Süd-Thailand und Nord-Malaysia 2003
Bangkok und Rückkehr
Die Maschine der BKK-Air schnurrte in 1,5 Stunden nach Bangkok, wo wir uns ein Taxi abseits des teuren Limousinenservice einfingen und bis vor die Tür des gebuchten Hotels, dem Pinnacle Hotel Lumpinee in der Nähe des Boxing Stadiums, fuhren ließen. Das Hotel ist absolut empfehlenswert und kosten ca. 25 EUR pro Doppelzimmer mit reichhaltigem Frühstücksbuffet. Da der Nachmittag noch jung war, unternahmen wir eine Tour zur Khaosanroad (wo es so tolle Ohrringe aus Büffelhorn für unsere Töchter gibt) und nach Chinatown ( wo es in einem chaotischen Durcheinander in den massenhaft vorhandenen kleinen Läden alles mögliche und unmögliche zu kaufen gibt). Abend musste dann noch in der Silom Road auf dem großen Nachtmarkt herumgestöbert werden, bis wir im wahrsten Sinne des Wortes die Nase voll hatten, von den Essensgerüchen und vor allem von der stickigen, sicher wenig gesunden Luft Bangkoks. Danach fielen wir nur noch erschöpft ins Hotelbett.
Da am nächsten Tag der Flug nach Frankfurt erst abends gegen 19 Uhr losging, hatten wir nach dem Frühstück noch Zeit, einen Abstecher zum Siam Square mit seinen riesigen Kaufhäusern zu machen, in denen europäische Preise verhindern, dass Otto-Normal-Thai dort verkehrt und einkauft. Hier halten sich nur die wohlhabenderen Thai und ihr europäisch/amerikanisch orientierter Nachwuchs auf. Hier stand uns nicht der Sinn nach Shopping und so waren wir gegen 14 Uhr wieder im Hotel.
Obwohl Check-Out Zeit 12Uhr war, konnten wir ohne Mehrkosten bis ca. 15 Uhr bleiben, und noch mal ausgiebig duschen (war schon wieder nötig), bevor es per Taxi zum Flughafen Don Muang ging.
Der Flug nach Bahrain mit Gulf Air war ruhiger als der Hinflug und verlief reibungslos. Im Übrigen hatten wir dieses Jahr nicht mit unangenehmen Turbulenzen oder Luftlöchern zu kämpfen.
In Bahrain angekommen, mussten wir uns als Transitreisende in der dafür vorgesehenen Halle mit Duty Free Läden ca. 4 h aufhalten. Aus den 4 h wurden dann wegen einer Verspätung des Fliegers 5h. Hier konnte ich mich gerade noch zurückhalten die weiße Tracht der Araber doch noch zu kaufen, die bei den Temperaturen im Land sicher angebracht ist.
In der Wartezone bemerkten wir schnell einen großen Fehler unsererseits. Irrtümlich hatten wir angenommen, dass hier ähnlich angenehme Temperaturen herrschen wie im Flieger oder im Flughafen BKK. So harrten wir leicht gekleidet in gefühlten Kühlschranktemperaturen dem Aufruf zum Weiterflug. Ironie des Schicksals: in einem Land in dem unerträglich hohe Temperaturen herrschen, und Heizungsanlagen unbekannt sind, mussten wir die draußen vor den Fenstern in der nächtlichen Wärme arbeitenden Airportmitarbeiter beneiden.
Um uns aufzuwärmen, hätten wir auch Grog getrunken, wenn er zu bekommen gewesen wäre. Hier gab es nur Kaffee oder Tee. Da wir keine Bahrain$ hatten und mit EUR-Noten 5,70 EUR für 2 kleine Teegläser (Rückgeld in Bahrain$) bezahlen sollten, verzichteten wir dankend. 10 EUR für zwei Tee ist dann doch etwas üppig.
Den Flug BKK-Bahrain haben wir in ähnlich schlechter Erinnerung, wie den Zwischenstopp in Bahrain, da hier die Maschine nicht aufgeräumt war, das Essen schlecht und dürftig war, Decken und Getränke erst nach Aufforderung gereicht wurden. Die letzte Etappe nach Frankfurt war, offenbar wegen einer anderen Crew, angenehmer.
