Die "Peaks of the Balkans"
27.07.2020: Start der Trekkingtour: Shkodra-Theth
Heute geht's los:Täglich 6-8 Stunden wandern und klettern.
Der Balkan mit bis zu 2600 m hohen Gipfeln liegt auf dem Grenzgebiet zwischen Albanien, Montenegro und Kosovo. Das Gebirge ist seit jeher ein Rückzugsgebiet für Minderheiten, es entging trotz der Unzugänglichkeit aber nicht den Kämpfen des Kosovokrieges in den 90er Jahren. Seit der Stationierung von Nato-Truppen herrscht Friede.
Der Wanderweg wurde vom deutschen Alpenverein 2013 in den Bergen eingerichtet um die 3 Länder miteinander zu verbinden.
Mit Hilfe der Touristen soll den Bewohnern der Bergdörfer eine Perspektive gesichert werden.
Der Wanderweg heißt „Peaks of the Balkan“, und genau den wollen wir gehen.
Einige Bauern haben sich bereits auf Gäste eingestellt und bieten Kost und Logis. Das sieht ungefähr so aus: Die Schafe aus dem Stall geworfen, danach wurde kurz ausgemistet und dann der Schuppen für 2-3 Euro pro Nacht an die Gäste vermietet. Für weitere 3 Euro bekommt man zusätzlich ein Abendessen.
Um 9 Uhr geht's los.
D.h. unser Gepäck wird verladen und wir steigen ins Auto.
Nun geht's los, wie wir das auch von Indonesien kennen:
Man stoppt beim Bäcker, Adriatik , unser junger Guide, holt sich noch ein Eis, bei der Bank wechselt der Fahrer noch Geld , dann stoppen wir an einem Betonwerk und 2 Säcke Beton kommen in den Jeep und dann muss noch getankt werden.
Gegen 9.45 Uhr sind wir auf dem Weg nach Theth
Achnein, nun wird noch am Gemüseladen gestoppt und Adriatik kauft noch Obst und Gemüse. Wir bekommen ein Lunch-Paket in die Hand gedrückt, weil es ja spät wird.....Naklar—wenn das so weiter geht...
Die Straße ist zwar asphaltiert, aber sehr schmal. Kommt uns ein Fahrzeug entgegen, müssen beide Fahrzeuge auf den Schotter am Rand fahren
Die Straße ist furchtbar und wir werden tüchtig durchgeschüttelt!
So manches Mal fahren wir krachend durch ein großes Schlagloch.
Bald wechselt die Straße in eine Schotterpiste und öfter müssen wir stoppen, wenn Baufahrzeuge den Weg versperren
Kurz vor Theth ist ein Reifen kaputt. Vergeblich versucht der Fahrer ihn aufzupumpen. Hmmm...warum, wenn er kaputt ist? Aber es dauert auch nicht lange, dann gibt auch die Pumpe den Geist auf und wir fahren die paar Kilometer mit dem kaputten Reifen bis Theth
In Theth beziehen wir unsere Zimmer in einem gemütlichen, rustikalen Holzhaus und nach 10 Minuten gehts los.
Theth ist ein hübscher kleiner Ort, in wilder Natur und leider nur über schlechte Straßen zu erreichen. Die Bewohner sind zu 100% Romanisch-Katholisch.
Unser erstes Ziel ist „Kulla e Ngujimit“ einer der letzten „Lock-in“ Türme. Hier bekamen Mörder Exil
Hier nehmen wir Platz, während der „Turmwächter“ uns wilde, blutrünstige Geschichten über die Mörder erzählt, die hier Exil suchten und dann vom Volk schuldig oder freigesprochen wurden
Auch eine kuriose Geschichte, von Familien, die keine Söhne hatten. Dann wurde eine Tochter als Junge verkleidet....unser Guide ist nicht bei allem seiner Meinung...
Gegen 17 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Unser Fahrer wartet schon auf uns und will uns zurück nach Theth bringen.
Leider ist schon wieder ein Reifen platt. Diesmal der Vordere und total zerfetzt.
Trotzdem versucht er ihn aufzupumpen.
Wir setzen uns ins Auto und beobachten die Bemühungen.
Irgendwann stehen 7 Männer um das Auto herum und endlich hilft einer mit einem Ersatzreifen aus.
Um 18.30 sind wir in unserer Unterkunft—und es gibt Abendessen
Mit Blick auf die Berge—-den Berg ganz links erklimmen wir morgen—es wird anstrengend!
Deshalb gute Nacht!
Aufbruch: | 24.07.2020 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 09.08.2020 |
Kosovo
Montenegro