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Koh Samui: du Tarzan, wir Jane...
28.09.06
Leider ist schon wieder ein Tag rum, es ist voll traurig, dass die Zeit so schnell vergeht. Aber dafuer war dies ein Tag, den wir sicher nie vergessen werden, aber dazu wie immer spaeter.
Wir sind heut von neun bis elf Uhr am Chaweng Beach rumgelaufen und haben nach einem neuen, eventuell besseren und vor allem billigeren Bungallow Ausschau gehalten. Wir haben uns auch einige Huetten angeguckt, aber festgestellt, dass die erste Wahl mal wieder die Beste war. Wir werden also in dem alten Bungalow bleiben. Sind ja auch nur noch zwei Naechte hier. Urspruenglich wollten wir morgen schon wieder abreisen, da Koh Samui einfach nicht unserer Ding ist, aber dann ist der Tag doch anders verlaufen wie geplant. Wir werden also morgen noch ein wenig Sightseeing machen, ein wenig shoppen gehen und dann am Samstag morgen Richtung Koh Phangan aufbrechen. Soviel zu unserem vorlaeufigen Plan.
Um elf haben wir uns dann mit den vier anderen (Antonia, Tina, Anki und Gunni) getroffen und sind dann zu so einer travel agency am Strand gelaufen. Der Gunni hatte naemlich im Fernsehen einen Bericht ueber "cable riding" gesehen und wollte das unbedingt mal ausprobieren. Der Spass sollte dann aber 1750 Bht kosten und das war uns eindeutig zu viel. Die gute Frau hat dann mit sich reden lassen (diese armen Studenten!) und ist dann auf 1400 Bht runter gegangen - natuerlich wie immer ganz im Vertrauen, also verratet uns nicht.
Wir wurden dann zusammen mit vier Australiern von einem Jeep abgeholt und auf die Pick up Flaeche verfrachtet. Die Sonne knallte zwar und es war etwas windig, aber ansonsten ganz OK. Irgendwann wechselten wir den Jeep und auch den Fahrer und bogen in einen Feldweg ein. Die Strasse wurde immer holpriger und ausgewaschener und der Jeep hatte wahrscheinlich keine Stossdaempfer. Dann hielten wir vor einem verdammt steilen Berg, also absolute Steigung und verdammt ausgewaschen. Vor dem Berg stand ein Schild mit der Aufschrift: "No vehicles after this point." Alles klar, dachten wir. Jetzt muessen wir also laufen. Aber nein, der wird doch nicht... Der rungste den ersten Gang rein und ging einfach nur aufs Gas. Wow!!! Man muss bedenken, wir sassen auf der Ladeflaeche. Auf jeden Fall haben wir erst mal alle schoen geschrien. Ich dachte, dass der Driver einfach nur einen Knall hat, aber dann stieg er aus und rein optisch wussten wir, warum der so irre ist. Bob Marley lebt, ohne Scheiss. Und wenn er es nicht selber war, dann waere er wohl gerne Bob Marley. Auf jeden Fall dachte er wahrscheinlich, dass er mit dem Jeep fliegen koennte. Das ist zumindest meine Theorie.
Ich will mich jetzt nicht noch laenger an der Fahrt aufhalten, denn es wurde noch genialer. Wir liefen einen Berg hoch, bis wir die Station erreichten und unser Geschirr und Handschuhe bekammen. Dann krabbelten wir (krabbeln ist das richtige Wort dafuer) einen verdammt steilen Berg hoch. Ich weiss nicht, wie lange wir eigentlich unterwegs waren, aber irgendwann kammen wir schweissgebadet auf einer Plattform an.
