In 4 Wochen kreuz und quer durch die malaysische Halbinsel
Cameron Highlands (3 Nächte)
Wie immer, wenn man fast nix tut, geht eine Woche schnell vorbei; und wir sind ja schließlich nicht nur zum Faulenzen hier. Also Rucksäcke gepackt und am frühen Montag morgen mit der Fähre in 1 Std. auf's Festland nach Kuala Kedah. Vom dortigen Busterminal weiter mit einem Linienbus in 1 Std. nach Butterworth. Das Busterminal hier ist sehr "idyllisch" unter einer Autobahnbrücke gelegen. Wir warten ca. 3 Stunden bis der nächste Bus nach Ipoh losfährt und verbringen die Zeit in einem nahe gelegenen Restaurant. Um ca. 17.45 Uhr in Ipoh angekommen, wiederum 1 Std. warten, bis der Bus nach Tanah Rata in die Cameron Highlands geht. Die landschaftlich sehr schöne Fahrt hinauf in die Highlands bleibt uns jedoch eher in albtraumartiger Erinnerung. Der Busfahrer hat es wohl sehr eilig und verwechselt des öfteren das Gas mit der Bremse. Wir bereuen es schnell, dass wir uns in die erste Reihe des Busses gesetzt haben. Wie uns jedoch ein netter Einheimischer mitteilt, der neben uns sozusagen an vorderster Front kämpft, sei der Busfahrer bekannt für seinen heißen Fahrstil, und würde die Strecke, für die andere Fahrer 2 Std. benötigen, meistens in 1 ½ Std. fahren. Wir fragen, ob man sich besser nach hinten setzen sollte, er meint jedoch, das wäre keine gute Idee, da das Gepäck, das hinten im Bus gelagert wird, schon mehrmals den hinteren Insassen in Genick gefallen wäre.
Auf die Frage des Malaysiers, ob wir schon eine Unterkunft in Tanah Rata hätten, sagen wir, dass wir das "Jurina Resort" ins Auge gefasst haben. Das wäre ein sehr schönes Guesthouse, er würde die Besitzer kennen. Alles klar, in Tanah Rata angekommen, vermittelt er uns an einen jungen Malasier, der aussieht wie Eddy Murphy, dieser fährt uns und zwei weitere Ankömmlinge mit seinem Jeep zum Gästehaus. Dieses befindet sich ca. 200m außerhalb des Zentrums von Tanah Rata und ist ein schönes sauberes Haus. Wir beziehen ein nettes Zimmer mit Dusche/WC (75 RM). Das erste was uns auffällt, als wir den Balkon betreten, ist das Nachbarhaus, das "Jurina Resort", da wollten wir doch eigentlich hin; sind aber im Hillview Resort gelandet. Egal, das Haus ist schön und für 3 Nächte auf jeden Fall OK.
Das Gästehaus wird von einer indischen Familie geleitet und morgens gibt es Frühstück auf der Terrasse. Ansonsten wird Wäscheservice, Internetzugang und Tourvermittlung angeboten.
Am nächsten Morgen also los, die geplante Bergbesteigung führt uns erst zum Robinson-Wasserfall und dann hinauf auf den 1.841 m hohen Gunung Beremban und soll laut Reiseführer 2 Stunden dauern. Der steile schweißtreibende Weg führt über Baumwurzeln den Berg hinauf.
Wir benötigen für den Aufstieg 3 Stunden und unser Wasser ist schon fast leer als wir oben ankommen. Also entschließen wir uns für einen kürzeren Abstieg, als eigentlich geplant. Der ist nämlich auch nicht einfacher, da er ziemlich steil hinab führt.
Abends gibt es in dem indischen Restaurant "Bunga Suria" ein Überraschungsmenü:
An unserem Tisch sitzt ein hungrig aussehender Schotte, vor einem Bananenblatt und wartet auf sein Essen. Als der Kellner kommt und ihm einen Klecks aus seinem Kochtopf darauf schöpft, guckt der ganz verdattert. Davon soll er satt werden? Kurz darauf bekommt er etwas Brot und weitere "Kleckse". Besteck gibt es aber noch keins. Das Ganze dauert ca. 10 Minuten, bis das Bananenblatt voll belegt ist und er sein Besteck bekommt. Drumherum stehen noch gefüllte Beilageschälchen mit verschiedenen weiteren Köstlichkeiten.
Da uns die Sache solchen Spaß bereitet hat, bestelle ich das gleiche und das Schauspiel geht von vorne los. Es gibt unter Anderem Hähnchenfleisch, Reis, Brot, diverse zum Teil sehr scharfe indische Saucen, verschiedenes Gemüse und noch eine sehr süße Nachspeise. Echt köstlich!!!
Unser Gute-Nacht-Bier nehmen wir in der wohl einzigsten Kneipe in Tanah Rata, dem "Highlanders",zu uns.
Die Nächte in den Cameron Highlands sind recht kühl, so dass man sogar eine lange Hose und eine leichte Jacke tragen kann. Und ab mittags gibt es einige kurze aber kräftige Regenschauer, wir bereuen, dass wir keine Regenjacke mitgenommen haben.
Die Cameron Highlands wurden früher von den englischen Kolonialherren auf Grund der niedrigeren Temperaturen als Feriendomizil genutzt. Dies ist noch deutlich an der Architektur der Häuser zu erkennen. Schöne alte englische Landhäuser gibt es überall.
Am nächsten Tag machen wir eine organisierte Tour mit einem Allrad-Jeep auf den zweithöchsten Berg Malaysias (einfacher als zu Laufen) mit. Die Aussicht von oben ist atemberaubend.
Eine kurze Wanderung führt uns durch einen Mooswald mit einer sehr interessanten Fauna.
Anschließend besichtigen wir das "Sungai Palas Tea Estate", ein Ableger der größten malaysischen Teefabrikation, der Boh-Gruppe. http://boh.com.my
Dort wird uns gezeigt, wie der Tee wächst, gepflückt und dann auch weiter verarbeitet wird. Die Fabrikhalle strömt einen sehr angenehmen warmen Teeduft aus. Bei der folgenden Teeprobe, decken wir uns noch mit etwas von dem köstlichen Tee ein.
Später besuchen wir ein Obst- und Gemüsemarkt, hier gibt es alles, was es auch bei uns zu Hause gibt: Erdbeeren, Blumenkohl, Kartoffeln.... (Alles Hinterlassenschaften der Engländer).
Aufbruch: | 19.02.2004 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 19.03.2004 |
Taman Negara
Perhentian Islands
Singapur