...wir sind dann mal fast weg!
Tag 2
Hinter dem Horizont geht es weiter!
Nach einer ziemlich kalten Nacht, aber dank gekoppelten Schlafsäcken auch gemütlichen Nacht, stellten wir um 4 Uhr morgens fest, dass die Wäsche immer noch nass ist!
Unser superduper Heidihaus verfügte auch über eine Heizung. Also, haben wir um 4 Uhr eine Kleiderbügel Konstruktion erschaffen, sodass alle Shirts und Schlübber bis morgens um 8h trocken waren.
Beim Frühstücken haben wir einen weiteren Pilgerer getroffen " der Professor". Viel, viel später dm Tag kreuzten sich nochmals unsere Wege. Bei einer Kaffee und Klopause, wo denn sonst!
Wir haben heute tatsächlich 30 km geschafft.
Aber die hatten es echt in sich.
Da wir heute morgen kaum Muskelkater oder andere grössere Wehwehchen beim Frühcheck festgestellt hatten, haben wir dieses ziemlich sportliche Ziel in Angriff genommen.
Die ersten 20 km waren recht esay zu laufen, aber dann wurden die Beine immer schwerer, die Abstände des Blickes auf die km Anzeige der Uhr immer kürzer und das Blasen Managment bei Katja fing an!
Rechts und links Blasen und Druckstellen, Kackeeeee!
Thorsten bleiben die Blasen noch erspart, dafür aber schmerzende Oberschenkel und zunehmend dicke Füsse!
Die letzten 5 Kilometer waren schlimmer, als die 25 davor!
Und da passierte es auch....Katja fluchte das erste mal!
Fast die gesamte Strecke sind wir auf Holzstegen gelaufen. Holzsteg am Meer, Holzsteg durch Dünen, Holzsteg über Sand, Holzsteg durch Naturschutzgebiet, Holzsteg am Meer, Holzsteg durch Dünen....irgendwann rutschte Katja bei km 28 aus vollem Herzen heraus: weisste was?!? Ich hab jetzt keinen Bock mehr auf den scheisskackpiss Holzsteg!
1:0
Thorsten dagegen wurde schon von seiner Fehlsichtigkeit geheilt. Wenn er ein Strassenschild lesen soll, dann dauerte dies immer ziemlich lange oder anstatt seines vorgelesenen " Berlin" stand
" katholische Frauensauna "
auf dem Schild.
Heute laufen wir auf dem HOLZSTEG am Strand vorbei, da bemerkt Thorsten, dass eine etwas adipös anmutende Dame besser nicht den Stringtanga hätte wählen sollen. Häääää????
Das sind bestimmt schon die heilenden Wirkungungen des pilgerns!!
Irgendwie haben wir es gegen 17h in unsere booking.com Unterkunft geschafft.
Wir haben ein Zimmer mit eigenen Bad- in einen gemütlichen Haus gebucht, direkt am Meer, mit Frühstück. Wir humpeln und hinken mit letzter Kraft zur Tür, öffnet uns ein mitt-50er Surfertyp die Tür....
Da wäre was schief gelaufen bei booking. Er will eigendlich erst ab morgen vermieten! Es wäre gerade eben schon ein Gast angekommen. Er wäre noch nicht fertig mit dem Haus?!?
Sehr dummer Witz, wenn man bedenkt, dass wir gleich in Ohnmacht fallen. Er hätte schnell 2 Zimmer fertig gemacht. Wenn es uns nicht gefallen würde, dann würde er uns in sein anderes Apartment fahren. Gleicher Preis, aber 3 km weiter weg. Auch ein sehr dummer Witz, wenn man bedenkt, dass wir gleich in Ohnmacht fallen!
Unser spatanisches Zimmer mit Omaflair hat kein Bad, Handtücher mussten schnell zusammen gesucht werden, zum Frühstück gibt's das, was grad noch im Kühlschrank zu finden ist!!! Omg ...
Aber wir sind ja tiefenentspannt und können uns nach dem Fußmarsch eh nicht mehr wehren.
Der chaotische Hausbesitzer ist zu nett, als dass wir uns aufregen möchten und es ist super sauber. Egal also!
Nach ein paar Gläsern Wein mit ihm und dem anderen deutschen Pilgerer ( aus dem 5 l Tetra Pack ) sieht die Welt und die Blasen schon viel besser aus.
Morgen ist ein neuer Tag, der soll um 8h beginnen und uns max. 20km Strecke bescheren!
Das Wetter soll nicht mehr ganz so schön sein....
Wir sind gespannt und schlafen schon beim schreiben.
Gute Nacht
Aufbruch: | 28.09.2020 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 14.10.2020 |