Kleine Rundreise in Italien
Perugia
Das mittelalterliche Perugia mit seinen verwinkelten Gassen, schmalen Treppen, Brunnen und Rundbögen liegt auf einem Hügel in einer bergigen Landschaft.
Die ersten Niederlassungen gehen zurück bis ins 11. und 10.. Jh v.Chr. Aber es waren die Etrusker, die im 6. Jh..v.Chr. einen grösseren Ort gründeten. Durch die strategische Lage und der Nähe zum Tiber wurde Perugia bald eine wichtige Stadt und gehörte zum Städtebund der zwölf wichtigsten etruskischen Städte.
Im Jahr 295 v. Chr. wurden die Etrusker von den Römern bezwungen, und Perugia unterstützte seitdem diie Römer.
Nach dem Niedergang des Römischen Reiches geriet Perugia bis ins 6. Jh. unter byzantinische Herrschaft. Seit 1861 gehört Perugia zum italienischen Staat.
Perugia mit seinen knapp 150.000 Einwohnern ist bekannt für seine kulturellen Schätze und seine geschichtlichen Traditionen.
Die Rocca Paolina in Perugia war ursprünglich eine Festungsanlage aus dem Jahr 1540, um die päpstliche Macht und Stärke gegenüber den Bürgern zu demonstrieren.
In der Gegend wurden alle Gebäude zerstört, um das Material für den Bau der riesigen Festung zu nutzen. Im 19. Jahrhundert wurde die von den Bürgern verhasste Festung abgerissen.
Die Reste der Festung dienen jetzt als unterirdische Wege ins Stadtzentrum.
Keine Sehenswürdigkeit aber ein prägnantes Merkmal der Stadt sind die Rolltreppen (ital. scala mobile).
An einigen Orten in Perugia verbinden diese Rolltreppen die Unter- bzw. Neustadt mit der Ober- bzw. Altstadt auf dem Hügel und erleichtern so den Aufstieg zum 500 m hoch gelegenen historischen Stadtzentrum.
Unser Hotel lag nicht weit von den Rolltreppen entfernt, und so erreichte man die Oberstadt in ca. 10 Minuten.
An der Piazza Italia ist ein kleiner schön angelegter Park mit vielen Bänken, die - möglichst im Schatten - von Einheimischen und Touristen gut genutzt werden.
In der Mitte des Platzes befindet sich ein Monument von Victor Emmanuel II.
Das imposanteste Gebäude hier ist der Palazzo della Provincia, der die Provinzregierung beherbergt. Der Stil des Palastes wird von lombardischen und venezianischen Bauweisen geprägt mit typischen Reihen aus weissem und rosafarbenem Stein, die sich an allen Fassaden abwechseln.
1304 wurde den Dominikanern eine kleine Pfarrkirche unter- und ausserhalb der mittelalterlichen Stadtmauer geschenkt. Der Orden errichtete eine neue mächtige dreischiffige Hallenkirche "San Domenico", die erst im 15. Jahrhundert vollendet werden konnte.
Das weit gespannte Mittelschiff des mittelalterlichen Baus stürzte 1614 ein, daher ist die Kirche in ihrer heutigen Form ein Werk der Neuzeit. Nur die Aussenmauern blieben vom gotischen Bau, sie ragen weit über die Höhe der barocken Gewölbe hinaus..
Am Ende des Corso Vannucci,und unmittelbar vor der Piazza Italia befindet sich der elegante Palazzo Donini, der zwischen 1716 und 1724 errichtet wurde. Dieser Palast ist der Regierungssitz vom Präsidenten des Regionalrates.
Der Corso Vanucci zwischen Piazza della Republica und Piazza IV Novembre ist eine der belebtesten Strassen in Perugia. Hier befinden sich viele Restaurants, Bars und Geschäfte - und alles in einer Fussgängerzone.
Das Zentrum von Perugia liegt in der Piazza IV Novembre, und dieser ist einer der schönsten Plätze in Italien.
Dort befindet sich auch der beeindruckende Brunnen Fontana Maggiore, der durch mehrere Aquädukte mit dem Wasser vom drei Kilometer entfernten Berg Monte Pacino gespeist wird. Er gilt als einer der bekanntesten mittelalterlichen Brunnen von Italien.
Der Platz ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische, und hier werden - vor allem im Sommer - Festivals und Veranstaltungen abgehalten.
Ebenfalls an der Piazza IV Novembre befindet sich der Palazzo dei Priori (Priorenpalast bzw. Palast der Stadtoberen) mit vielen interessanten Zimmern und Sälen wie dem Versammlungssaal der Stadtoberen, dem Handelskollegium und dem Audienzsaal. Auch die Nationalgalerie von Umbrien befindet sich in diesem Gebäude.
