Kleine Ausreisen in Zeiten von Corona!
Vesting Bourtange
Datum 11. 9. 2020
Nun sind die letzten Tage mit Wolken, Wind und Regen überstanden, und wir haben mal wieder Zeit für einen Ausflug. Es ist zwar noch bewölkt, aber angenehme Temperaturen. Heute fahren wir in die Niederlande, nach Bourtange, Provinz Groningen, auch nur unter 50 km von unserer Haustür entfernt.
Die restaurierte "Vesting Bourtange" entstand um 1580. Die Anlage ist sternförmig angelegt und von Wassergräben und einem Wall umgeben. Die optimale Sicht auf das wunderschön angelegte Festungsgelände hätte man leider nur von oben, eine Drohne fehlt uns noch (nicht wirklich) ¿
Nur wenige Strassen zogen sich damals durch diese Sumpflandschaft. Wilhelm I. von Oranien liess auf einem Sandrücken (Tange) diese imposante Festung bauen, um den Spaniern, die die Stadt Groningen besetzt hatten, den einzigen Zugangsweg abzuschneiden. Die Lage wurde so gut gewählt, dass die Festung nie von Angreifern erobert werden konnte.
Erst 1593 erfolgte die Fertigstellung und passte sich im Lauf der Jahre den technischen Fortschritten an. Zwischen Erweiterungen, totalem Verfall und Neuaufbau, hat diese Festung eine bewegte Geschichte vorzuweisen.
Ab Ende der 60er hat man mit dem jetzigen Wiederaufbau begonnen, angepasst an bauliche Ansprüche für die Bewohner. Aus früheren Lagerplätzen wurden z. B. Garagen. Auch das durch Kanäle trockengelegte und in Ackerland umgewandelte Moor wurde um die Festungsanlage herum wieder mit Dämmen versehen und Wasser aufgestaut. Es leben auch heute immer noch ca. 50 Menschen innerhalb des Museumsdorfes. 1992 war der Wiederaufbau abgeschlossen. Im Jahr 2001 wurden noch das Kasernengebäude und das frühere Kutschenhaus erbaut. Diese Gebäude sind als Hotelanlage in Gebrauch. Nach vielen Jahren Arbeit sieht die Festung Bourtange fast genauso aus wie im Jahre 1742, umgeben von der aufgestauten ca. 24ha grossen Wasserfläche, dem "Nassen Horizont".
Vom Parkplatz aus läuft man wenige Minuten bis zum Eingang. Der Eintritt zur Festungsanlage ist kostenlos, lediglich für den Besuch verschiedener kleiner Museen ist ein Betrag von 8,50 € p.P. zu zahlen.
Da das kostenpflichtige Angebot recht überschaubar ist, haben wir uns den Eintritt erspart und uns nur eine Infobroschüre mit Plan für 1€ gekauft.
Der Zugang der Anlage erfolgt über nur 2 Brücken und ist mit schweren Toren verschließbar.
Auf dem Wall kann man die komplette Anlage umlaufen. An jeder der fünf "Sternspitzen" ist ein kleines Wachhäuschen, mit Sichtkontakt zum nächsten errichtet, genauso wie Kanonen an verschiedenen Stellen zur Verteidigung positioniert sind. Sehenswert, ausser der alten Gebäude, die Toiletten mit Donnerbalken, wo ausser der Fäkalien auch der Abfall des Ortes im Wasser darunter landete.
Der zentrale Platz im Ort ist auch der Standort von einigen Shops und Restaurants.
Obwohl keine Hauptsaison mehr, waren erstaunlich viel Leute unterwegs.....möchte nicht wissen, wie belebt es hier im Sommer ist.
Nach über zwei Stunden ausgiebigen Rundgangs, gings wieder heimwärts.
Nun freuen wir uns erst einmal auf unseren Usedomurlaub, bevor es in diesem Bericht weiter geht.
Eine kleine Synagoge aus dem Jahr 1842, wurde bis zum 2.WK genutzt, nun mit einer Gedenktafel der deportierten Juden versehen
Im Wasser darunter hat man beim Wiederaufbau einiges gefunden, was Benutzern wohl aus den Taschen gefallen war
Das hölzerne Pferd, ein Nachbau aus 1988......ein Folterwerkzeug, die Bestraften wurden auf das Pferd gesetzt, dann wurden an ihren Füssen schwere Gewichte befestigt, bis........???
Aufbruch: | 18.07.2020 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 30.04.2021 |
Niederlande