SOUTHERN CIRCLE SAFARI
Okavango Delta
Maun, Island-Safari-Lodge
Anschließend fuhren wir Richtung Nordosten nach Maun. Diese kleine Stadt gilt als Tor zum Okavango-Delta, welches seit 2014 zum UNESCO-Welterbe gehört. In der Island-Safari-Lodge bezogen wir ein sehr schönes Chalet, bevor am Tag darauf unseres Camping-Abenteuer im Delta beginnen sollte.
Rundflug über das Okavango Delta
Doch zuerst fuhren wir zu dem kleinen Flugplatz von Maun von wo aus unser Rundflug über das Okavango-Delta startete. Darauf hatten wir uns schon über 1 Jahr gefreut und unsere Guides gleich zu Beginn der Reise mit der Buchung beauftragt. Der ca. 50 minutige Rundflug kostete 145 US$ pro Person extra, aber er sollte jeden müden Cent wert sein. Die kleine Einmotorige stand auf dem Rollfeld für uns bereit und nach einer kurzen Einweisung durch den Piloten ging es los. Die Cessna hob zügig ab und vor uns tat sich das größte Binnendelta der Welt auf. Auf über 20 000 km²(flächenmäßig etwa so groß wie Schleswig Holstein) trifft hier der Okavango, aus dem Hochland Angolas kommend, auf die Kalahari-Wüste. Der Okavango fächert sich dabei immer mehr und mehr auf und versickert dann langsam im Kalahari-Becken. Nebenher verdunsten auch große Teile des Wassers. Dadurch entsteht eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas. Wir sahen diese wunderschöne, beeindruckende und unbeschreibliche Natur heute erst einmal von oben und ich muss eingestehen das Fotos nur Bruchteile dessen ausdrücken können was man da real erlebte und fühlte. Die Bilder die wir seit dieser Zeit im Kopf haben treiben uns immer wieder die Tränen der Demut und Rührung in die Augen. Wir fühlten uns wie Baronin Karen Blixen & Denys Finch Hatton in „Jenseits von Afrika“…
Campen in der Wildnis des Okavango Deltas
Am nächsten Tag begannen 3 Tage zelten in der Wildnis. Ein Geländewagen brachte uns noch tiefer in das Delta hinein bis zu einem kleinen Nebenarm des Okavango. Von dort aus ging es mit dem Mokoro weiter. Immer 2 Personen und der Poler, welcher Bootsführer und Guide in einem ist. Wir kamen so mit Gideon zusammen, ein sympathischer und kompetenter Botsuaner, der uns die nächsten 3 Tage begleitete. Das Mokoro ist das klassische Fortbewegungsmittel im Delta. Die ca. 4 Meter langen Einbäume werden aus dem Holz des „Leberwurstbaumes“ (gehört zur Familie der Trompetenbaumgewächse) aus einem Stück gefertigt. Heute werden viele der Umwelt zu Liebe und wegen der steigenden Nachfrage aus Fieberglas hergestellt („safe the sausage tree“). Nach ungefähr 2 Stunden Bootsfahrt erreichte wir eine größeren Insel auf der sich das Zeltcamp befand. Die Zelte waren von den fleißigen Mokoro-Polern schon aufgebaut worden. Es gab eine Feuerstelle, ein Küchenzelt, ein Dschungelklo und sogar eine Eimerdusche.
ein erfahrener Poler führte die Gruppe, ein anderer bildete die Nachhut und das waren Gideon und wir
bei der Fahrt durch die riesigen Schilffelder sollte man trotzdem immer auf der Hut sein vor Hippos und Krokodilen (die Elefanten hingegen sieht man von Weiten)
das Dschungelklo, der "Schlüssel" dazu war der Spaten (im Hintergrund im Boden steckend) war er an diesem Platz bedeutete das "Klo ist frei"
Bushwalk im Delta
Zur Tierbeobachtung und zum Sonnenuntergang unternahmen wir mit den Guides einen Bushwalk. Wichtig hierbei war das die Gruppe immer zusammenblieb und im „Gänsemarsch“ unterwegs ist. Wir befanden uns hier mitten in der Wildnis mit fast allen Tieren die Afrika so zu bieten hat, auch die, die keine Pflanzenfresser sind! Da erschien es plötzlich sehr logisch das die Gruppe dann von eventuell gut getarnten „Beobachtern“ als großes Tier und nicht als Einzelopfer angesehen wird. Wir beobachteten z.B. Zebras und Kaffernbüffel. Ein riesiger Elefantenbulle kreuzte auch unseren Weg, er war sich aber seiner Stärken bewusst und nahm so nur wenig Notiz von uns. Der Sonnenuntergang war wieder aus der Rubrik wunderschön & unbeschreiblich. Nach Einbruch der Nacht sind alle beizeiten in den Zelten zum Schlafen verschwunden. Diese durften in der Dunkelheit aus Sicherheitsgründen auch nicht mehr verlassen werden. Es war warm und man lauschte den Geräuschen der Wildnis und den Lauten der Nacht… Phantastisch!
ein Tag im Delta
Sehr frühes Aufstehen am nächsten Morgen und Briefing noch vor dem Sonnenaufgang. Wieder hieß es Bushwalk und Tierbeobachtung zur besten Zeit und noch bevor die große Mittagshitze kommt. Wir konnten wieder viele wilde Tiere sehen wie z.B. Giraffen, Antilopen, Flusspferde, Büffel usw.. Auch konnten wir in Augenschein nehmen wieviel die Hyänen von einem Zebra übriggelassen haben. Als wir wieder im Camp waren wurde erst einmal das Frühstück nachgeholt. Anschließend suchte sich jeder ein schattiges Plätzchen um einigermaßen die Gluthitze in der Nachmittagszeit zu überstehen. Unsere Guides schleppten eimerweise das Wasser aus dem Okavango heran um uns das „duschen“ zu ermöglichen. Ich habe mich im Stundenrhythmus gleich samt Hemd und Hose unter die Eimerdusche gestellt. Bei über 40°C waren die Sachen am Körper innerhalb von 30 Minuten wieder trocken. Jede Bewegung wurde zur Qual und das Trinkwasser im Kanister war warm. Trotz dieser unerträglichen Hitze war auch das Alles eine tolle Erfahrung. Am Abend unternahmen wir noch eine herrliche Mokoro-Tour durch die unendlich scheinende Schilf- und Seenlandschaft des Okavango-Deltas in den Sonnenuntergang hinein. Hierbei konnten wir viele Hippos beobachten. Abends am Lagerfeuer ging ein Tag voller tiefer Eindrücke und Erfahrungen zu Ende. Die Mokoro-Poler tanzten und sangen für und mit uns zusammen. WOW!
Abschied vom Okavango Delta
Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen vom überwältigendem Okavango-Delta. Die Sachen wurden auf den Mokoros verstaut und Gideon brachte uns wieder sicher zum Festland. Alle bedankten sich bei ihren Polern für die erlebnisreichen Tage mit einem angemessenen Trinkgeld. In Maun angekommen mussten erst mal die Proviantvorräte wieder aufgefüllt werden und ein eiskaltes Windhoek-Lager aus dem Kühlschrank viel auch ab. Danach ging es zur nächsten Etappe.
Aufbruch: | 01.09.2018 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 23.09.2018 |
Namibia
Botsuana