Drei Monate Amman

Ihr wundert euch sicher, warum ich schon wieder von Ostern schreibe. Aber die Hochzeit in Akko fand eigentlich am orthodoxen Karfreitag statt. Deswegen so sagte mir Ahmed, der Braeutigam, spaeter, waren unter den Gaesten keine Christen gewesen.
Zwei Tage spaeter besuchte ich zusammen mit Manja und Mo am orthodoxen Ostersonntag Nazareth. Als ich nach Akko gefahren bin, war ich ja schon durch Nazareth gekommen. Das war an einem normalen Donnerstagmittag gewesen: die Strassen waren voll mit Menschen gewesen. Als wir am Ostersonntag gegen Mittag ankamen, waren ausser uns nur noch andere europaeische Touristen zu sehen. Wir machten zuerst eine Pause in einem Fastfood-Laden und assen leckere Shawarma (sozusagen arabischer Doener). Danach ging es auf die Suche nach den Sehenswuerdigkeiten. Keiner von uns hatte einen Reisefuehrer dabei und Mo wiederholte sowieso nur immer wieder, dass Akko tausendmal schoener als Nazareth sei. Was auch stimmt, aber die Kirche von Maria Verkuendigung steht nunmal in Nazareth.

Die Kirche ist von innen relativ modern, was Geschmackssache ist. Aber der "alte" Papst war 2000 da und es gibt eine schoene Sammlung von Mariendarstellungen aus der ganzen Welt. Also, wer wissen moechte wie eine chinesische, aegyptische oder brasilianische Maria aussieht, sollte unbedingt hin!

Ansonsten muss der Basar noch ganz schoen sein, vorausgesetzt er hat offen...
Mo hat uns noch von einem Streit zwischen der christlichen und muslimischen Bevoelkerung berichtet. Die Muslime wollten gerne eine neue, groessere Moschee im Zentrum bauen, aber die Christen waren strikt dagegen. So entstand nur eine kleine, unscheinbare Moschee direkt neben dem kleinen Park an der Strasse, die hoch zur Kirche Maria Verkuendigung fuehrt.

Nach einem kurzen Spaziergang haben wir uns in ein Nargile-Cafe gesetzt und in Ruhe den Blick auf das Josephs Kloster genossen- (so weit ich weiss, heisst es Josephs Kloster). Wir waren allerdings zu faul noch bis hoch zu laufen. Zwei Stunden spaeter war ich mit dem Fahrer von Trust-International verabredet. Zusammen mit einem anderen Fahrgast, der beladen mit zwei Riesensaecken war, brachte er mich zurueck zum Jordantal, wo auf der jordanischen Seite der Bus nach Amman wartete. Bei der Ausreise aus Israel gab es keine Fragen und noch nicht mal eine Gepaeckkontrolle. Und auch bei den Jordaniern haette ich ohne Probleme ohne Kontrolle die Grenze passieren koennen ... Fand das ja nicht grad toll angesichts der Anschlaege in Aegypten.
Und auch im Bus nach Amman hatte ich wieder palaestinensische Begleitung: ein Student der Petra- University in Amman, der eigentlich aus Jaffa (Israel) stammt. Die Rueckfahrt verging zum Glueck schneller, denn diesmal machten wir keinen Stopp in Irbid.
Wer genauere Infos zu Reisemoeglichkeiten zwischen Israel und Jordanien sucht, findet sie unter:

http://www.jordanjubilee.com/travelme/toisrael.htm