4 Wochen mit dem Zug durch Indien
Ueber Mumbai nach Calangute
Mittwoch, 22. Maerz
Schweren Herzens haben wir uns Sonntag von Varanasi verabschiedet (zumindest ich; Andi hat sich nur noch mal aufgeregt, dass das was unter unserem Balkon wie ein leckeres Grillfeuer riecht, gar kein BBQ ist naehere Details erspar ich euch).
Nach 27 Stunden Zugfahrt, die wir zum Glueck komplett in der Horizontalen verbringen konnten, da wir die obersten Betten hatten, sind wir dann in Mumbay (dem frueheren Bombay) angekommen. Die Zugfahrt war eigentlich ziemlich ok, obwohl wir nur dritte Klasse gefahren sind. Lediglich der Typ in unserem Abteil, der meinte sein Walkman (ohne Kopfhoerer) benutzen zu muessen und das Kind, welches mit dem Handy seiner Mutter in die Gegenoffensive ging (von 'Jingle Bells' bis 'We wish you a happy Christmas' war die ganze Bandbreite vertreten) waren etwas nervig.
In Mumbay hat uns dann ein ganz anderes Indien erwartet. Es gibt keine Kuehe auf der Strasse und die Stadt koennte genauso gut in England stehen (lediglich die hier endlich mal richtig knallige Hitze erinnert einen daran wo man sich befindet).
Anstatt den Kuehen gibt es hier dafuer an jeder Ecke Schwarzmarkthaendler, die nicht einmal Grass verkaufen moechten, sondern Pornos mit indischen Frauen (also falls jemand seine 'Batman'-Sammlung erweitern moechte nehmen wir gerne Bestellungen entgegen).
Die zweite Grossgruppe die hier die Kuehe substituieren, stellen zur Zeit die Englaender, die alle wegen der Reihe von Cricket Laenderspielen zwischen England und Indien hier sind. Ist mal jedenfalls nicht mehr feierlich und ich war froh, dass die besoffenen Glatzkoepfe hier nicht erkennen konnten, dass wir Deutsche sind.
Als wir Abends dann unser Gepaeck von der Gepaeckaufbewahrung am Bahnhof abgeholt haben, hatten wir noch ein Erlebnis der besonderen Art. Der Angestellte zeigte uns ganz stolz sein Hakenkreuzarmband mit Reichsadler und versicherte uns wie sehr er Deutschland moege. Er sei zwar kein Nazi aber das Symbol sei nunmal toll. Schlecht sei nur, dass wir jetzt eine Frau als Kanzlerin haetten. Genau wie in Indien wuerden die Frauen versuchen uns unsere Welt weg zu nehmen.
Nachdem wir uns von unserem netten GEspraechspartner verabschiedet hatten, gings dann Montag Nacht mit dem Nachtzug weiter nach Goa, wo wir dann gestern morgen angekommen sind.
Hier sind wir jetzt erst mal am uebervollen Pauschaltouristenhauptstrand, der von dauerurlaubenden, sich oben ohne sonnenden Rentnern uebersaeht ist. Aber dafuer gibt's auch Jetski und jede Menge gutes Essen, was Andi zu dem Vorschlag brachte den Reisebericht mit einem Strandfoto und dem Foto eines Rindersteaks zu beenden, da wir jetzt besseres zu tun haetten
Aber da mir der Strand schon nach einem Tag zu lanweilig ist, werdet ihr wohl weiter von uns hoeren.
Das Ende des heutigen Berichtes wollen wir aber den mehr als lustigen Tageszeitung hier widmen, die fuer wirklich umuesante Unterhaltung sorgen. So hat die Polizei in einer grossen Zeitungsanzeige beim Holi-Fest dazu aufgerufen keine auslaendischen Frauen zu begrabschen (dem hier so genannten 'eve teasing')und in der Zeitung in Mumbay haeben so etwas wie eine Dr. Sommer Seite fuer Erwachsene gefunden.
Die naechsten zwei Naechte werden wir mal noch hier bleiben und dann geht es weiter in Richtung Sued-Goa.
Cricket-Match in Mumbay.
Andi an der Strandpromenade.
Ich an der Strandpromenade in Mumbay.
Andi nachdem er Rindfleisch auf der Speisekarte entdeckt hat
Da mir gerade die T-Shirts ausgingen, habe ich mich in die Pauschaltouristen Tarnung geschmissen. (Zur Auswahl stand auch noch ein 'Das Wunder von Berlin' T-Shirt)
Aufbruch: | 04.03.2006 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 31.03.2006 |