belgische Ardennen II
Rendeux - unser Quartier im Chateau
Die Zufahrt zum Chateau de Rendeux ist schon beeindruckend. Inzwischen kommt sogar die Sonne etwas zum Vorschein. Ein dicker älterer Mann kommt aus dem Souterrain-Restaurant und erklärt uns, dass leider das Restaurant nicht nur heute sondern z.Zt. ganz geschlossen bleibt, da der Koch in Afrika sei.
Das Schloß liegt in einem großen Park mit z.T sehr alten Bäumen exotischer Hekunft.
Seine Frau bedient die Rezeption, weder unsere Einreisegenehmigung des belgischen Staates noch unsere Impfausweise will sie sehen, nur die Maskenpflicht wird penibel eingehalten. Wir erhalten den Schlüssel zu 101. Das Zimmer ist recht einfach eingerichtet, das Bad groß.
Neben der Rezeption steht eine Couchgarnitur vor einem Kamin, das Treppenhaus ist imposant, ansonsten ist der nebenanliegende Saal verwaist.
Sie zeigt uns den Weg ins Souterrain, wo im Restaurant das Frühstück serviert wird.
Da sich die Sonne zeigt, beschließen wir nach der Belegung des Zimmers einen Spaziergang durch das nahegelegene Arboretum Lenoir zu machen.
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Das Arboretum Lenoir wurde in den 30er Jahren durch M. Lenoir angelegt. Es entstand eine mehr als beeindruckende Sammlung von Bäumen und Sträuchern ganz unterschiedlicher Herkunft. 29 Bäume halten aufgrund des höchsten bekannten Stammumfangs ihrer Art in ganz Belgien sogar einen Rekord.
Am Ufer der Ourthe bilden Wald- und Nadelgehölze einen Mischwald, der zum erholsamen Flanieren einlädt. Dabei gibt es viel zu entdecken. Die beeindruckende dendrologische Sammlung umfasst mehr als 3.000 Arten und Sorten aus der ganzen Welt. Das Arboretum Robert Lenoir erstreckt sich über eine Fläche von 22 ha, die aus Wiesen, Wäldern und Feuchtgebieten besteht. Ahornbäume, Spindelsträucher, Weißtannen. Rhododendron, Eichen, Kirschbäume sind am häufigsten vertreten.
Zum Arboretum gehört schon seit seiner Gründung eine Wassermühle (moulin de Bardonwez), die durch einen kleinen Ourthe-Kanal gespeist wird. Nach und nach entstanden Inselchen, die der ganzen Anlage einen besonderen Charme verleihen. Das Bestreben von Lenoir, seltene exotische Baumarten zu sammeln, ohne sie auf organisierte und architektonische Art zu pflanzen, hat dem Arboretum einen eigenen wilden Charakter verliehen.
Am Ufer der Ourthe liegt ein Boot, das ich leider vergessen habe von Nahem zu fotografieren: es ist ein Nachbau:
Der "betchete" ist ein Begriff wallonischen Ursprungs. Es ist ein langes Flussschiff mit spitzem Bug und flachem Boden, um die vielen Staudämme der Ourthe zu passieren und leichter flussaufwärts zu gelangen.
Die Kurie-Dimension, die bis zu 18 m lang und 2 m breit werden kann, wird vom 17. Jahrhundert bis zur allmählichen Ankunft der Eisenbahn für den Gütertransport verwendet.
La betchete de Bardonwez: wurde 2018 von der Sekundarschule der Provinz Val d'Aisne im Rahmen des Projekts „Filiere Bois“ von Gal Pays de l'Ourthe produziert.
Ziel ist es, das Know-how des Holzhandwerks hervorzuheben. Die Rekonstruktion einer Betchete durch die Schreinerei ist eine Möglichkeit, das Erlernen von Holzmontagetechniken mit der Konstruktion eines emblematischen Objekts, mit dem kollektiven Gedächtnis der Ourthe, zu verbinden.
Text aus Tafel - s. Foto
Am Abend haben wir dann Probleme ein geöffnetes Restaurant zu finden - offenbar haben wegen der Pandemie zahlreiche Restaurants die gleichen Probleme wie unser Patron im Schloß - die meisten sind nur noch do-so geöffnet. Deshalb bleibt uns nur ein Lokal mit Forelle und Steak.
Aufbruch: | 04.07.2021 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 09.07.2021 |