Die Provence - immer wieder eine Reise wert
Ende Mai starten wir mit unserem Wohnwagen und verbringen knapp vierzehn Tage in die Provence.
Im Luberon
Am frühen Sonntagmorgen starten wir bei wolkenbruchartigen Regenfällen. Das Thermometer zeigt 18 Grad. Die ersten Stunden fahren wir durch Regenschauer und Windböen aber bei Lyon lockert der Himmel auf und das Thermometer ist auf 29 Grad geklettert.
Bei Avignon verlassen wir die Autobahn und ein Geduldspiel beginnt. Wir suchen die N 100 nach Apt - aber kein Wegweiser verunsichert den ratlosen Reisenden. Um 19.30 Uhr erreichen wir den Campingplatz "Le Luberon", der hoch über Apt liegt und können gerade noch in der Rezeption einchecken. Der Platz liegt weit oben am Berg über Apt, bietet naturbelassene Stellplätze, einen Pool, saubere Sanitärs, aber bis auf das morgendliche Bäckerauto keine Einkaufsmöglichkeit.
Wir holen eine Pizza am Stand bei der Schranke und trinken ein Gläschen Prosecco aus der Heimat dazu, während wir den lauen Sommerabend genießen und in den Sternenhimmel gucken.
Start in den Urlaub oder Flucht vor den Regenwolken...
Am nächsten Morgen ziehen wir wegen der schönen Wandermöglichkeiten um auf den Campingplatz "Colorado", der bei Rustrel direkt am "Colorado Provencal" liegt. Auch dieser Platz bietet Naturstellplätze mit viel Schatten. Der Pool wird gerade renoviert. Im Eingangsbereich gibt es ein kleines Restaurant und morgens um acht bringt das Bäckerauto Baguette und Croissants.
Als dort alles an Ort und Stelle ist, fahren wir zurück ins elf Kilometer entfernte Apt und decken uns mit den landestypischen Spezialitäten ein: Pates und Käse, Wein und Pastis, Oliven, Marmelade, Melonen, Pfirsiche und natürlich Baguette. Wir essen recht früh, weil wir noch ein wenig im Colorado wandern wollen. Mehrere Wanderwege beginnen direkt im Campingplatz. Wir entscheiden uns für eine zweistündige Tour, die ganz oben im Campingplatz beginnt. Dort oben liegen noch schöne Zeltplätze mit tollem Blick auf die leuchtendroten Ockerfelsen im Colorado. Es gibt sogar ein eigenes kleines Sanitärgebäude dort oben, die Zufahrt zu diesem Platzteil ist allerdings ziemlich steil. Im milden Abendlicht laufen wir unsere kleine Tour und können uns kaum satt sehen an den leuchtenden Farben. Wieder genießen wir einen lauen Abend und einen wunderschönen Sternenhimmel.
Blick vom Campingplatz in den Colorado Provencal
Im Abendlicht leuchten die Ockerfelsen besonders intensiv
Als am nächsten Morgen um acht Uhr das Bäckerauto hupt, bläst ein heftiger Mistral und die Temperatur ist um mindestens 10 Grad gefallen. Also tragen wir den Frühstückstisch in die Sonne. Später brechen wir auf zur Fontaine de Vaucluse. Das Thermometer zeigt 18 Grad, aber die Sonne strahlt vom tiefblauen, provencalischen Himmel. In Vaucluse stellen wir das Auto am Parkplatz ab und spazieren bis zur Quelle. Jetzt sind nur wenige Menschen hier, aber im Sommer sind es wohl Menschenmassen. Davon kündet zumindest der große Parkplatz vor dem Ort. Die Fontaine de Vaucluse ist die tiefste Quellhöhle der Welt. Den Quelltopf selbst fand ich eigentlich eher enttäuschend, faszinierend ist aber, wie einige Meter weiter plötzlich überall zwischen Felsblöcken und Geröll Wasser hervorsprudelt und sich zur kristallklaren Sorgue vereinigt, die dann mitten durch den Ort fließt. Die vielen Wasserpflanzen lassen das klare Wasser smaragdgrün schimmern. Die Papierfabrik mit der alten Mühle an der Sorgue hat leider gerade Mittagspause. So schlendern wir zurück über den Platanenbestandenen Dorfplatz und fahren dann weiter nach Gordes. Diese Stadt thront hoch auf den Felsen und bietet mit ihren hellen Steinhäusern schon von weitem einen schönen Anblick. Wir schlendern ein wenig durch die verwinkelten Gässchen und genießen die Ausblicke ins Tal. Der große Parkplatz vor dem Ort lässt auch hier erahnen, mit welchen Besuchermassen man im Sommer zu rechnen hat.
Die Sorgue in Vaucluse
Der Weg zur Quelle führt an der Sorgue entlang
Die Quellhöhle "Fontaine du Vaucluse"
Gordes
Von Gordes aus fahren wir weiter auf das Plateau de Vaucluse zur Abtei von Senanque, die im Tal, umgeben von Lavendelfeldern liegt. Jeder kennt wohl ihren Anblick von Fotos und trotzdem strahlt dieser Ort einen besonderen Zauber aus.
Die Abtei von Senanque umgeben von Lavendelfeldern
Aufbruch: | 28.05.2006 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 09.06.2006 |