Die Ursprünge des dem heiligen Laurentius gewidmeten Dom (Cattedrale di San Lorenzo) gehen zurück bis auf das 2. Jh.n.Chr. Der heutige Dom entstand nach zahlreichen Umbauten zwischen dem 12. und 19. Jahrhundert.
Zum Dom gehört auch ein umfangreicher Seminar- und Kapitel-Komplex, da die Stadt im 12. und 13. Jahrhundert Gastgeber von fünf Konklaven zur Papstwahl war.
Empfehlenswert ist ein Besuch des etruskischen Brunnens mit einem kleinen Museum. Dieser Brunnen dient immer noch der Wasserversorgung der Stadt.
Sie wurde in der etruskischen Zeit in einer Doppelfunktion als Brunnen und Zisterne gebaut.
Der Brunnen besteht aus einem über 30 m langen zylinderförmigen Rohr mit einem maximalen Durchmesser von 5,60 m, der sich nach unten verjüngt. Abgedeckt wird das System von zwei Sparren, von denen jeder aus vier großen Travertinblöcken besteht,von denen zwei waagrecht und zwei quer liegen, die von einem zentralen Grundpfeiler gestützt werden.
Dieses System diente dazu, eine Decke aus Travertinplatten zu stützen, in der die Schöpföffnung für das Wasser erneut herausgearbeitet werden musste.
Die Anlage wurde auf das 3. Jh. v. Chr. datiert. Die grösste berechnete Kapazität beträgt 424.000 Liter und ist somit die grösste der verschiedenen Brunnen und Zisternen in der Stadt, die bis zum Bau des ersten öffentlichen Aquädukts im 13. Jahrhundert auch benutzt wurden.
Die Kirche der Compagnia della Morte oder der Kirche der Compagnia dell'Orazione und della Buona Morte ist eine Kirche im Zentrum der Stadt, nur wenige Schritte von der Kathedrale entfernt.
Die Compagnia della Buona Morte wurde 1570 gegründet, um mittellosen Menschen und Leichen auf öffentlichen Straßen eine angemessene Beerdigung zu ermöglichen.
Die Kirche hat einen griechischen Kreuzplan mit einer Kuppel. Das Portal im manieristischen Stil stammt aus dem Jahr 1606. Das Innere der Kirche hat einen quadratischen Grundriss mit einer rechteckigen Tribüne und zwei rechteckigen Seitenkapellen.
Die Kirche Sant'Ercolano (hl. Herculanus) wurde Anfang des 14. Jh. erbaut an dem Ort, an dem sich vermutlich das Martyrium von Sant’Ercolano während der Belagerung durch Totila im Jahre 548 abspielte. Die Kirche hat die Form eines achteckigen Turms und besss ursprünglich zwei Stockwerke, von denen das obere abgetragen wurde, als man von 1540 - 1543 die nahe gelegene Rocca Paolina erbaute.
In der Gegend, in der die Kirche "Sancto Spiritu" gebaut wurde, gab es bereits seit dem XI. Jahrhundert eine Siedlung von Benediktinerinnen.
Im Jahr 1798 - während der jakobinischen Republik - wurde das Kloster aufgelöst und zum Staatseigentum. Es beherbergte die erste öffentliche Kinderschule der Stadt (1863) und später das Institut Magistrale Assunta Pieralli, das heutige Pädagogische Gymnasium.
Ausserhalb des historischen Zentrums kommt man durch das San Pietro Tor und sieht schon von weitem die Basilika San Pietro. Das Gebäude ist Teil eines benediktinischen Gebäudekomplexes, der im Jahr 966 auf den Resten einer vorchristlichen Kirche errichtet wurde, die wahrscheinlich die alte Kathedrale von Perugia war und im etruskisch-römischen Zeitalter errichtet wurde.
Weithin sichtbar ist der mächtige aber schlanke Glockenturm. Die Kirche ist dreischiffig. Das Innere der Kirche ist prächtig ausgestattet mit Holzschnitzwerken, Marmor und Dekorationen auf Bögen und Säulen.
Unser Hotel liegt nicht weit vom Stadion Santa Giuliana, und am Samstag fand dort ein Sportereignis für die Kinder und Jugendlichen der Stadt statt.
Wir schauten uns dort ein bisschen um und entdeckten dann eher zufällig die Kirche Santa Giuliana direkt hinter einem kleinen Park und neben dem Stadium.
Das Zisterzienserkloster wurde 1253 gegründet, aber im Laufe der Jahrhunderte wurden verschiedene Veränderungen vorgenommen. Die Fassade der Kirche aus rosafarbenem und weissem Marmor und gotischen Rosettenfenstern stammt aus dem 14. Jahrhundert.
Aufbruch: | 15.05.2022 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 29.05.2022 |
San Marino