Fanny&Robi in China

ni hao.
wir sind weder verschollen noch verschleppt worden. wir sind im beijinger dschungel untergetaucht.
es gibt viel zu berichten und wir versuchen alles nach der reihe aufzuarbeiten.
wir sind mit dem zug nach beijing gefahren. 5 stunden sitzen und schwitzen.
nach ungefähr zwei stunden fahrtwir haben gerade beide gedöst) stand auf einmal eine traube chinesen um uns herum und alle glotzten uns kichernd an. nach kurzer "verständigung" wurde uns klar, dass die chinesen unsere schönheit für werbezwecke missbrauchen wollen. also wurden wir auf einen besseren platz umgesetzt und los gings...

wir sind an einem freitag in beijing angekommen und wollten eigentlich das wochenende noch als "touris" verbringen, um uns die sehnswürdigkeiten anzuschauen. als echter student in beijing hat man für sowas später keine zeit mehr.
allerdings hat uns die "Bank of China" einen strich durch die rechnung gemacht....
2 tage sind wir durch die stadt von bank zu hotel und wieder zur nächsten bank gejagt, um unsere traveler checks umzutauschen und zwar eine menge.
china ist ein land der unberechenbaren bürokratie. mal werden die checks nur an bestimmten wochentagen getauscht, dann auch mal gar nicht oder doch jeder zeit.

wie es das schicksal so wollte, standen wir an maos geburtstag, nämlich den 9.9. auf dem Platz des Himmlischen Friedens. ist wirklich ein sehr großer platz, aber man glaubt es kaum, immer überfüllt.

der große tag war gekommen. montag 8 uhr standen wir schon in einer kilometer langen schlage, um uns einzuschreiben. zuvor konnten wir uns einen netten eindruck von unseren neuen behausungen machen. klein, eng und dreckig. fanny ist gleich innerlich die putzmittelliste durchgegangen, die nötig gewesen wäre, um das zimmer bewohnbar zu machen. doch ein glück hatte das schicksal anderes mit uns vor....
eine stunde später haben wir lene kennengelernt, ein nettes mädchen aus hamburg. eine stunde später saßen wir in ihrer wohnung und eine weitere stunde später unterschrieben wir den selbstgeschriebenen vorvertrag für unsere neue bude.
und alles ohne ein wort chinesisch zu verstehen.
zurück auf dem campus mussten wir uns auch schon wieder von unseren neuen zimmernachbarn verabschieden, mit dem wissen, sie nie wieder zu treffen (Fanny + russin, Robi + little japaner).

unsere wohnung ist nur ca.5 minuten fahrzeit von der uni weg in einem typisch chinesichen appartment tower.
außer uns leben auch noch einige kakerlaken in unserer küche, doch seit dem wir beide jeden morgen mit einer flasche kakerlakenspray bewaffnet die küche filzen, bessert sich die lage von tag zu tag. robi hatte schon die
"panik"-tabletten bereitgelegt, doch fanny blieb ganz tapfer als sie "aug in aug" den kakerlaken gegenüberstand.
damit wir uns ein bisschen heimisch fühlen, haben wir erst ein großes skandinavisches möbelgeschäft aufgesucht und dann den friendship store, um für 10euro(ein vermögen hier) ein glas nutella zu kaufen.

vom einschreiben bis zum start der uni hatten wir noch eine woche zeit. im moment sind gerade die china open in beijing. wir sind einen tag mit ein paar freunden dorthin gefahren, haben uns das halbfinale angeguckt. in china ist die begeisterung für tennis noch nicht so groß. tickets are always available.

ein bericht unseres ersten schultages auf chinesisch ist leider noch nicht möglich, aber wir werden bombadiert mit vokabeln, dass einige bereits an ihre grenzen stoßen....

unsere unialltag sieht folgendermaßen aus:
- 7 uhr aufstehen
- 8 uhr fängt der unterricht an
- 9 uhr mindestens schon 20 neue vokabeln verinnerlicht
- 10 uhr 100 mal sprachübungen gemacht (gesungen)
- 11 uhr wann ist endlich schluss?
- 12 uhr endlich feierabend
danach gehen wir meistens in die mensa. das mensa essen war bisher immer gut, nur die ungeschälten, gedünsteten schrimps, haben robi zu einem spontanen klogang gezwungen.
- 13 uhr es geht wieder los! ab in die library schreiben
lernen
- 18 uhr schnauze voll
- 23 uhr ab in die koje
- 23-6 uhr revision im schlaf

UND DAS KEINER DENKT, WIR MACHEN HIER URLAUB!!!!!

zum glück gibts das wochenende und einen netten biergarten um die ecke(1,5l = 1,50€)

seit vorgestern sind wir stolze besitzer von zwei schicken fahrrädern, denn ein wahrer pekinger fährt fahrrad. das schloss ist teurer als das fahrrad.
jeden morgen setzen wir nun unser leben aufs spiel und bahnen uns zusammen mit tausenden anderen bikern den weg durch verstopfte straßen (smog inklusive, verkehrsregeln exklusive).