Die Provence - immer wieder eine Reise wert

Reisezeit: Mai / Juni 2006  |  von Iris H.

Im Val de Ceze

Der nächste Morgen zeigt: Eine gute Entscheidung! Ein riesiger Reisebus bringt eine große Ladung französischer Schulkinder, die das leer stehende Zeltlager neben unserem Platz mit Lärm und Leben füllen. (Bitte nicht falsch verstehen: Ich habe wirklich nichts gegen Kinderlärm - schließlich habe ich bei der Arbeit jeden Tag 26 Kinder um mich herum- aber im Urlaub genieße ich einfach gerne die Ruhe). Also starten wir ins 22 Kilometer entfernte Bagnols und sind schon um 12 Uhr an unserem Lieblingsplatz an der Ceze, dem "Camping La Plage" nahe St. Andre de Roquepertuis. Dort haben wir wieder die freie Wahl, nur 5 oder 6 Camper sind auf dem schönen Platz am Fluss. Eine angenehme Überraschung erwartet uns: Die Sanitäranlagen sind komplett neu renoviert und sehr gepflegt. Das Restaurant hat noch geschlossen, aber die Bar ist geöffnet und dort kann man morgens das bestellte Baguette abholen. Im Halbschatten verbringen wir den heißen Tag und fahren erst gegen Abend nach Gouadargues. Später kocht Wolfgang leckere "Spaghetti Provencal" mit Anchovis und Oliven. Danach genießen wir den lauen Abend, lauschen Johnny Cash und dem vielstimmigen Froschkonzert, trinken den leckeren Wein aus dem Val de Ceze und ich spiele noch ein bisschen Gitarre unter dem Sternenhimmel.

Blick auf den Campingplatz an der Ceze

Blick auf den Campingplatz an der Ceze

Blick vom Campingplatz auf die Brücke

Blick vom Campingplatz auf die Brücke

Am nächsten Tag wollen wir ans Meer. Wir fahren in Bagnols auf die Autobahn bis nach Montpellier und von dort aus bis Sete. Am Meer entlang geht es weiter nach Agde. Die Küstenstraße verläuft direkt am Strand entlang und ist von unzähligen Wohnmobilen gesäumt. In Agde biegt Wolfgang natürlich gleich ab zur Hausbootanlegestelle am Canal du Midi. Und tatsächlich - die "SGLIDDY GUIDLY" liegt dort am Ufer vertäut, das Boot, mit dem wir vor einigen Jahren unsere erste Hausboottour machten.
Nun fahren wir am linken Herault- Ufer entlang nach Le Grau d' Agde. Hier fließt der Herault ins Meer, malerisch von zwei Leuchttürmen flankiert. Wer hier an das andere Ufer nach Le Tamarissiere will, muss für ein paar Cent mit einem der kleinen Taxi- Boote über den Herault fahren, denn die Brücke liegt weit im Landesinneren. Es ist nicht viel los am Strand, allerdings ist es auch kühler, als im Landesinneren, denn es weht ein frischer Wind vom Meer her. Wir laufen auf der Mole bis zum Leuchtturm vor, schauen ein wenig den Fischern zu, essen ein Eis und fahren dann weiter nach Beziers.

Am Meer bei Le Grau d' Agde

Am Meer bei Le Grau d' Agde

Die Schleusentreppe von Foncerannes am Canal du Midi in Beziers

Die Schleusentreppe von Foncerannes am Canal du Midi in Beziers

Hier führt der Canal du Midi in einem Äquadukt über den Fluss Orb und erreicht dann die Schleusentreppe von Foncerannes, wo die Boote über sechs Staustufen 13 Meter höher geschleust werden müssen, bevor sie auf dem Canal du Midi weiterfahren können. Gerade werden drei große Boote abwärts geschleust, während unten am Canal vier Hausboote warten, denn ab 16 Uhr wird dann nach oben geschleust. Wir schauen eine Weile beim Schleusen zu, schwelgen in Erinnerungen und schmunzeln über die Anfänger, zu denen wir nach drei Hausboottouren natürlich nicht mehr gehören. Später fahren wir wieder zurück nach Bagnols und auf unseren schönen Platz, wo das Thermometer wieder 29 Grad anzeigt.

Unser idyllisches Plätzchen an der Ceze

Unser idyllisches Plätzchen an der Ceze

Am nächsten Tag ist schon unser letzter Urlaubstag. Abends fahren wir hoch nach Bernas, um in der "Magnanerie" zu speisen und Gitarrenklängen zu lauschen. Donnerstags ist dort im Sommer meistens Konzert des jeweiligen Lehrers, der gerade den wöchentlich wechselnden Gitarrenworkshop leitet. So sitzen wir im malerischen Innenhof beim Abendessen, genießen das Konzert und plaudern ein wenig mit alten Bekannten.
Am nächsten Tag fahren wir zurück und kommen kurz nach sechs Uhr vor unserem Haus an, gerade als Deutschland mit 2:1 gegen Costa Rica in Führung geht. Schade, dass der Urlaub schon zu Ende ist, aber wenigstens haben wir den Sommer nach Deutschland mitbringen können.

Unsere Kids im WM- Fieber beim Eröffnungsspiel gegen Costa Rica

Unsere Kids im WM- Fieber beim Eröffnungsspiel gegen Costa Rica

Schade, dass der Urlaub schon zu Ende ist, aber wenigstens haben wir den Sommer nach Deutschland mitbringen können.

© Iris H., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ende Mai starten wir mit unserem Wohnwagen und verbringen knapp vierzehn Tage in die Provence.
Details:
Aufbruch: 28.05.2006
Dauer: 13 Tage
Heimkehr: 09.06.2006
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Iris H. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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