andreas postiert, der mit seiner Familie im Nebengebäude wohnt.
Nach dem Einchecken bei den "Rauchdoblers", suche ich am Abend gegen 19:42 Uhr zu Fuß nochmals die bereits angesprochene Metallbank am Schild mit dem Familienwappen auf und lasse längere Zeit die Abendstimmung entspannend auf mich einwirken, bis mich die überhandnehmende April-Abend-Frische wieder in die wohlig gewärmte Unterkunft zurück "dirigiert" und das reichhaltige von meiner Herbergsfamilie aufgetischte Abendessen ansteht.
Nachfolgend noch 14 unkommentierte Bilder dieser für meine Sinne so wohltuenden Abendatmosphäre nach dem gelungenen zweiten Tourtag:
Aufbruch: | 15.04.2019 |
Dauer: | 3 Tage |
Heimkehr: | 17.04.2019 |