Indien: auf nach Gokarna
Gokarna - angekommen im Paradies
Nach Hampi fuhr ich an den STRAND!!! Aber diesmal an einen, der (noch) nicht so belebt war. Den Ort Gokarna hatten mir sehr viele Reisende empfohlen, wo man auftanken kann und einen herrlichen Strand mit entspannten Leuten hat. Also ein bisschen so wie Goa es vor 10 Jahren war (dort ist ja mittlerweile an vielen Orten der Massentourismus ausgebrochen).
In Hampi hatte ich drei Tage vor der Abfahrt Thomas aus Leipzig kennengelernt, der sich mir spontan anschloss. Am Donnerstag abend kamen wir also einmal mehr in den Genuss, den Nachtbus zu nehmen. Wir quetschten uns in die oberste Liege (eine DOppel-Liege, wo aber jeder nur ca. 20 cm fuer sich hat, nicht auszudenken, diese Liege mit einem Inder zu teilen!!!). Der Bus holperte wie ueblich ueber die Strassen, wir hoerten Musik, und es war wie immer herrlich! THomas schaffte es sogar, eine Tuete zu bauen, und da schlief ich recht schnell ein . Aber um drei Uhr war die Nacht rum, weil man uns aus dem Bus schmiss. Wir mussten dann mit 7 Leuten in einem kleien Minibus noch eineinhalb Stunden ueber die Doerfer fahren, um dann um 4:30 am Strand zu stranden. Bei uns war eine Schweizerin, die doch tatsaechlich mit einem ROLLKOFFER unterwegs war. Sie regte sich ununterbrochen ueber "dieses Land, in dem nichts funktioniert" auf. Die Korruption, die Unordnung, die Umweltverschmutzung, die unhygienischen Zustaende, all das erschien ihr aus ihrer Schweizer Brille doch recht unprofessionell. Es war unglaublich!
Der Fahrer setzte uns am Strand ab, und dort schliefen wir bis Sonnenaufgang (ich war froh, nicht allein zu sein). Auch die Schweizerin musste das ueber sich ergehen lassen, denn das einzige Hostel am Ort vermochte ihr um diese Uhrzeit kein Zimmer mehr zu geben Sie hat's ueberlebt! Wir auch, und als es hell war, machten uns ziemlich verknautscht aber gluecklich auf die Suche nach einer schoenen Bleibe.
Die haben wir natuerlich auch gefunden! Gokarna ist der Name einer kleinen Stadt, aber es erstrecken sich 7 verschiedene Traumstraende von dort aus an der Kueste entlang. Und Traumstrand heisst auch Traumstrand! Unser Strand hiess "OM Beach", hier waren ca. 5 Unterkunftsmoeglichkeiten, die alle im gleichen Stil waren: Bambushuetten, Bambushuetten, Bambushuetten und ein "Treffpunkt", also Gemeinschaftsbereiche direkt am Strand, wo man lecker Essen, Lassis, Chai, Bier bekam und sich mit anderen Leuten nett unterhalten konnte es war wirklich herrlich! Auch die indischen Angestellten waren total nett und lieb. Einer nennt alle mit ihrem VOrnamen, und ich habe das dann auch immer gemacht, wenn er mir etwas brachte, sagte er "your Lassi, Christin", und ich dann, "thank you, Suresh, you are the best" und wir lachten uns kaputt Anfangs nannte er mich uebrigens Christa Geduscht wurde draussen, aber eigentlich brachte es gar nichts, weil die Luftfeuchtigkeit SO HOCH war, dass man konstant geschwitzt hat wie bei 120grad in der Dampfsauna. auch das Meer brachte keine Abkuehlung, aber es war trotzdem HERRLICH!
Mit Thomas habe ich mich sehr gut verstanden, er ist auch ein Weltenbummler. Dann war da noch Laura, ein sehr liebes interessantes Maedel, wir drei haben zusammen einen schoenen Ausflug nach Gokarna in die Stadt gemacht. In unserer Unterkunft waren auch verschiedene andere nette, lustige und interessante Leute aus Deutschland, England, Israel, Frankreich.
Man konnte herrlch am Strand an den Klippen entlangspazieren zu einem entlegenen versteckten Strand, "Paradise-BEach", dort sind wir zweimal hingelaufen. UNd abends schauten wir uns den SOnnenuntergang an auf einer Klippe, wo eine einzige Palme wuchs.
Bald ist die Saison in Gokarna und in fast ganz Suedindien vorbei, und daher war alles fuer mich sehr guenstig. Fuer die Huette habe ich umgerechnet 1,3 Euro bezahlt und fuer alles insgesamt nur 32Euro, also alle 4 Tage mit Essen etc. In Hampi war es dasselbe. Ich will es Euch nur einmal verdeutlichen, wie man sich hier fuehlt, also dass ich mich ueberhaupt nicht ums Geld sorgen muss und man fuehlt sich manchmal ein wenig verschwenderisch bzw. wie ein Kroesus. Und das verrueckte ist, dass es fuer die Inder ein Riesenhaufen Geld ist, was man hier ausgibt. Also ich finde, dass die Verhaeltnisse auf unserer Erde mehr als seltsam sind.
In Gokarna hatte einer eine Gitarre dabei. Das war herrlich, wieder zu singen und zu spielen. So selbstgemachte Musik sorgt immer noch fuer die schoenste Stimmung.
Nach 5 Tagen musste ich mich schweren Herzens von Gokarna, den lieben Menschen, der Gitarre, und auch schon ein wenig von Indien verabschieden, denn ich hatte nur einen Tag in Mumbai, bis mein Flieger ging.
Ich nahm also den Nachtzug und kam um 06:30 morgens in Mumbai an. Mein Flieger nach Beijing ging am naechsten Tag um 05:30, sodass ich mich fragte, wie ich in der naechsten Nacht wohl zu ein wenig Schlaf kommen koennte. Auch hierfuer gab es wieder einmal eine Loesung.