In Frankfurt waren wir diejenigen Reisenden mit den meisten und sperrigsten Gepäckstücken. So hatten wir neben unseren Rucksäcken in einem Karton eine Papierlampe und zwei in Folie gepackte Sitzkissen für unsere Töchter dabei. Entsprechend beladen wie Packesel fuhren wir dann mit der S-Bahn in die City FFM, wo unser Wagen auf uns wartete.
Nach 500 km Autofahrt, ca. 1000 km Bahnfahrt und fast 20000 km Flug kehrten wir nach fast 4 Wochen wieder nach Göttingen zurück und der Alltag hatte uns wieder.
Ein Erkunden Südthailands und der Insel Koh Samui ist uneingeschränkt empfehlenswert. Wir haben uns jedoch vorgenommen, sollten wir in den nächsten Jahren wieder Thailand besuchen, die Region um Chiang Mai im Norden nochmals anzusteuern. Hier liegt das Zentrum des Thailändischen Kunsthandwerks, in dem Metall-, Ton- und Holzwaren aller Art (leider auch viel Kitsch) sowie die berühmten Papierschirme hergestellt werden.
Es lohnt sich, per Moped oder PKW die Umgebung zu erkunden und in den Dörfern den Handwerkern bei der Arbeit über die Schulter zu sehen (und natürlich auch etwas zu kaufen). Ein Abstecher in die Nähe von Lampang zu dem Elefantencamp ist ebenfalls sehr interessant, auch wenn die Busverbindung nicht reibungslos funktioniert, da beim Camp eine Haltestelle nicht wirklich existiert. An der Strasse in brütender Hitze auf den Bus wartend bot uns zum Glück eine junge thailändische Frau an, in Ihrem Toyota bis zum nächsten Busbahnhof in Lampang mitzufahren, was wir dankbar annahmen.
Ein dreitägiger geführter Dschungeltreck im Jahre 1999, organisiert von einer deutsch sprechenden Thai im Chiang-Mai-Garden Gästehaus für ca. 32 EUR/Pers. (All-Inclusive) war unbeschreiblich - anstrengend, abenteuerlich, aber eine unvergessliche Erfahrung. Hier war, teils bei strömendem Regen, Wandern über schmale Dschungelpfade, Elefanten-trekking, eine halbtägige Floßfahrt und Logieren in simplen Hütten der Bergvölker Karen und Akha angesagt.
Nach Informationen anderer Reisender ist eine Tour zum Goldenen Dreieck nicht wirklich interessant und lohnenswert, außer man plant einen Abstecher nach Laos oder Myanmar.
Nicht zu unterschätzen ist im nördlichen Grenzgebiet, insbesondere zu Myanmar, die Gefahr durch die Drogenmafia und die sie bekämpfenden thailändischen Militärs. Hier mit oder ohne Führer durch den Dschungel zu laufen, kann lebensgefährlich werden.
Die Monate Juli und August haben wir für den Norden und Koh Samui, d. h. die Ostküste mit dem südchinesischen Meer und dem Golf von Thailand, als geeignete Reisezeit erlebt - ein kurzer aber heftiger Regenguss zwischendurch war manchmal sehr angenehm. Die Westküste mit der Andamanensee und Phuket liegt dann bereits unter heftigeren Monsunregen.
Alles in Allem kann Thailand als Urlaubsland für entdeckungsfreudige und anderen Kulturen gegenüber offenen Touristen nur empfohlen werden, denn es gibt sehr viel zu entdecken und zu erleben, wenn die Zeit nicht nur am Strand verbracht wird. Vom langen Flug abgesehen, kann auf Grund der niedrigen Lebenshaltungskosten und der günstigen Übernachtungs- und Reisekosten ein sehr kostengünstiger Langzeit-Urlaub verbracht werden. Leute, die pauschal 2 Wochen am Strand abliegen und nur geführte Touren unternehmen, verpassen das wesentliche, nämlich den Kontakt mit einer anderen interessanten Kultur und Landschaft und mit sehr freundlichen Menschen.
Aufbruch: | Juli 2003 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | August 2003 |
Malaysia