Anreise zur Sumbanesischen Hochzeit

Ich sehe aus dem Fenster. Die Welt fliegt an mir vorbei. Die Welt und viele viele Transportmittel. Die Sonne brennt auf schon leicht geroeteter Haut. Die Aircon ist nur ein laues Lueftchen und hat keine Chance. Die Zeit schreitet mit jedem riskanten Ueberholmanoever voran. Motoren brummen und summen, Bremsen quietschen aber fast noch haeufiger hoert man die Hupe, welche mit ihrem schrillen Laut den Verkehr moeglichst individuell organisieren soll. Schnell erinnert sie dass jemand hinter einem schneller unterwegs ist und man gut daran tut etwas Platz zu gewaehren.Seit 1 Stunde sind wir schon von Yogjakarta unterwegs.Die sichtbaren Schaeden des verherrenden Erdbebens vor 2 Monaten sind hier nicht mehr so sehr vorhanden wie direkt in der Stadt. Mittlerweile hat man die Buergersteige, Strassen und viele der betroffenen Grundstuecke vom groebsten Schutt und Staub befreit. Vor den Haesern liegen kleine sortierte Schutthaeuffchen. Manchmal stehen von den Haeusern nur noch 3-4 Waende und das Hab und Gut der Leute steht in Regalen an der Stasse aufgestellt.Es ist irgendwie ein surreales Flair in dieser Stadt. Oft leben die Menschen jetzt ausserhalb ihrer Haeuser weil sie Angst oder es nicht anders geht.Viele haben erstmal provisorische Unterkuenfte entweder blaue Zelte oder Bambushuetten die ja nachgewiesen Erdbebentauglich sind. Ich traf letzte Nacht einige skurrile Zeitgenossen die ihre Bettuecher wie Superman ueber die Schultergeworfen hatten und die ganze Nacht orientirungslos umherliefen und betteten dass soetwas nicht nochmal passieren soll. Es geht zuegig voran auf dem Weg zum Bromo. Die Slalomfahrt unseres Minibuses macht es moeglich. Wie schafft man es eigentlich ein Gefaehrt doppelt so hoch beladen ist wie es eigentlich hoch ist? Ich weiss es nicht aber der LKW vor uns macht auch bei Tempo 80 noch keine Anstalten sich moeglicherweise selbst zu entladen.Jetzt haengen wir schon 2 kilometer hinter dem. Definitiv zu lange, entscheidet unser Fahrer. Er scherrt rechts kurz vor einer kurve rechts aus und macht somit konsequenterweise die Spur fuer die entgegenkommenden Motorroller und Busse sehr schmal bzw.unser Leben fuer kurze momente etwas fraglicher. Irgendwie geht das unuterbrochen so und irgendwie geht es immer wieder gut. Immer wieder flitzen bei Tempo 100 gelbe, blaue und weisse Blitze vorbei.Ploetzlich ganz scharfes Bremsen. Da traut sich doch tatsaechlich ein Radfahrer, mit riesigen Bambuskuebeln an jeder Seite behaengt, hier auf die Strasse. Das war nur mal ein auszug wie ich die letzten Tage hier in meinem bestreben erlebe der Sumbanesischen Hochzeit naeher zu kommen.Wie erreichten schliesslich nach aufregender Fahrt das Gebiet rund um den Mount Bromo. Wahrscheinlich Indonesiens Landschaftssehenswuerdigkeit Nr.1. Das sich dass schon rumgesprochen hat war unschwer am naechsten morgen gegen 4 Uhr zu merken. Da hatten sich doch ca.300 Mensche versammelt um vom benachbarten ca.2600meter hohen Nachbarberg aus die wundervolle Kulisse bei Sonnenaufgang um den Vulkan herum anzusehen. Nichtsdestotrotz es war fantastisch. Ich nutzte den Tag um das Gebiet und den Vulkan zu Fuss und per Pferd zu erkunden. Eine herrliche Landschaft gepraegt und geformt von der staendigen Aktivitaaet des Vulkans.

Nach langer zaeher Odysee bin ich jetzt hier in Kuta, Bali und verfuege nach langen Informationsbeschaffungsmassnahmen endlich ueber die moeglichkeit nach Sumba zu kommen. Eigentlich tendierte ich zu Faehre aber niemand weiss hier von nichts und deswegen nehme ich uebermorgen den Flieger.
Bali ist bisher einfach nur stressig, die Menschen versuchen selbst fuer kleinste Sachen mich unangemessen erheblich zu erleichtern und sind ohne finanziellen Aufwand ueberhaupt nicht hilfsbereit gewesen. Da dringt schon von draussen laute Animatinsmusik herein und erinnert mich das ich jetzt schlafen gehen sollte um die zugegebenermassen guten Bade und Surfmoeglichkeiten auszunutzen!

Selamat Malam Alex