Thailand 2006

Roongrian Baankhaupo

Am Mittwoch, 22.02.2006, war dann der 2. Schulbesuch geplant.

Wir fuhren mit dem Taxi zur Schule Baankhaupo. Dort kannte man uns ja schon von den frueheren Jahren und dem entsprechend herzlich wurden wir begruesst.

Man fuehrte uns sofort zur 3. Klasse von Saggarin. Dort war gerade eine Pruefung im Gang - und wir natuerlich eine willkommene Unterbrechung fuer die Klasse.

Es ist schon ein spezielles Erlebnis, wenn eine ganze Klasse wie auf Kommando aufsteht, und einen mit dem thailaendischen Gruss Sawadii kha (fuer Maedchen) oder Sawadii khrab (fuer Buben) begruesst.
Dann brachte man uns Stuehle und Wasser mit Eis und wir beobachteten einwenig den weiteren Verlauf des Unterrichts.

Leider haben wir mit jeder von unseren Bewegungen die Kinder abgelenkt, so dass wir uns relativ schnell von dieser Klasse verabschiedet haben und in den 1. Stock zu Tschalitaa's 5. Klasse wechselten.

Dort war gerade der Englisch-Unterricht im Gang - und wie wir in der Tueroeffung erschienen, stand die ganze Klasse auf und begruesste uns mit 'good morning'.

Dann kam Tschalitaa zu uns und fuehrte uns auf die Terrasse der Schule und praesentierte uns eine Fruchtschale mit Aepfeln und Orangen, dazu gekuehltes Wasser, was sie alles selber fuer uns organisiert hat.
Zudem hat sie im Englischunterricht ein Spruechlein auswendig gelernt, das sie uns in grosser Aufregung und Hast nun vortrug.

Der Anfang war so ungefaehr: Ich heisse Tschalitaa, mein Uebername ist Stern, ich bin in der 5. Klasse, ich bin 11 Jahre alt. Diese Schule hat 12 Lehrer und 417 Schueler. Ich wohne bei meiner Mutter und meinem Vater und ich habe 5 Geschwister. Ich liebe Thailand und ich gehe sehr gern in die Schule von Baankhaupo .... usw.

Dann haben wir ihr unsere Mitbringsel ueberreicht. Alles was Maedchen in diesem Alter halt so lieben wie z.B. einen Taschenspiegel, Kette, Haarspangen und -gummis, Filzstifte usw.

Da erzaehlt sie mir, dass sie spaeter gern mit der Polizei arbeiten wuerde - und dann musste ich doch nochmal in unsere grosse Tasche greifen und ihr eine Schirmmuetze, ein Malheft und einen Schluesselanhaenger von der Stadtpolizei Biel, Abteilung Verkehrserziehung, ueberreichen. Diese Artikel hab ich von Kurt, einem Arbeitskollegen von frueher fuer die Kinder in Thailand erhalten.
Als ich das erhielt, habe ich aber eher an Saggarin als an Tschalitaa gedacht. So kann man sich taeuschen.
Tschalitaa und ich haben dann noch etwas geplaudert, was uns beiden sehr viel Spass gemacht hat.

Dann begruesste uns der Schulleiter, Herr Warin.
Es ist schon schoen diese Leute jedes Jahr wieder zu sehen.

Die Mitbringsel - aehnlich wie am Vortag: Pupen, Plueschtiere, Puzzle, Filz- und Farbstifte, noch ein paar von den Schulanfanghueten von der Polizei und einen riesigen Sack voll mit kleinen Schockoladestuecken haben wir dann dem Schulleiter uebergeben. Der hat dann sogleich die Verteilung uebernommen.

Da die Mittagspause gerade angefangen hat und die Kinder draussen herumsprangen, ging er mit dem 4 kg-Sack Schockolade auf den Schulhof und hiess die Schueler Schlange stehen. Das gab einen riesigen Auflauf und alle freuten sich.

Die anderen Geschenke, die wir mitgebracht haben, hat er alle auf einen Tisch im Freien aufgehaeuft.

Die Kinder haben sich alle scheu um den Gabentisch herum gedraengt und uns immer wieder fragend angeschaut. Ich hab dann Tschalitaa und Saggarin noch etwas davon auslesen lassen und das war dann wohl fast wie das Startzeichen fuer alle andern.

Besuch der Familen von Tschalitaa und Saggarin

Zuerst gings zur Familie von Tschalitaa. Wir wurden ganz herzlich begruesst. Wir sind ja schon fast alte Bekannte der Familie.

Wir haben den Eltern gesagt, dass wir die Kinder zum Essen in die Stadt PangNga mitnehmen.
Die Mutter ermahnte Tschalitaa immer und immer wieder, dass sie aber heute wieder nach Hause kommen solle und auf keinen Fall mit uns nach Europa mitgehen solle.

Ich hab sie dann beruhigt und ihr versichert, dass ich es selber als sehr wichtig anschaue, dass Tschalitaa hier ihre Schule besucht und im Kreis ihrer Familie aufwaechst. Zudem wuerde ich nie und nimmer ein Kind aus seiner gewohnten Umgebung heraus reissen wollen.

Dann ging es zurueck zur Strasse und von dort weiter zu Saggarin's Daheim. Die beiden Haeuser sind nicht sehr weit von einander entfernt, aber bei der grossen Mittagshitze waren wir doch sehr froh, dass unser Taxi oben an der Strasse stand und uns hin fuhr.

Dort angekommen war es wie immer eine schier unloesbare Aufgabe, ueber die dreistufige "Huehnerleiter" hinauf in das Haus zu kommen. Als wir dann doch oben waren bat uns die Mutter von Saggarin hinein. Ich setzte mich auf eine Matte am Boden. Fuer Bruno war das etwas schwierig, also blieb er stehen. Saggarin brachte uns Wasser mit Eis und kurz darauf kam sein Bruder mit gekuehltem Coca Cola an. Die Mutter erzaehlte mir, dass sie z.Zt. leider wieder arbeitslos sei, aber dass ihr Freund nun eine Arbeit gefunden habe, weshalb er auch nicht da sei.

Ich staune immer wieder ueber das thailaendische Feingefuehl! Ploetzlich wurde irgendwo her ein Plastikstuhl fuer Bruno gebracht und mitten im Raum aufgestellt.

Ich empfinde es immer wieder als sehr schoen, dass wir jeweils nebst der Schule und den Kindern, auch jedes Jahr die Familien von den beiden kurz besuchen koennen.