Kleine Ausreisen in Zeiten von Corona!

Reisezeit: Juli 2020 - April 2021  |  von Esther und Hardy

Vesting Bourtange

Datum 11. 9. 2020

Nun sind die letzten Tage mit Wolken, Wind und Regen überstanden, und wir haben mal wieder Zeit für einen Ausflug. Es ist zwar noch bewölkt, aber angenehme Temperaturen. Heute fahren wir in die Niederlande, nach Bourtange, Provinz Groningen, auch nur unter 50 km von unserer Haustür entfernt.

Die restaurierte "Vesting Bourtange" entstand um 1580. Die Anlage ist sternförmig angelegt und von Wassergräben und einem Wall umgeben. Die optimale Sicht auf das wunderschön angelegte Festungsgelände hätte man leider nur von oben, eine Drohne fehlt uns noch (nicht wirklich) ¿
Nur wenige Strassen zogen sich damals durch diese Sumpflandschaft. Wilhelm I. von Oranien liess auf einem Sandrücken (Tange) diese imposante Festung bauen, um den Spaniern, die die Stadt Groningen besetzt hatten, den einzigen Zugangsweg abzuschneiden. Die Lage wurde so gut gewählt, dass die Festung nie von Angreifern erobert werden konnte.
Erst 1593 erfolgte die Fertigstellung und passte sich im Lauf der Jahre den technischen Fortschritten an. Zwischen Erweiterungen, totalem Verfall und Neuaufbau, hat diese Festung eine bewegte Geschichte vorzuweisen.
Ab Ende der 60er hat man mit dem jetzigen Wiederaufbau begonnen, angepasst an bauliche Ansprüche für die Bewohner. Aus früheren Lagerplätzen wurden z. B. Garagen. Auch das durch Kanäle trockengelegte und in Ackerland umgewandelte Moor wurde um die Festungsanlage herum wieder mit Dämmen versehen und Wasser aufgestaut. Es leben auch heute immer noch ca. 50 Menschen innerhalb des Museumsdorfes. 1992 war der Wiederaufbau abgeschlossen. Im Jahr 2001 wurden noch das Kasernengebäude und das frühere Kutschenhaus erbaut. Diese Gebäude sind als Hotelanlage in Gebrauch. Nach vielen Jahren Arbeit sieht die Festung Bourtange fast genauso aus wie im Jahre 1742, umgeben von der aufgestauten ca. 24ha grossen Wasserfläche, dem "Nassen Horizont".
Vom Parkplatz aus läuft man wenige Minuten bis zum Eingang. Der Eintritt zur Festungsanlage ist kostenlos, lediglich für den Besuch verschiedener kleiner Museen ist ein Betrag von 8,50 € p.P. zu zahlen.

Da das kostenpflichtige Angebot recht überschaubar ist, haben wir uns den Eintritt erspart und uns nur eine Infobroschüre mit Plan für 1€ gekauft.
Der Zugang der Anlage erfolgt über nur 2 Brücken und ist mit schweren Toren verschließbar.
Auf dem Wall kann man die komplette Anlage umlaufen. An jeder der fünf "Sternspitzen" ist ein kleines Wachhäuschen, mit Sichtkontakt zum nächsten errichtet, genauso wie Kanonen an verschiedenen Stellen zur Verteidigung positioniert sind. Sehenswert, ausser der alten Gebäude, die Toiletten mit Donnerbalken, wo ausser der Fäkalien auch der Abfall des Ortes im Wasser darunter landete.
Der zentrale Platz im Ort ist auch der Standort von einigen Shops und Restaurants.
Obwohl keine Hauptsaison mehr, waren erstaunlich viel Leute unterwegs.....möchte nicht wissen, wie belebt es hier im Sommer ist.
Nach über zwei Stunden ausgiebigen Rundgangs, gings wieder heimwärts.

Nun freuen wir uns erst einmal auf unseren Usedomurlaub, bevor es in diesem Bericht weiter geht.

Ein Ausschnitt aus der Legende am Eingang, um einen Blick über die Festung zu erhalten

Ein Ausschnitt aus der Legende am Eingang, um einen Blick über die Festung zu erhalten

Auf dem Weg zum Eingang ein Blick auf die Bockwindmühle

Auf dem Weg zum Eingang ein Blick auf die Bockwindmühle

Hier gehts rein

Hier gehts rein

Eine kleine Synagoge aus dem Jahr 1842, wurde bis zum 2.WK genutzt, nun mit einer Gedenktafel der deportierten Juden versehen

Eine kleine Synagoge aus dem Jahr 1842, wurde bis zum 2.WK genutzt, nun mit einer Gedenktafel der deportierten Juden versehen

Blick ins Innere

Blick ins Innere

Die erste Kirche wurde hier im Jahre 1604 gebaut, in 1869 abgebrochen und durch diesen Bau ersetzt

Die erste Kirche wurde hier im Jahre 1604 gebaut, in 1869 abgebrochen und durch diesen Bau ersetzt

Der Altar ist noch aus dem Jahre 1607

Der Altar ist noch aus dem Jahre 1607

Unser Rundgang über den Damm, Blick auf die Häuser

Unser Rundgang über den Damm, Blick auf die Häuser

Die Bockwindmühle von nah

Die Bockwindmühle von nah

Ein Blick auf Latrinen

Ein Blick auf Latrinen

Zur Verteidigung

Zur Verteidigung

Blick auf den 2. Eingang mit Plumpsklo in der Mitte

Blick auf den 2. Eingang mit Plumpsklo in der Mitte

2. Eingang

2. Eingang

Rechts das Plumpsklo mit Herz in der Tür

Rechts das Plumpsklo mit Herz in der Tür

Im Wasser darunter hat man beim Wiederaufbau einiges gefunden, was Benutzern wohl aus den Taschen gefallen war

Im Wasser darunter hat man beim Wiederaufbau einiges gefunden, was Benutzern wohl aus den Taschen gefallen war

Wieder im Ort...

Wieder im Ort...

Festungsunterkunft......mit Zimmervermietung

Festungsunterkunft......mit Zimmervermietung

Dieser Höuserblock, Baracken, ist ein Beispiel der damals dichten üblichen Bebauung

Dieser Höuserblock, Baracken, ist ein Beispiel der damals dichten üblichen Bebauung

Zentraler Platz mit Restaurants .....

Zentraler Platz mit Restaurants .....

.... und Shops

.... und Shops

Das hölzerne Pferd, ein Nachbau aus 1988......ein Folterwerkzeug, die Bestraften wurden auf das Pferd gesetzt, dann wurden an ihren Füssen schwere Gewichte befestigt, bis........???

Das hölzerne Pferd, ein Nachbau aus 1988......ein Folterwerkzeug, die Bestraften wurden auf das Pferd gesetzt, dann wurden an ihren Füssen schwere Gewichte befestigt, bis........???

© Esther und Hardy, 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Da wir Martin und uns Autoren für das Fortbestehen dieser Seite alles Gute wünschen, drücken wir ihm die Daumen, dass er sein Spendenziel erreichen kann! Bei über 2.000 Autoren müsste das doch eigentlich klappen! Mit nachfolgenden Kurzberichten unserer Tagesausflüge aus unserer seit ein paar Jahren neuen Heimat, möchten wir ein wenig dazu beitragen, diese Seite zu beleben und zu erhalten!
Details:
Aufbruch: 18.07.2020
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 30.04.2021
Reiseziele: Deutschland
Niederlande
Der Autor
 
Esther und Hardy berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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