...wir sind dann mal fast weg!
Tag 7 und 8
Viva españa
Nach ziemlich eklig nassen und anstrengenden 21 km sind wir gestern über Valenca nach Tui eingereist. Und somit sind wir in Gallicien, in Spanien!
Die letzten portugiesischen 13 km gingen am Grenzfluss entlang, mit Regen, aber ohne jegliches Cafe, Restaurant, Bar....nix!
Nur fieser, feiner Sprühregen.
Selbst Google Maps war überfordert und zeigte uns " keine Ergnebisse " .
Da dummerweise portugiesischer Nationalfeiertag war, hatte so ziemlich alles geschlossen.
Gerade so, als Pilgerkekse und Wasser zu neige gingen, tat sich eine offene Kneipe vor uns auf!
Jippiiiiiii, Kaffee und im trocknen sitzen.
Nach diesem Motivations und Koffeinschub ging es weiter, natürlich im Regen!
Als wir nach weiteren sprüregnerischen Kilometern in einer Pilgerkneipe ankamen- überkam uns der Hunger und wir betellten uns Pilgermenüs.
Kirchererbsen Eintopf mit Pansen und hausgemachter Chorizo, danach wahlweise Omelett und Tomatensalat ( alles aus dem eigenen Garten) oder Schweinefleisch mit Pommes und Tomatensalat, dazu portugiesischer Rotwein ( seehr spendabel eingeschenkt) und Vienetta Eis.
18€ für 2!!
Und eine kleine Rosenkranz Kette für jeden gab es auch noch dazu.
( mit dem extra Feature, dass sie nachts leuchtet!)
Wir waren begeistert...
...denn am Abend zuvor haben die Supermärkte früher geschlossen als üblich. So haben wir nix mehr fürs Frühstück einkaufen können und haben somit total Pilgerkonform ( sehr spartanisch ) gefrühstückt! NUSSMÜSLI MIT BRUNNENWASSER!
Das Wasser haben wir allerdings warm gemacht, so hat das Gemisch erst eine richtig schön eklige Konsistenz bekommen!
Wir hatten so einen hunger, dass wir fast sogar auch den Pansen aus der Suppe gefuttert hätten. FAST
Für heute, Dienstag, haben wir einen Tag Pause eingeplant.
Es soll wieder den ganzen Tag regnen. Thorstens Füsse sehen besser aus, aber ohne Ibu geht nix. Der linke Fuss schwillt jeden Abend an.
Katja's Blasen sind soweit ok, ausser Eine. Die hat ein Blase in Blase System gebildet -Das ist doof.
In unserem netten Hotel in Tui mussten wir dringend Socken und Schlübbis waschen. Die sind leider über Nacht nicht getrocknet. super! Wasser scheint unser Element zu sein!
Da das nächste 20 km Ziel als sehr hässlich beschrieben wird (man soll gleich weiter laufen!), dann erst wieder weeeit weg schöne Hotels angeboten werden, entschlossen wir eine Schummeletappe ein zu legen.
Als wir den Entschluss fassten, wussten wir allerdings noch nicht, wie schwierig es werden wird aus Tui weg zu kommen!
Unser Hotel mussten wir bis 12h verlassen, konnten glücklicherweise aber schon ab 12h in Redondela im neuen Hotel einchecken. Das war ein Vorteil.
Der Nachteil : niemand, noch nicht mal das www -konnte uns eine zuverlässige Auskunft geben, wann und nach wo genau Busse oder die Bahn fährt!
Laut RENFE fährt EIN Zug um 12h. Wir also vorab zum " Bahnhof " gelaufen. Dieser war wue ausgestorben, mit dem Hinweis, das momentan keine Züge nach Portugal fahren: Corona!
Macht ja nix, wir wollen ja in die andere Richtung.
Aber in diese sollte um 11h ein Zug gehen. Nicht um 12h.
Rein theoretisch hätten wir es in diesem Zeitraum die 1.5 km ins Hotel geschafft, um die Rucksäcke und Wäsche im Trocknenmodus abzuholen und wieder an den Busbahnhof zu gehen. Aber irgendwas war komisch. So fragten wir einen Netflix guckenden RENFE Angestellten in Uniform, ob das alles so mit rechten Dingen zu geht. NATÜRLICH nicht!
Es fahren bis auf weiteres überhaupt keine Züge...egal in welche Richtung! B I N G O
Busse gehen genau 2 in unsere Himmelsrichtung...einer um 7h morgens ( definitiv vorbei) und einer um 19h abends ( definitiv zu spät!).
Auf dem Weg zurück ins Hotel liefen wir nicht nur im Regen, sondern auch an einer anderen Bushaltestelle vorbei..dort stand ein Bus mit den Orten, die wir von der Landkarte kannten, nur in der falsche Anfahrreihenfolge. Aber wenn ein Bus von unserem Zielort kommt, dann muss ja auch einer hin fahren, Corona hin oder her.
Jippiiiii, und so war es!
Eine 3/4 Stunde später saßen wir im Bus nach Vigo, dort stiegen wir in den Bus nach Redondela. Eine halbe Stunde später hatten wir das Tagesziel erreicht. ( nach 7 gelaufenen Tageskilometern!)
Wie schnell man doch von A nach B kommt, wenn man nicht läuft!
In Redondela haben wir in einem Café 2 Mädels getroffen, die wir vor einigen Tagen schon mal trafen.
Soooo, dass lassen wir jetzt mal kurz sacken.... dann kann einem schon mal die Frage kommen, wo haben die beiden denn geschummelt und sind Bus gefahren ?????
Genau das fragten wir SPEEDY und GONZALEZ auch
Um promt bekamen wir die niederschmetternde Antwort: nirgens!!!
Sie laufen am Tag um die 40km!!! Sie sind unbekannter Weise vor einem Monat in Lissabon los gelaufen, trafen sich irgendwo vor Porto und laufen seit dem zusammen.
Abends gegen 19h kommen sie in Herbergen an, WEIL sie hätten zufällig die gleiche Taktung!!
Omg...Wieder etwas gelernt:
Wer mehr läuft, der kommt auch weiter.
Aber...
Wer in der gleichen Taktung Kaffeetrinkt, kommt auch ans Ziel.
Unser eigentlich schönes Zimmer sieht aus Ausverkauf im Flohmarkt. Sämtliche feuchte Klamotten sind an Gardinenstangen und geöffneten Türen verteilt.
Morgen steht ein 20 km Marsch an....bittenbittebittteee, ohne Sprühregen!!
So, jetzt müssen wir versuchen die Heizung zu starten, ansonsten wird die Wäsche wieder nicht trocken.
Hier ist "eine Scheibe Brot " eine Familienportion. Vom Wein hatten wir schon etwas angetrunken, als das Foto entstand!!
Aufbruch: | 28.09.2020 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 14.10.2020 |