An dieser Stelle moechte ich nun erklaeren, was cable riding eigentlich ist. Ich hoffe, ihr seid danach nicht geschockt: Wir befinden uns im herrlichen dichten Dschungel, alles schoen gruen, Voegel zwitschern, Wasserfaelle rauschen... und durch diese fantastische Idylle verlaufen Kabel, viele Kabel. In 30-40 m Hoehe, weit ueber den Baumgipfeln, werden wir mit dem Geschirr nun an diese Art Seilbahn gehaengt und ab geht es. Unsere einzigen Bremsen sind die Haende, also in dem wir mit den Handschuhen am Seil uns versuchen selber zu bremsen. Insgesamt gab es sieben Plattformen, also sechs mal an einem Seil befestigt durch den Dschungel fliegen. Das gibt ein Spass... zumindest dachte ich das, waerend sich Anne und Antonia fast in die Hosen machten. Nach einem kurzen Uebungsgang ging es los. Man steht also auf dieser Plattform, haengt an einem Seil und sieht eigentlich nur die Baumspitzen und keinen Boden. Der schlimmste Moment ist, glaube, wenn man von der Plattform ins "Nichts" springen muss. Aber wenn man diesn Moment ueberwunden hat, ist es einfach nur toll. Man rast durch den Dschungel... einfach nur, aehh... AMAZING!!! Also das macht uns auf jeden Fall keiner so schnell nach und ich denke, dass man nie wieder im leben die Chance hat, so etwas Verruecktes wie dieses cable riding zu tun. OK, zumindest nicht mehr dieses Jahr.
Danach gab es noch Getraenke und frisches Obst und frische Shrimps. Die Shrimps wurden sogar vor unseren Augen auf einem Minigrill gegrillt. Wir sind dann noch zu einem kleinem Wasserfall gelaufen, aber der war nicht so die Wucht. Ja, ja... wir sind echt schon verwoehnt.
Auf der Rueckfahrt haben die anderen sich in den Jeep verkruemelt. Anne und ich sassen wieder hinten auf der Ladeflaeche und hatten unheimlich Spass. Wir haben die Insel insgesamt einmal umrundet und hatten eine herrliche Aussicht. Der Driver ist mit 90 km/h ueber die Strassen gerast und wir fuehlten uns da hinten drauf wie mit 150 k/m. Wir haben uns kaputt gelacht, da der Fahrtwind die Spucke aus dem Mund gezogen hat. Ausserdem hatten wir eine Gesichtsmassage, durch den Dreck ein Koerperpeeling und ich danach kleine Dreadlocks, und das alles zum Nulltarif.
Wieder im Bungalow angekommen, sind wir erst mal ins Meer. Wer hat gesagt, dass der Chaweng so toll ist? Das Wasser war gruen und dreckig, so ne richtig dreckige Bruehe. OK, wir sind verwoehnt, aber Anne meint, dass man das hier so ziemlich mit der Ostsee vergleichen kann.
Am Abend dann noch ein Highlight: Wir waren mit Antonia und Tina Schnitzel essen. Ja, hier gibt es ein Wiener Schnitzel Haus mit deutscher Oldi-Schlager Musik. Einfach nur schoen. Mit dem Bauch voller Fleisch sind wir dann noch in die Reggae Bar. Dazu faellt mir nur ein grosses WOW ein. Das war so toll da. Mal abgesehen, dass ich sowieso Reggae liebe und dabei immer an die Zeit auf Barbados denken muss, war das einfach nur genial. Eine super Lokation und dazu live Musik. Nein, nicht live Musik, das war Live Reggae. Wenn ich laenger auf Koh Samui ware, ich glaube, ich wuerde da jeden Abend hin gehen. Die Reagge Bar erkennt man uebrigens schon aus ewiger Entfernung, an dem riesigen und leuchtenden Bob Marley Bild.
Was fuer ein gelungener Tag. Erst Abenteuer pur, dann ein Schnitzel und dann solche selbstgemacht Musik... So laesst sichs leben.
Bis Morgen
JO!
Aufbruch: | 15.09.2006 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 10.10.2006 |
Vereinigte Arabische Emirate
Jana, wie man sie kennt und liebt. 18 Jahre später und nichts hat sich geändert. =P
Danke für den tollen Bericht, liebe Grüße von Ko Samui - und werde dich vermissen!
Danke
Gruss B.