4 Wochen mit dem Zug durch Indien

Reisezeit: März 2006  |  von Dominik J.

Von Calangute nach Palolem

Sonntag, 26. Maerz

Seit dem wir uns das letzte Mal gemeldet haben ist ja jetzt schon ne ganze Weile vergangen, aber am Strand vergehen die Tage halt relativ schnell (vor allem wenn man mit nem Buch unter ner Palme im Schatten sitzen kann und dabei Milchshakes trinkt ).
In Calangute haben wir uns ganz den touristischen Freuden eines Strandurlaubs hingegeben. Jetski fahren, Fisch essen und schoppen (unser Gepaeck ist mittlerweile sau schwer, da sich Gueter und Geldbuendel nur nominell gleichgewichtig sind).
Der Nachteil hier war nur die schrecklich laute Musik, die meist dazu noch aus Techno bestand und die Strand- und Sternenidylle doch sehr stoerte. Wir koennen uns zumindest des Eindrucks nicht erwaehren, dass Inder so sehr an Laerm gewoehnt sind, dass sie noch schnell welchen produzieren wo eigentlich keiner ist. Die Autohupe wurde so am Starnd wohl durch das Feuerwerk entdeckt, das viele Restaurants nachts veranstalten.
Lustig ist auch von jedem Menschen in jedweder Lebenslage Gras angeboten zu bekommen. Vom Kellner im Restaurant, vom Rickschawfahrer oder von sonst eigentlich jedem. Dem Aussehen nach scheinen wir wohl zur Hauptzielgruppe zu gehoeren

Mit etwas Hoffnung auf mehr Ruhe sind wir dann ca. 100 Kilometer weiter suedlich nach Palolem gefahren. Doch was im deutschen Reisefuehrer von 2004 noch als relativ beschaulicher Ort ohne Moeglichkeiten zum Geldwechsel und ohne Resebueros beschrieben wird, ist mittlerweile ein ziemlich grosses Touristenzentrum. Und unter die vielen Rucksacktouristen scheinen schon die Speerspitzen der Renterschaaren vorzudringen
Aber obwohl viel los ist, ist es trotzdem super toll, da der ganze Strand mit Palmen bewachsen ist und in ner kleinen Bucht liegt (nach Andis Informationen ist es allerdings auch wahrscheinlicher von ner Kokosnuss erschlagen, als von nem Hai gefressen zu werden). Etwas komisch wirken nur die vielen schwarzen Raben, die die PAlmen bevoelkern. Eigentlich habe ich mir auf Palmen am Strand immer Papagaeien vorgestellt ;-(

Wir wohnen hier in einer der unendlichen vielen Bambushuetten, die entlang des gesamten Strandes unter den Palmen stehen. Wir haben sogar eine Huette mit Fernseher (36 Kanaele und sogar HSV-BVB live; und so was an nem tropischen Traumstrand, ne ne ne), aber zum Glueck auch mit eigenem Bad. Und das ganze nur 10 Meter vom Meer entfernt. Allerdings ist die Farbgestaltung der Huette mit blauem Platikdach und rosa Balkon eine schlichte Vergewaltigung der Sinne.
Und da wir schon beim Thema Vergewaltigung sind, gleich noch eine schoene Geschichte aus der Tageszeitung. Aktuell wurde gerade ein Mann wegen Vergewaltigung verhaftet und angeklagt. Das ungewoehnliche ist nur, dass die Vergewaltigung 6 Jahre dauerte und in Deutschland eher als Affaire bezeichnet wuerde. Der Typ hat allerdings den Fehler begangen seiner Geliebten ein Heiratsvesprechen zu geben obwohl er schon verheiratet war. Dafuer sitzt er jetzt erst mal in U-Haft und bekommt ne ganze Seite in der Zeitung gewidmet.
Wenns nach mir ginge muesste man eher alle Restaurantbesitzer wegen akustischer Vergewaltigung in Haft nehmen. Das Gute hier in Palolem ist allerdings, dass man eher die Stunden an denen Strom vorhanden ist zaehlen kann und so auf natuerlichem Weg dem Laermtrieb entgegengewirkt wird (hilft allerdings auch nicht gegen Feuerwerk).

