Honeymoon
Willkommen im Disneyland für Traveler
Nachdem wir uns am Hauptbahnhof von Bangkok eine Stunde lang thailändische Soaps angesehen hatten, stiegen wir um 18.00 Uhr abends in den Nachtzug nach Chiang Mai. Überraschenderweise war dies ein sehr komfortabler Zug mit riesigen Schlafmöglichkeiten und einem hervorragenden Essen. Komisch war nur das Frühstück: Schinken-Käse-Sandwiches mit Kartoffelchips und Ananas.
In Chiang Mai angekommen, kämpften wir uns erst durch die bereits angekündigten Schleppermassen direkt weiter zum Busbahnhof. Nach weiteren 1,5 Stunden und der täglichen thailändischen Nationalhymne bestiegen wir endlich den Bus, um nach vier Stunden Fahrt endlich in der "Oase des Friedens", Pai, anzukommen. Die Busfahrt stellte sich als sehr anstengend heraus, da es keine Möglichkeit gab, die Füße auszustrecken, und der Hintern nach etwa einer halben Stunde höllisch weh tat. Zu allem Überfluss stieg dann noch eine Familie aus den Bergdörfern ein, die ihren Monatseinkauf in der Stadt erledigt hatte. Die gesammelten Düfte der Nahrungsmittel entwickelten sich bei 30 Grad im Schatten schnell zu einem nicht sehr angenehmen Potpourie. Der guten Frau wurde dann auch noch schlecht und sie musste sich, natürlich 30 cm vor meinen Füßen, auch noch übergeben.
Zu guter letzt kamen wir etwas verbeult aber glücklich in Pai an. Nachdem wir unsere Hütte direkt am Fluss bezogen hatten, machten wir uns auf den Weg, um das "süße kleine Dorf", nach Björns Erzählungen, zu erkunden. Doch: der Schock war groß, als wir feststellten, dass aus dem vor fünf Jahren noch kleinen Dorf eine Kleinstadt nur für Traveller mit allem was das sogenannte "alternative" Herz begehrt entstanden war. Von täglichen Yoga- und Reikikursen über hunderte von Kneipen bis hin zu mindestens fünf Internetläden ist alles zu haben. Uns kam es vor, als wären wir im Disneyland für Traveler.
Wir lernten dann sehr schnell Leute kennen (natürlich eine Deutsche und eine Schweizerin), mit denen wir uns abends noch in einem netten Lokal direkt am Fluß trafen und den Abend genossen.
Nachdem wir eine Nacht darüber geschlafen haben, haben wir uns doch dazu entschlossen, zu bleiben. Denn in unserem Guesthouse herrscht absolute Ruhe, und die Umgebung ist es auf jeden Fall wert, sie zu erkunden, so wie einige Wasserfälle, heiße Quellen, Tropfsteinhöhlen und Tempel.
Aufbruch: | 07.03.2004 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 21.06.2004 |
Laos