Good Morning Vietnam
Hue
Der Nachtzug bringt uns schließlich in die alte Kaiserstadt Hue. Traditionell galt Hue als eines der kulturellen, religiösen und intellektuellen Zentren Vietnams. Heute besucht man die Stadt in erster Line aufgrund der Hinterlassenschaften aus der Kaiserzeit. Der alte Stadtkern besteht in erster Linie aus der Zitadelle, eine von 6 m hohen Mauern umgebene Anlage aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Innerhalb der Zitadelle befindet sich die Verbotenene Purpur-Stadt, die Privatresidenz des Kaisers. Über das Mittagstor betreten wir das Pendant zur Verbotenen Stadt in Peking. Nur wenige Gebäude im inneren haben die schweren Luftangriffe der Amerikaner schadlos überstanden. Der größte Teil der Anlage wurde dabei dem Erboden gleich gemacht.
Die Fahrt mit einem Drachenboot führt uns flußaufwärts des Parfüm-Flusses zur siebenstöckigen Thien Mu Pagode. Der 21 m hohe, achteckige Turm gilt als inoffizielles Wahrzeichen der Stadt.
Noch weiter flußaufwärts befinden sich die Grabanlagen der Kaiser der Nguyen Dynastie. Wir besuchen unter anderen die Gräber von Tu Duc und Min Mang. Bei den Grabanlagen handelt es sich um riesige Parkanlagen in denen die Kaiser schon zu Lebzeiten viel Zeit verbrachten.
Ein Tagesausflug bringt uns zu den Wirkungsstätten der jüngsten finsteren Geschichte des Landes. Im Bereich der DMZ (Demilitarized Zone) fanden die meisten Kampfhandlungen während des Vietnam-Krieges statt. Die DMZ verläuft entlang des 16. Breitengrades und stellt einen 5 km breiten Streifen entlang der ehemaligen Grenze zwischen Nord- und Südvietnam dar. Wir besuchen unter anderem den stark umkämpften amerikanischen Stützpunkt Khe Sanh, Teile des Ho-Chi-Minh-Pfades, der mitten durch den Dschungel als Nachschubsweg der kommunistischen Truppen aus dem Norden zu den Vietcong im Süden des Landes diente. Dieser verborgene Pfad war unter anderem einer der Gründe für die extremen Entlaubungs-Aktionen denen große Teile Südvietnams zum Opfer fielen. An den Folgen des Einsatzes der dioxinhaltigen Chemikalie Agent-Orange leiden noch heute viele Menschen. Zum Schutz gegen die Flächenbombardement gruben die Vietnamesen, zum Teil mit bloßen Händen, gewaltige Tunnelanlagen unter die Erdoberfläche. Im 2,5 km langen Tunnelsystem von Vinh Moc verharrten die Einwohner monatelang unter Tage.
Aufbruch: | März 2002 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | April 2002 |