Sprung aus dem Laufrad

Vielleicht ist das groesste Glueck der Australier nicht Ihr eigenes Land, sondern die Naehe zur Suedsee. Denn wenn unsereins in den Flieger steigt, um nach Mallorca zu jetten fliegt der Australier nach Fiji; und das zu Recht.
Wir hatten wir ueblich nichts gebucht als wir am 27. April 2006 mit der Air Pacific in Nadi/Fiji landeten. Die Ueberlegungen waren in den naechsten 8 Tagen in dem Suedsee Staat herumreisen, Inselhopping machen oder auf einem Segelboot die Gewaesser abklappern. Irgendwie haben wir uns aber fuer die ruhigste Variante entschieden und am Flughafen einfach eine Woche auf einer kleinen Insel gebucht.

Treasure Island also - ein Eiland von der Groesse der koelner Domplatte, nur viel schoener. Es ist wirklich nicht so leicht zu beschreiben, weil Fiji wirklich ein Traum ist. Die Fijianer sind die freundlichsten und herzlichsten Menschen, die wir bis jetzt getroffen haben. Musik, Spass und Lachen steht im Mittelpunkt von allem. Immer.
Das Wasser ist 30C warm und so unbeschreiblich klar. Tagsueber waren es 26C-28C, abends 19C nicht zu schwuel, nicht zu trocken - perfekt.

Direkt vom Strand konnten wir in einem wunderschoenen Korallengarten, der die ganze Insel umschliesst, schnorcheln. besser schnorcheln als am Great Barrier oder als in Vietnam. Da haben wir sogar kleine Rochen, viele viele bunte Tropenfische und sogar einen kleinen Hai gesehen. Bei sochen Bedingungen musste Philipp natuerlich seinen Tauchsehnsuechten nachgeben und hat fast jeden Morgen mit den Tauchern von Subsurface die tollsten Tauchorte abgeklappert. Mit Sichtweiten an die 60m, Schildkroeten, Muraenen, Rochen, den buntesten Korallen war das Tauchen ein fantastischer Zeitvertreib.
Julia hat sich derweil um Ihren Teint gekuemmert oder ist mit einem Kajak um unsere Insel getuckert. Natuerlich muss man erst ans andere Ende der Welt reisen, um seine Nachbarn in Koeln kennenzulernen. Das ging uns auf Treasure Island auch so, wo wir Claudia und Alexander getroffen haben, die tatsaechlich 300m von uns in Koeln entfernt leben.

Etwas unangenehm war aber die naechtliche Meldung, dass eine internationale Tsunami Warnung fuer Fiji ausgesprochen worden ist und eine Riesenwelle auf unser Eiland zurollt. Durch einen Anruf aus Deutschland waren wir sogar die ersten auf der Insel, die davon wussten. Die Nachrichten im Internet sahen auch nicht besonders erfreulich aus.

Gluecklicherweise erwiesen sich die Warnungen als ueberfluessig, denn die Riesenwelle in Fiji war 30cm hoch. Nach diesem kleinen Adrenalienschock ging es dann aber wieder ins Bett. Nachdem uns die Welle in Thailand vor zwei Jahren um 7 Tage verpasst hat, haben wir jetzt also zum zweiten Mal Schwein gehabt. Also, in naechster Zeit bleiben wir dann in der Naehe von Binnengewaessern.

Wir dachten, dass uns eine kleine Insel nach einer Woche bestimmt langweilig wird. Wurde sie aber nicht und wir haben sogar mit dem Gedanken gespielt noch ein paar Tage dranzuhaengen. Aber nach acht Tagen haben wir Abschied von diesem Paradies genommen und haben am 04. Mai 2006 wohl unseren laengsten Tag erlebt. Durch die Datumsgrenze war es bei uns naemlich 43 Stunden Donnerstag. Dann ging es nach LA.