Ein Semester in Finnland

Reisezeit: September - Dezember 2006  |  von Dominik J.

Warum Finnen trotz Sonne Schneeanzuege tragen

Dienstag, 12.09.2006

Naja ich gebe zu die Überschrift zu diesem Kapitel ist etwas übertrieben, aber doch nicht ganz gelogen.
Seit Sonntag ist das Wetter hier nämlich auch wieder super schön und der vom Universitätsrektor in seiner Willkommensansprache angedrohte Herbstanfang (der ja gut zum studieren sei) scheint noch etwas verschoben. Den durchschnittlichen Finnen interessiert dies allerdings weniger. Sonntag waren wir an der Küste unterwegs und es ist absolut tote Hose. Die Minigolfanlage ist geschlossen, die Ausflugsschiffe fahren nicht mehr und in den Parks ist auch nichts los. Wir haben sogar schon ein paar Kinder gesehen, die in Schneeanzüge eingepackt waren (hier auch der Bezug zur Kapitelüberschrift ). Verallgemeinernd wie ich nun mal bin, schließe ich hier raus, dass sich die Finnen zum Ende des Monats August innerlich schon so auf die dunkle Jahreszeit eingestellt haben, dass sie das schöne Herbstwetter schon gar nicht mehr wahrnehmen. Aber vielleicht waren die alle auch nur wo anders unterwegs. Man weiß es net.
Wenn ich in der letzten Mail noch etwas über die finnische Bürokratie gemault habe, dann muss ich mich heute doch etwas revidieren. Zwar gibt's hier schon ordentlich Bürokratie, doch sind die Leute nicht wirklich bürokratisch und somit wird vieles was erst sehr bürokratische erscheint dann total locker gehandhabt. Im Bus allerdings gehts streng gesittet zu. Eingestiegen wird nur vorne und ausgestiegen immer nur hinten. Und sobald zu viele Leute im Bus stehen wird keiner mehr mitgenommen (wie ich gestern selber erfahren durfte). Die Busfahrer hier sind allerdings super freundlich, was doch im Gegensatz zu Siegen doch sehr angenehm ist.

Donnerstag Abend ist auch Sarah in Finnland angekommen, und dass sogar obwohl ihr Flugzeug erstmal aufgrund technischer Probleme wieder nach Düsseldorf zurueck fliegen musste. Nach ein paar kleinen Reparaturen meinte der Pilot dann aber dass sie jetzt versuchen müssten ohne die Probleme nach Finnland zu kommen (durchaus vertrauenserweckend)
Sie ist damit genau richtig zur offiziellen Willkommensparty für alle Gaststudenten in Turku angekommen. Auf besagter Party ist es mir dabei erneut gelungen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung aufzunehmen (der interessierte Gaststudent muss natürlich über das europäische Wohnheimsumfeld hinausschauen). Besagter, schon etwas angetrunkener Finne, war gerade nach seinen ersten zwei Wochen Studium in einer anderen Stadt auf Besuch nach Turku zurück gekommen und verstand die Welt nicht mehr, da auf der Party kein finnisch sprechender Mensch zu finden war und er niemanden konnte, obwohl er die letzten 20 Jahre in Turku aufgewachsen war.
Da die Party dann noch ganz nett war, haben wir auch um halb drei den letzten Nachtbus verpasst und mussten die Rückfahrt mit einem Taxifahrer, der in seinem früheren Leben wohl Mika Häkkinen hieß, antreten.

Am Sonntag hat sich dann auch erst einmal unter Internetproblem gelöst, da eine benachbarte WG endlich den Anschluss freigeschaltet bekam und sie uns über einen Wireless LAN Router an ihrem Glück teilhaben lassen. Da der einzige Punkt mit gutem Empfang in der Umgebung allerdings unsere Küche ist, hat sich besagte schnell zu einer Art internationalem Internetcafe entwickelt.
Als Sarah dann aber nach dem Abendessen feststellte, dass sie noch die Karaoke Software auf dem Computer hat, wurde das Internetcafe langsam aber dauerhaft in eine Karaokebar umgewandelt ...

Abenstimmung auf dem Aurajoki

Abenstimmung auf dem Aurajoki

Sonne

Sonne

Der Blick aus meinem Fenster (am frühen Morgen auch noch ohne Kinder)

Der Blick aus meinem Fenster (am frühen Morgen auch noch ohne Kinder)

Meine Tutorin Anne auf im Glockenturm des Doms (mit viel Regen)

Meine Tutorin Anne auf im Glockenturm des Doms (mit viel Regen)

Internetcafe

Internetcafe

Wie kocht man ein Kilo Nudeln in einem Topf für 2 Liter Wasser?

Wie kocht man ein Kilo Nudeln in einem Topf für 2 Liter Wasser?

Unsere Franzosen beim Singen ihrer WM Hymne "I will survive"

Unsere Franzosen beim Singen ihrer WM Hymne "I will survive"

Deutsch-spanische Gesangeskünste

Deutsch-spanische Gesangeskünste

Sogar Koreaner verirren sich nach Finnland.

Sogar Koreaner verirren sich nach Finnland.

© Dominik J., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Semester an der Turun Yliopisto (University of Turku)
Details:
Aufbruch: 03.09.2006
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 22.12.2006
Reiseziele: Finnland
Typisch finnisch
Estland
Der Autor
 
Dominik J. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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