Die drei baltischen Hauptstädte - eine Kurzreise

Nach dem ausgiebigen Frühstück im Hotel Sarunas (Vilnius) startet unser Bus auf die 350 km lange Reise nach Riga. Wir machen jedoch einen kleinen Umweg zum Berg der Kreuze, der etwa 17 km nördlich der Stadt Siauliai und etwa 30 km von der lettischen Grenze entfernt liegt.

Der Berg der Kreuze, am Ufer der Kulpe, ist ein nationaler Wallfahrtsort, an dem die Volksfrömmigkeit noch sehr deutlich wird, dort werden von den Pilgern Kreuze jeder Größe und Art um ein Bild der Muttergottes aufgestellt oder einfach an andere Kreuze angehängt. Der Ort hat ausserdem einen hohen symbolischen Wert für das litauische Unabhängigkeitsstreben.

Die Tradition soll schon seit dem 14. oder 15. Jahrhundert bestehen. Zu Ehren der Opfer der beiden Aufstände im 19. Jahrhundert wurden erstmals Kreuze aufgestellt. Sowjetischen Funktionären gelang es 1961 und 1975 nicht, den Wallfahrtsort aufzulösen, indem sie mehr als 5000 Kreuze zerstörten, denn die Litauer stellten immer wieder neue auf. Seit der erneuten Unabhängigkeit nimmt die Besucherzahl stetig zu.

An der litauischen-lettischen Grenze kontrolliert ein Grenzbeamter unsere Reisepässe und wir können die letzten litauischen Geldvorräte (nur Scheine) in lettische Währung umtauschen.
Gegen 15.00 Uhr erreichen wir nach einer Fahrt durch gering besiedelte Gebiete unser Etappenziel Riga.
Wir sind im Maritim-Hotel untergebracht, das wiederum etwas ausserhalb auf der anderen Seite der Daugava (dt. Düna) liegt. Glücklicherweise ist aber direkt vor dem Hoteleingang die Haltestelle der Straßenbahnlinien 2, 4 und 5, die direkt zur bzw. um die Altstadt herum fahren. Eine Einzelfahrt kostet ca. 30 Euro-Cents.

Vom 9. Stock des Hotels haben wir einen tollen Panoramablick über die Stadt und beschließen, trotz der enormen Hitze sofort den ersten Rundgang zu starten.

Näheres zu Riga, zur Altstadt von Riga und zum Jugendstil Rigas in den nächsten beiden Kapiteln.