Kashmir/Ladakh

Reisezeit: Juni / Juli 2006  |  von Simone Baumann

Sauerstoff?!

Gestern bei unserer Klostertour bin ich hier leider zusammengeklappt. Das ist ehrlich gesagt auch echt nicht schwierig in einem Land wo schon das "K..ken" soviel Energie kostet wie bei uns eine Runde um den Sportplatz! Vorgestern bin ich doch auf diese Ruine hochgewandert in der
grössten Mittagshitze natürlich und selbstverständlich ohne Käppi (wir sind der Sonne
hier 3,5 Kilometer näher als ihr und die knallt
dermassen auf den Schädel, ohne dass man großartig schwitzt, bis man sich dann mal auf den Kopf langt und feststellt, dass man da oben eigenlich ein Ei braten könnte).
Naja, die Tour war schon anstrengend, aber hatte hinterher keinerlei Probleme.
Nun denn, gestern morgen haben wir per Taxi
dann noch zwei uralte Kloester angeschaut, natürlich
stehen halt auch die, wie alles hier auf Bergkuppeln
und man muss da immer ewig Stufen oder sonstwas
hochkeuchen bis man dann mal endlich am Ziel angekommen ist. Als wir dann bei der dritten Monastry
ankamen wollte ich nicht mehr hochlaufen (obwohl es
mir da noch echt gut ging) und so ist der Heinz allein
hochmarschiert. Kaum war der weg, ist mir von einer
Minute zur anderen voellig schlecht geworden, schwarz
vor Augen und total elendig. Ich habe dann noch
versucht mich zusammenzureisen, doch als der Heinz
zurück kam war ich kurz vor dem Kollaps. Der Fahrer
unseres Jeeps, hat mich dann gleich zurueck
nach Leh gefahren in ein Krankenhaus wo ich dann
sofort an die Sauerstoffflasche gehängt wurde und bei
mir eine Höhenkrankheit mit starkem Erschöpfungszustand festgestellt wurde....so elend war mir ehrlich gesagt noch nie.

Naja, nach den Diagnose gings im Rollstuhl durchs Hospital in ein 4-Bett-Zimmer. In einem Bett lag ein junger Inder ebenfalls an der Sauerstoffflasche und
gegenüber ein junges Mädchen aus Amerika, mit der
gleichen Geschichte wie ich. Das 4. Bett war leer doch dafür saß unter dem Bett der Amerikaqner, dirket für mich in Sichtweise ein Prachtexemplar von einer Ratte.

Doch so uebel und schwach wie man sich da
fuehlt war mir das grad egal. Ich dachte echt ich muss das Testament schreiben.
Ich musste dann den ganzen Tag über im Krankenhaus am Sauerstoff hängen bleiben, zwischdurch mal aufs Klo, wie das ausgesehen hat, erspar ich euch jetzt, auf jeden Fall super grauslig (ähm man ist halt imer noch in Indien)!
Das Bett war auch uebel, so ein Metallbett wo es jedesmal
einen Spannungsknall gibt wenn man sich nur ein kleines
bißchen bewegt und wo man es nach 10 Minuten in
wirklich jeder Position (die man sich
wegen dem Knall eh nicht mehr arg zu veraendern traut) im Kreuz hat und man von daher nach einer Stunde meint, dass mittlerweile bestimmt schon das Steissbein ist blutig gescheuert sein müsste.
Aber trotzdem muss ich sagen, der Doktor war sehr nett
und besorgt, die haben mir geholfen so gut sie
konnten und nur das zählt wirklich.
Auch der Fahrer war die ganze Zeit über dageblieben und hatte den ganzen Papierkram erldigt,
Abends konnte ich dann wieder zurück in meine Bude.
Mittlerweile geht es mir immer noch nicht gut, den
einen grösseren Ausflug, den wir noch vorhatten,
haben wir schon abgesagt. Ich brauche jetzt sehr viel
Ruhe und schon der allerkleinste Spaziergang macht mir
echt die grösste Muehe, sodass ich heute sogut wie den
ganzen Tag im Bett war. Selbst das Essen ist ein
Problem, man muss da echt aufpassen, dass man nur
superleicht Verdauliches isst, sonst muss der Koerper
zuviel Energie aufwenden um die Nahrung zu verdauen und die fehlt dann halt, besonders wenn man sowieso keine hat wie ich im Moment.

© Simone Baumann, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Da wollte wollte ich ja schon lange mal hin!
Details:
Aufbruch: 16.06.2006
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 07.07.2006
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Simone Baumann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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