Meine Irlandrundreise
Der 3. Tag-Blarney Castle/Ring of Kerry
Der 3. Tag:
Am nächten Morgen wurde ich von einem trommelnden Geräusch geweckt. Es regnete. Zum ersten Mal seit unserer Ankunft regnete es. Wir packten sofort alle Sachen zusammen und flüchteten in den Wagen. Dort breitete ich das Zelt zum trockenen auf unserer Rückbank aus und wir frühstückten in aller Seelenruhe, schließlich machten wir Urlaub und waren bester Laune, die uns auch kein Regenschauer vermiesen konnte.
Unser Weg sollte uns zu dem ca. 10 km nord-westlich gelegenen Blarney Castle führen. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen. Blarney Castle ist eine recht romantisch anmutende Burganlage aus dem 15. Jh. inmitten ausgedehnter Parkanlagen. Mit ihren fünfeinhalb Meter dicken Mauern und dem 25 m hohen Turm war es die am stärksten befestigte Burg in der Provinz Munster. Besucht wird der Komplex heute vor allem wegen des berühmten "Blarney Stone". Von diesem "Zauberstein" wir düberleifert, dass er Beredsamkeit verleihe, wenn man ihn küsse!!!! Das küssen sollte ja kein Problem sein, doch leider ist das küssen eine wacklige Tortur. Möchte man sich aber trotz allem dieser Tortur ausliefern, so muss man den Turm hinaufsteigen, sich mit Hilfe eines Wärters auf den Rücken an den Rand der Plattform legen, seinen Oberkörper über den vergitterten Abgrund abwärts beugen (ich schreibe es gerne noch mal. Der Turm ist 25 m hoch!!!) und versuchen die Unterseite des Steins zu küssen. Ich habe es gemacht. Ich habe also kopfüber von einem Turm gehangen, allerdings von einem Wärter gehalten, um einen Stein zu küssen. Und ich lebe noch. Nur ob ich redseliger bin als vorher, kann ich nicht sagen. Außer den Zauberstein zu betrachten, kann man noch ganz andere schöne Sachen von dem
Turm aus betrachten, nämlich das wunderschöne Blarney House. Es liegt ebenfalls in den Parks des Blarney Castles. Nach dem Besuch des Castles gingen wir noch einige Zeit in dem Park spazieren und schauten uns die verfallene Kirche und das Blarney House an. Ein Herrensitz, der liebevoll restauriert wurde. Das Blarney House mit den großen grünen Gärten, gibt ein tolles Bild.
An diesem Tag sollte es ebenfalls noch zu einem Steinkreis gehen. Steinkreise kennt ja jeder. Nur die Bedeutung dieser Gebilde und ihr Zweck ist vielen Leuten bis heute noch ein Rätsel. Dieser heißt nicht Craig na Dun, nein, da wäre ich wohl im falschen Land. Er trägt den Namen Dombeg Stone Circle und liegt sehr abgelegen an der Südküste Irland ca. 50 km westlich von Cork. Er ist durch sehr kleine Schilder ausgeschildert. Man braucht wirklich eine gute Karte um ihn zu finden, da er nur über Landstraßen erreichbar ist. Aber ein Besuch lohnt sich. Der Steinkreis ist eher klein und liegt auf einer kleinen grünen Wiese. Vor dem Eingangstor ist ein kleiner Parkplatz vorhanden. Die Steine sind ca. 1 m - 1,4 m hoch. Es gibt einige Tafeln, auf denen etwas zu dem Alter des Steinkreises der möglichen Bedeutung geschrieben wird. Leider habe ich keine weiteren Informationen gefunden und kann deshalb nicht mehr dazu schreiben. Bei unserem Besuch waren wir die einzigen Touristen. Es ist wohl eher ein Geheimtipp!!!!
Gegen Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum Ring of Kerry. Auf dem Weg dorthin wollten wir eigentlich noch das Bantry House besichtigen. Es liegt in einem Fischerdorf an der Westküste. Doch es wurde leider zu der Zeit restauriert. Aus diesem Grund fuhren wir weiter zu dem weltberühmten Ring of Kerry. Bekannt, nicht nur wegen der Kerry Gold Butter. Bekannt durch unzählige Fotos und Reportagen. Ring of Kerry gilt als Wahrzeichen Irlands. Wir fuhren einige km den südlichen Ring, da sahen wir ein Schild auf dem "White Strand" stand. Weißer Strand, sehr verführerisch. Wir folgten also den Schildern und gelangten an einen weiten weißen Strand mit vielen Felsen im Wasser und am Strand. So stellt man sich Hawaii vor, nur ohne Palmen. Es war wohl grade Ebbe. Man konnte dort wundervoll spazieren gehen und sogar auf die Felsen klettern. Ich kletterte so in Gedanken herum, da machte ich auf einmal eine schreckliche Entdeckung. Direkt vor meinen Füßen lag eine kleine tote Robbe. Ich schrie mir dir Kehle aus dem Hals, so erschrocken war ich. Die kleine Robbe konnte noch nicht lange tot gewesen sein, denn irgendwelche Verwesungsspüren waren nicht erkennbar.
Immer noch geschockt stieg ich ca. eine halbe Std. später wieder in das Auto ein und wir fuhren weiter bis wir einen kleinen Ort namens Sneem erreichten. Dort suchten wir uns eine Unterkunft. Da die Stadt nur aus 3 Straßen besteht, fiel die Wahl nicht schwer und wir klingelten an der Tür des "Rockville Houses" (ich weiß, Werbung ist auf dieser Internetseite nicht erlaubt, aber man muss doch auch Empfehlungen aussprechen), was mir später noch in guter Erinnerung bleiben wird. Es öffnete eine freundliche Dame mittleren Alters die Tür. Wir fragten, sie sagte ja. Unser Zimmer war "zweckmäßig", aber liebevoll eingerichtet. Man hatte grade Platz seinen Koffer neben das Bett zu stellen. Es gab Blümchengardinen und Blümchenbettwäsche. Wir hatten ein eigenes Badezimmer (en-suite genannt), was sehr sauber und modern war. Ich schätze, dass es innerhalb der letzten 2 Jahre renoviert worden war. Auf unserem Zimmer gab es außerdem noch einen Fernseher und einen Wasserkocher. Das Zimmer kostet 26 € pro Person pro Nacht. Todmüde fielen wir in unser Bett.
Aufbruch: | 03.09.2003 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 12.09.2003 |
Poulnabrone