CHILE - Im Malalcahuello National Reservat
Im Reservat: Auf der Passhöhe
Wir wollten das schon. So packten wir unsere kleinen Rucksäcke und marschierten los. Trotz der Höhe, wir befanden uns auf ca.1600m ü.d.M., war es relativ warm. Wir schlitterten ein bißchen auf dem harschigen Schnee herum und wanderten dann zügig auf der Schotterstraße weiter bergan. Vor uns der schneebedeckte Kegel des Lonquimay, unter uns das vegetationslose, lavaschwarze Tal, aus dem wir heraufgefahren waren und eine unglaubliche Stille und Einsamkeit.
Der Aufstieg zog sich dann länger hin, als wir erwartet hatten, denn nach jeder Kurve war eine nächste zu sehen, aber wir wollten unbedingt die Passhöhe erreichen. Schließlich, nach etwa eineinhalb Stunden, waren wir auf einer Art Hochplateau angekommen. Die Aussicht war grandios.
Links war der Crater Navidad zu sehen, der 1988 bei einer Eruption entstanden war, zu seinen Füssen ein riesiges Lavafeld, das wie ein schwarzer See aussah. In der Ferne waren weitere schneebedeckte Gipfel zu sehen. Die Schotterpiste wand sich weit entfernt an einem schwarzbraunen Hang wieder hinab in ein fernes Tal. Man spürte die Wärme, die vom Vulkangestein reflektiert wurde. Windböen, manche warm wie ein Föhn, andere saukalt, strichen über das Plateau. Vereinzelt waren kleine Büschel von silbrigen, stacheligen Blümchen zu sehen, einem Edelweiß nicht unähnlich. Diese urzeitliche Natur war sehr beeindruckend. Mein Freund aus Singapur wurde gar nicht mehr fertig, mit seinem Smartphone ständig Panoramaaufnahmen und Fotos zu machen. Wir setzten uns an den Pistenrand und verzehrten die mitgebrachte Brotzeit. Dabei diskutierte ich mit Hing Wei, ob wir noch den Crater Navidad besteigen sollten, was nochmal eine gute Stunde gedauert hätte. Der Nachmittag war aber schon fortgeschritten und unser Schuhwerk nicht unbedingt geeignet für einen weiteren Fußmarsch über scharfkantiges Lavagestein.
Aufbruch: | 20.11.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 12.12.2014 |