Heute Morgen waren Andi und ich schon um 5 Uhr mit einem Fischerboot auf dem Meer um zu angeln. Alles was wir fangen sollten wir dann als Mittagessen zubereitet bekommen, allerdings haben wir waehrend ueber einer Stunde angeln jeweils nur einen Fisch raus gezogen, was dann doch nen bisschen wenig war ;-(
Dafuer sind wir ein bisschen spater noch mal raus gefahren um Delfine zu sehen. Die Viecher waren allerdings leider nicht so lustig wie in den Filmen und Comics. Sie haben uns weder ausgelacht noch irgendwelche Kunststueckchen aufgefuehrt und sind nicht mal auf der Rueckflosse geschwommen. Aber gesehen haben wir sie zumindestens und einmal konnten wir sie sogar knipsen

Sehr lustig war hier in Palolem, dass direkt in der Huette neben uns zwei aeltere Australierinnen wohnten, die 1500 Kilometer weiter noerdlich und zwei Wochen vorher im Bus von Pushkar nach Jodhpur vor uns gesessen haben.

Einer gewissen Komik entbehren auch die vielen Hinweisschilder die hier in Goa aufgestellt sind nicht. Ein Reisebuero wirbt in seiner Werbeleuchttafel zum Beispiel mit den Stichworten: Zugtickets - Flugtickets - Bustickets - Eiscreme.
Oder am Strand in Calangute wird davor gewarnt, dass im Meer schwimmen einem Selbstmord gleich kaeme.
Den Gipfel hat man allerdings in Palolem erreicht wo ein Schild in exakter Reihenfolge folgende Gebote aufstellt: 'Nicht Spucken - Nicht die Umwelt verschmutzen - Keine Kinder missbrauchen - Nicht Rauchen'

Unser erster Elefant, den wir hier zu Gesicht bekommen. Beruflich hat er sich wohl als Waldarbeiter verwirklicht.

Unser erster Elefant, den wir hier zu Gesicht bekommen. Beruflich hat er sich wohl als Waldarbeiter verwirklicht.

Die groesste Kirche in der ehemaligen Hauptstadt Old Goa. Anscheinend haben die Christen nicht nur die Hindus verbogen, sondern auch die Baeume.

Die groesste Kirche in der ehemaligen Hauptstadt Old Goa. Anscheinend haben die Christen nicht nur die Hindus verbogen, sondern auch die Baeume.

Eine der schoensten Kirchen in Goa's Hauptstadt Panaji

Eine der schoensten Kirchen in Goa's Hauptstadt Panaji

Hemd mit dem hier ueberall zu findenden Swastika. Ob eine Einreise in Deutschland damit so einfach moeglich waere, wollen wir lieber nicht ausprobieren.
Mehr Infos dazu gibts hier: http://www.bhagavad.de/syindex.shtml

Hemd mit dem hier ueberall zu findenden Swastika. Ob eine Einreise in Deutschland damit so einfach moeglich waere, wollen wir lieber nicht ausprobieren.
Mehr Infos dazu gibts hier: http://www.bhagavad.de/syindex.shtml

Strand mit Fischerboot in Palolem.

Strand mit Fischerboot in Palolem.

Sonnenuntergang in Palolem.

Sonnenuntergang in Palolem.

Obhwohl hier der Verzehr von Rindfleisch erlaubt ist, trauen sich die Kuehe frei an den Strand.

Obhwohl hier der Verzehr von Rindfleisch erlaubt ist, trauen sich die Kuehe frei an den Strand.

Delfine!

Delfine!

In solch einer 'wunderschoenen' Huette wohnen wir.

In solch einer 'wunderschoenen' Huette wohnen wir.

Die Zusammenstellung der Schilder ist schon etwas komisch. Verbote werden in flogender Reihenfolge aufgestellt: 'Nicht Spucken - Nicht die Umwelt verschmutzen - Keine Kinder missbrauchen - Nicht Rauchen'

Die Zusammenstellung der Schilder ist schon etwas komisch. Verbote werden in flogender Reihenfolge aufgestellt: 'Nicht Spucken - Nicht die Umwelt verschmutzen - Keine Kinder missbrauchen - Nicht Rauchen'

Auch dieses Schild vom Hauptstrand in Calangute ist etwas merkwuerdig

Auch dieses Schild vom Hauptstrand in Calangute ist etwas merkwuerdig

© Dominik J., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplante Route: Delhi - Jaisalmer - Agra - Varanasi - Bodhgaya - Goa. Oder mit anderen Worten: Heilige Kühe - Kamele - Taj Mahal - Ganges - Buddha - Strand
Details:
Aufbruch: 04.03.2006
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 31.03.2006
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Dominik J. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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