Anreise zur Sumbanesischen Hochzeit

Reisezeit: Juli / August 2006  |  von Alexander Türk

Sumba, Ade!

Sumba, die abseits gelegene Hochzeitsinsel ist schon wieder nur noch eine lebhafte Erinnerung auf vielen, vielen Fotos und in meinen Gedanken.Bevor die Gefahr entstand, dass ich mich auch noch auf diesem interessanten Stueckchen Erde niederlasse wie mein frischverheiratetes Bruderherz das gerade tut habe ich mich dann doch nach 2 Wochen ueberreden lassen und bin gemeinsam mit meinen Eltern, Christian, Jens dem Hochzeitspaar in den Flieger Richtung Bali gestiegen.
Ich glaube wir alle als Familie waren uns einig das es eine unbeschreiblich schoene Erfahrung und Zeit auf Sumba war, fuer die es sich sogar lohnte auf einige normalerweise gewohnte Dinge zu verzichten. Man kann einfach auch mal fuer einige Tage einfach nur per Schoepfwerk Wasser ueber den Koerper laufen lassen und die Weinliebhaber und Nachtschwaermer haben ja auch noch genuegend Moeglichkeit gefunden auf ihre Kosten zu kommen. (Gruss an den fruehzeitigen Heimkehrer Stfan der einen bleibenden positiven Eindruck auf Sumba hinterlassen hat, was ich so nicht erwartet haette).Nach den traditionellen Feierlichkeiten die uns allesamt ein gewisses Durchhaltevermoegen abverlangt haben unternahmen wir als Gruppe Bade bzw.Schnorchelausfluege zu verwaisten mit Korallenbaenkengesaeumten Straenden und es daemmerte uns so langsam, das Andreas die Insel in seiner bescheidenen Art mal wieder unter Wert verkauft hatte. Die Straende sind bis auf einige fast im Muell versunkene, absolute Spitzenklasse und warten bei meterhohen Wellen gerade auf Surfbegeisterte Globetrotter.Aber auch was wir bei dem dem Ausflug am Schluss Richtung Westsumba an begeisternden Landschaftsperspektiven sahen, kann mit Sicherheit als Traumhaft bezeichnet werden. Erwaehenenswert sind auch die Traditionellen Doerfer, welche durch die Abgeschiedenheit von Sumba und die fuer den Besucher nicht auf Anhieb zu erschliessende Schoenheit und Tiefe ihrer Kultur- vieles ihrer Urspruenglichkeit bewahren konnten. Meterhohe Gesteinformationen als Graeber vor den Palmenhuetten manifestieren den Ahnenkult(Marapu) und sind trotz Christianisierung&Islamiesierung noch immer praesent und eindrucksvoll.In vielen Doerfern wird hochwertiger Ikatstoff mit allen Produktionsschritten in langwieriger individueller Arbeit hergestellt.Den kann man getrost als eine Sumbanesische Spezialitaet bezeichnen. Eine andere Sumbanesische Tradition mit der wir in Kontakt kamen ist das Pferderennen.Sehr schnell hatten wir den Modus herausgefunden und plazierten schnurstracks kompetent Tausende von Rupiahs auf Augenmaesslich geschaetzt erfolgreiche Sumbapferde. Jens(Pferderennexperte!) und mir gelang es auf diese Weise die Bierkasse(Bintang)ein bisschen zu fuellen. Sehr zur freundlichen Skepsis der einheimischen Beiwohner.

Die Jockeys bei den Rennen waren meistens noch keine 10 Jahre alt und riskierten Kopf und Kragen um die angspornten Tiere um den improvisierten Kurs zu bewegen.Interessant waere zu sehen gewesen wie unser routinierter Wettkoenig Stefan bei diesem Ereignis sicherlich aufgeblueht waere.
Wir haben hier also nich nur dieser denkwuerdigen Interkulturellen Hochzeit beigewohnt, sondern auch noch viele unterschiedliche Facetten von Sumba kennengelernt.
Das Hochzeitspaar geniesst jetzt wohlverdient mit Stattlicher, Kirchlicher und Traditioneller Lizenz zum Lieben seine "Flittertage" in Lombok. Und auch meine Eltern erholen sich jetzt hier in Ubud, mussten sie doch beim Hochzeitsempfang nich weniger als ca.1000 Hochzeitsgast haende schuetteln und einige Nase zu Nase Manoever ueber sich ergehen lassen.Im Rahmen dieses Empfanges kam unsere Stimmkraeftige Kulturauffuehrung unter Wolfgang seiner Regie doch gut unter den vielen Gaesten an.Wobei der wohlbekannte Indonesische Schlager Kapan & Kapan doch ein wenig mehr die Artig sitzenden Sumbanesen mobilisieren konnte als die Vogelhochzeit, was jedenfalls nicht am Elan unseres Onkels gelegen hat (Die Putte, Die Putte...)!
Ich geniesse jetzt hier meine gesundheitlich verordnete Ruhe vor der Rueckreise nach Jakarta und gruesse auf diesem Wege in alle Himmelsrichtungen Deutschlands und alle nach und nach eintrudelnden Heimkeherer besonders! Omi und Opi viele Gruesse speziell auch an euch. Wir haben immer auch an euch gedacht.Karola feiert ja hoffentlich schoen Geburtstag!

© Alexander Türk, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Hochzeit meines Bruder auf der kleinen Insel Sumba bietet mir die willkommene Gelegenheit durch eine umständliche Anreise Überland Indonesien besser kennenzulernen.
Details:
Aufbruch: 02.07.2006
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 15.08.2006
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Alexander Türk berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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