Rund um Blankenheim/ Eifel
Blankenheim: Römervilla Blankenheim
Im 1. Jahrhundert n. Chr. entstand im heutigen Blankenheimer Ortsteil Hülchrath ein römischer Gutshof (Villa rustica). Auf Grund seiner Hanglage war er schon aus der Ferne zu sehen. Zugleich hatte man von dort einen weiten Blick ins Land.
Von Anfang an bot das Hauptgebäude, in dem der Gutsbesitzer oder -pächter mit seiner Familie wohnte, viel Platz. Die Ausstattung war großzügig und komfortabel. Bis zur Aufgabe des Gutshofes im 4. Jahrhundert wurde er mehrfach erweitert und umgebaut.
Der Gutshof bestand im 2./3. Jahrhundert aus einem Wohn- und einem Wirtschaftsteil. Zum Wohnbereich (pars urbana) gehörten das Hauptgebäude und ein großer Garten. Dieser lag hangaufwärts und ist heute komplett überbaut. Der Wirtschaftshof (pars rustica) mit insgesamt fünf Gebäuden und einem umfriedeten Heiligtum erstreckte sich hangabwärts. Die gesamte Anlage wurde von einer Mauer eingefasst. Die Zufahrt zum Wirtschaftshof befand sich im Tal. Die Gebäude des Wirtschaftshofes richten sich an einer Mittelachse aus. Die Archäologen sprechen von einer Axialvilla. Die Römervilla in Blankenheim ist das einzige bislang bekannte Beispiel dieses Typs im Rheinland und gehört zu den größten Gutshöfen aus römischer Zeit in Nordrhein-Westfalen.
Text. Infotafel Eifelmuseum
1894 begann der Archäologe Constantin Koenen mit den Ausgrabungen. Er widmete sich ausschließlich dem Hauptgebäude. Es war vergleichsweise gut erhalten. Die Reste blieben frei zugänglich und wurden ein beliebtes Ausflugsziel.
1914 war die antike Bausubstanz durch die Witterung stark verfallen. Der Archäologe Franz Oelmann ließ daher viele schadhafte Mauern des Hauptgebäudes abtragen. 1930 -1931 setzte Franz Oelmann die Ausgrabungen fort. Er legte die Umfassungsmauer des Gutshofes und sechs Nebengebäude frei.
Text. Infotafel Eifelmuseum
2014 wurde die »Römervilla Blankenheim« in einer modernen Architektur- und Landschaftsgestaltung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie ist eine der größten römischen Gutshöfe in Nordrhein-Westfalen.
Text. Infotafel Eifelmuseum
Man kann sich wohl darüber streiten, ob die Form der Präsentation von 2014 vertretbar ist, besteht sie doch aus überwiegend umrahmten Plateaus für die einzelnen Gebäude wie Scheune, Wirtschaftsgebäide, Heiligtum und Gesindehaus sowie aus einer (rostigen) Stahlkonstruktion, die die Säulengalerie des Hauptgebäudes darstellen soll. .
Gut erkennbar ist jedoch die Anlage dieser sogenannten Axialvilla.
Der Gutshof bestand im 2./3. Jahrhundert aus einem Wohn- und einem Wirtschaftsteil. Zum Wohnbereich (pars urbana) gehörten das Hauptgebäude und ein großer Garten. Dieser lag hangaufwärts und ist heute komplett überbaut. Der Wirtschaftshof (pars rustica) mit insgesamt fünf Gebäuden und einem umfriedeten Heiligtum erstreckte sich hangabwärts. Die gesamte Anlage wurde von einer Mauer eingefasst.
Text: Infotafel Eifelmuseum
Der Gutshof wies mit einer Fläche von rund 250 x 120 Metern die beachtliche Größe von drei Hektar auf. Er wurde Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. errichtet und bis zur Mitte des 4. Jahrhunderts durchgehend bewirtschaftet. Das talseitig von einem breiten Säulengang (porticus) bestimmte Hauptgebäude, das Wohnhaus des Eigentümers oder Pächters, machte selbst aus der Ferne einen monumentalen Eindruck. Die insgesamt sechs Nebengebäude am Rande des Wirtschaftshofes davor waren axialsymmetrisch angeordnet. Es spricht einiges dafür, dass der offensichtliche Wohlstand des Villenbesitzers auch auf Einkünften aus Nebenerwerben, wie dem Betrieb von Steinbrüchen und Abbau von Erzlagerstätten in der unmittelbaren Nähe, basierte. Die Römervilla von Blankenheim ist das einzige bisher bekannte Beispiel einer repräsentativen Axialvilla im Rheinland.
Text Infotafel vor Ort
In unmittelbarer Nähe der Stahlkonstruktion befinden sich neben Flächen unterschiedlicher Schottierung für die einzelnen Räume auch zwei unter Glas gesicherte Ausgrabungenfragmente zur Badeanlage.
Der Badetrakt des Blankenheimer Gutshofes wies alle notwendigen Räume für einen klassischen römischen Badebetrieb auf. Durch einen gut zwei Meter breiten Eingang gelangte man in einen quadratischen Vorraum, der wohl auch zum Umkleiden genutzt wurde. Hier schloss sich im Norden das halbkreisförmige Becken des Kaltbades (frigidarium) an, das mit einer Tiefe von 1,5 Metern damals ein vollständiges Untertauchen erlaubte. Durch eine schmale Tür kam man vom Vorraum in das sich westlich anschließende Warmbad (tepidarium) und dann in das mit zwei Wannen ausgestattete Heißbad (caldarium).
Text: Infotafel vor Ort
Aufbruch: | 15.06.2021 |
Dauer: | 4 Tage |
Heimkehr: | 18.06.2021 |