Eine Motorradreise in den Balkan
Der Balkan kommt näher
Ein Hauch von Balkan
Ich war schon auf einer zurückliegenden Reise in Slowenien und die Begeisterung für dieses wunderschöne Land mit seiner gering besiedelten Natur dauert noch immer an. Da ich dieses Mal nur wenig Zeit habe durchquere ich Slowenien, um möglichst schnell Kroatien zu erreichen.
In Kroatien soll es auch auf die erste Off-Road Etappe gehen. Die Vorfreude gepaart mit Respekt und leichte Nervosität steigt allmählich. Ich habe einige Erfahrung mit Off-Road Fahrten. Ich mache mir nichts vor, eine voll bepackte Reiseenduro ist schon ein etwas anderes Setup als ein leeres Motorrad. Zum anderen ist es die erste Reise mit diesem Motorrad und deutlich mehr Gepäck als bisher.
Mein Wegpunkt erweist sich als treffend und genau hier hört der Asphalt auf der Schotter beginnt. Anders als in Deutschland ist das Befahren hier nicht verboten. Und so starte ich in den Abschnitt der zum Trans European Trail (TET) gehört. Eine mehr oder weniger Off-Road Strecke, die sich durch Europa zieht.
In Kroatien auf den TET. Die GS mit dem Michelin Anakee Adventure (MAA) einem leichten Off-Road Reifen, den der Hersteller mit 80/20 On-/Off-Road angibt. Mit mir und Gepäck kommt das Motorrad bestimmt auf 360 kg. Nach den ersten paar hundert Metern gestoppt. Leichte Passagen wechseln sich fortwährend mit recht technischen ab. Auf dem groben Schotter geht es mit dem Standard Luftdruck nicht gut weiter. Die Reifen rutschen hin und her ohne Grip. Also 0,5 bar weniger und siehe da, der MAA wird zum prima Off-Road Partner. So ließen sich problemlos > 25 km abspulen. Ja, Matsch mag er gar nicht. Glücklich am Ende der ersten Etappe, Ernüchterung. Eine Schranke versperrt die Ausfahrt auf dieser Seite des Trails.
Ok, anscheinend haben sich schon ein paar Enduroisten, mit dem gleichen Problem konfrontiert gesehen, einen Weg seitlich der Schranke gesucht. Ohne Zweifel vermute ich etwas leichtere Bauart als meine 360 kg. Zurück ist keine Option. Nach Sichtung der Umfahrung wird klar, ziemliche Schräge und zw. Fels und Pfosten passt der Boxer wahrscheinlich gerade so durch, die Koffer nicht. Also alles ab und Mut sammeln, beherzt los Fels und Pfosten fest im Blick und nur nicht nach rechts wegkippen. Ich war durch, aber das Vorderrad steht oben an einlenken ist nicht zu denken. Also Lenker gebremst hin und her bewegt, die GS rutscht langsam Richtung Boden. Die Freude ist groß und die zugehörigen Schreie ebenfalls. Geht doch. Koffer drauf und weiter.
Eins wird klar, an Erlebnissen und landschaftlichen Ausblicken wird es nicht mangeln.
Aufbruch: | 28.04.2024 |
Dauer: | 7 Tage |
Heimkehr: | 04.05.2024 |
Kroatien
Montenegro