Die drei baltischen Hauptstädte - eine Kurzreise
Tallinn - Unterstadt: Laheemaa-Nationalpark
Lahemaa-Nationalpark (Lahemaa rahvuspark)
Der Lahemaa-Nationalpark ist der größte und berühmteste Nationalpark Estlands. Der Name heißt übersetzt »Buchtenland». Der Nationalpark umfasst die Halbinseln und Meeresbuchten ganz im Norden des Landes. Sehenswürdigkeiten sind prächtige Herrenhäuser und uralte Kulturzeugnisse.
Es handelt sich um eine Küstenniederung, die vom nordestnischen 'Festlandplateau' durch eine geologische Beonderheit - den Glint - getrennt wird. Glint bezeichnet eine steile, bis zu 56 m abfallende Bruchstufe aus Grünschiefer, die sich als Bogen entlang der von Buchten und Halbinseln zergliederten estnischen Küste entlangzieht.
Fichtenwälder bedecken weite Strecken des Parks, aber auch Laubwälder sind zu finden. 5% der Fläche des Parks bestehen aus Moorgebieten.
Das Programm unserer Reise sah einen halbtägigen Ausflug in diesen Park vor. Der erste Stop erfolgte an einer Stelle, an der eine Wanderung durch die Fichten-, Föhrenhaine in die Moorlandschaft möglich war.
Wandersteg durch die >Moorlandschaft< des Laheema - Nationalparks
Am Rand des nordestnischen Plateaus liegt etwas abseits der Hauptdurchgangsstraße durch den Park (etwa 7 km nordwestlich von Viitna) der kleine Ort Palmse. Dort ist das Gut Palmse die eigenliche Sehenswürdigkeit. Das Gut gehörte über Jahrhunderte hinweg dem Geschlecht derer von Pahlen.
Der Baedeker weiß den guten Zustand des einzigartig schönen Gutsensembles folgendermaßen zu erklären: "Ein findiger Kolchos-Vorsitzende überzeugte Moskau, man brauche Räume für den Zivilschutz, und so flossen in einer Zeit, als andere Herrenhäuser der Zerfall preisgegeben waren, stattliche Gelder, die für die Renovierung verwendet wurden."
Das Gut ist heute der Öffentlichkeit zugänglich. Leider reichte mal wieder die Zeit nicht, auch die Innenräume zu besichtigen.
Doch auch der Rundgang gibt einen guten Einblick in das Miteinander der verschiedenen Gebäude.
Gut Palmse
Mittelpunkt ist das ehemalige Herrenhaus, das 1782 - 1784 in der heutigen Form erbaut und im 19. Ih. nochmals umgebaut wurde.
Von den zahlreichen übrigen Gutsgebäude, die fast alle restauriert sind, werden noch einige wie früher genutzt (z.B. Gewächshäuser, Schmiede, ).
Gewächshaus
ehemalige Brennerei - heute Hotel
Andere erfuhren eine Umnutzung, so zum Beispiel die Brennerei, die heute ein schönes Hotel beherbergt. .
Das Herrenhaus umgibt ein französischer Park, der um 1840 im englischen Stil erweitert wurde und auf 18 ha insgesamt 60 km Wanderwege bietet.
Leider reicht auch hier unsere Zeit nur für einen schnellen Rundgang, um die unmittelbar um das Gut angelegte Parkanlage zu erkunden.
Auch wenn uns dieser Ausflug wegen seiner Kürze nicht so gut gefallen hat und besser zu ungunsten eines anderen Programmteils hätte ausgedehnt werden sollen, so hat er uns doch Lust auf Mehr gemacht.
Auch der Einblick in den Alltag der neuen EU-Staaten und der Abbau des Vorurteils, man könne nicht eigenständig dorthin reisen, sollte Überlegungen für eine längeren Aufenthalt auslösen.
Die Landschaft und die Städte verdienen wirklichen einen Extraurlaub, den ich dann jedoch auch auf Königsberg - heute Kaliningrad - ausdehnen würde.
Ob wir es denn schaffen, dies zu verwirklichen? Aber wir haben ja noch so viele Wunschziele.....
Aufbruch: | 03.07.2006 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 12.07.2006 |
Lettland
Estland