Quarter World Trip

Reisezeit: September 2006 - Mai 2007  |  von Simone Wenzel

Tropischer Norden: Cairns

Ich startete also von Australiens trockenen Westen auf zur anderen Seite des Kontinents: den tropischen Norden. Schon der Ausblick aus dem Fenster auf Regenwälder und das blaue Great Barrier Reef ließ mein Herz höher schlagen. Der Flair Asiens kam mir wieder in den Sinn...und so fühlte ich mich in Cairns schon von Anfang an total wohl. Dass ich auch gleich noch eine Stelle auf einem Tauchboot als Hostie bekam, machte die Sache perfekt. So verbrachte ich meine erste Woche in Cairns wieder an meinem Lieblingsort mit meiner Reise-Lieblingsbeschäftigung: dem Tauchen.

Mein Chef und die Tauchcrew

Mein Chef und die Tauchcrew

Doch auch noch andere Sachen lassen Queensland zum Erlebnis werden: Zum Beispiel Dschungeltrekking. An einem freien Tag machte ich also mit nem Engländer und einem Leihauto einen Spontan-Trip an die Nordspitze Queenslands- das Cape Tribulation- und wurde mit einem herrlichen Tag an Wasserfällen, einsamen blauen Lagunen und einem endlos langen Dschungelstrand belohnt. Nur die Krokodilwarnungen waren mir dann doch nicht immer so geheuer...

überall böse Krokodile

überall böse Krokodile

Was man auch noch super in Cairns machen kann, ist feiern. Da ich in einem ziemlich verrücktem Hostel, dem Asylum, gelandet bin, hieß es jeden Abend goon (billigwein) und party bis zum Abwinken! Und da ja nun endgültig Endspurt angesagt war, ließ ich es die letzten Wochen noch so richtig krachen.

Goon Partys

Goon Partys

In Cairns folgte also ein Adrenalinschub dem andern.
Da zwei Freunde aus Deutschland auch gerade da waren, hieß es: Bungeeejumping- zu dritt gehts leichter als allein, war unsere Meinung- die wir beinahe bitter bereuten als wir die vielen Stufen Richtung Sprungbrett nach oben kletterten. Der kleine Teich unter uns konnte uns da auch nicht retten. Aber da hieß es schon: three, two, one- juuuuuummpppp!
Uns es war so genial, dass ich am liebsten gleich noch mal gesprungen wäre.

Andi beim Krokodilsuchen

Andi beim Krokodilsuchen

Vom Springen so begeistert ließ ich es mir dann bei einem anderen Ausflug mit ein paar australischen Freunden nicht nehmen von 14 Meter hohen Klippen in einen (sehr tiefen) Fluss zu springen. Und auch die 9 Meter hohe Helikopterplattform auf dem Boot musste natürlich getestet werden!
Eine riesen (!!!) Gaudi war das und meine Angst war wieder ein bisschen mehr besiegt.
"Where the fear is gone there will be nothing. Only I will remain."

Tauchpiratin

Tauchpiratin

So verbrachte ich noch 3 traumhafte Wochen in Cairns. Das Leben auf dem Tauchboot, das hauptsächlich aus Abspülen, Gitarre spielen, Zimmer putzen, Essen, dem abendlichen Glas Bier auf dem endlosen Ozean und den täglichen 3 Tauchgängen bestand, machte mich beinahe süchtig. Natürlich erlebten wir auch allerhand aufregendes Unterwasser: zahlreiche Riffhaie (natürlich harmlos), bunte Maori Wrasse und einen Bullenstachelrochen (so einer hatte Steve Erwin auf dem Gewissen). Ein absolutes Highlight waren außerdem die beinahe handzahmen Schildkröten, die man sogar mit dem Mund füttern konnte und mit einem Küsschen belohnt wurde!
Ich genoß diese Zeit also in vollen Zügen und spielte ernsthaft mit dem Gedanken, zu bleiben, zumal mir eine Stelle als Divemaster Trainee auf dem Boot angeboten wurde und mich alle dazu überreden wollten.
Aber "dahoam is dahoam" und wenn man schon so eine wahnsinnig tolle Familie und Freunde daheim hat, kann man die nicht einfach so sitzen lassen und enttäuschen. Außerdem bestand die Gefahr, dass ich irgendwo in dieser weiten Welt mit meiner Reisesucht verloren gehe
So entschloss ich mich also doch schweren Herzens, den langen Weg Richtung Heimat anzutreten- und wurde mit einem riesen Plakat, Brezen und echtem bayrischen Bier empfangen. Und zur Krönung gab es noch eine Welcome-Party mit allen meinen Freunden mit der ich nun überhaupt nicht gerechnet hatte! Da merkt man erst, wie wichtig und wundervoll Freunde und Familie sind und ich war heilfroh, sie alle wiederzuhaben!

Mein schwerer Abschied von "meinem" Meer

Mein schwerer Abschied von "meinem" Meer

So möchte ich mein Schlusswort und Fazit dialektisch an alle Traveller und Daheimbleiber richten: Traut euch, geht den Schritt in die große Welt, es gibt nichts Schöneres und Wertvolleres, nichts womit man mehr Erfahrungen, Freundschaften und Lebensweisheit sammeln kann, als zu Reisen. JUST DO IT!!!
Aber kommt auch wieder heim, bewahrt euch einen Platz, wo Menschen auf euch warten und verliert eure Wurzeln nicht- das ist unbezahlbar und wahnsinnig wichtig für jeden ruhelosen Wanderer.

"Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do.So throw of the bowlines. Sail away from the safe harbour. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream Discover.! (Mark Twain)

JUST DO IT...

© Simone Wenzel, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine kleine "Viertel-Weltreise" startet in Thailand, dann werde ich über Land und Wasser nach Bali reisen und anschließend noch Australien und Neuseeland erkunden...
Details:
Aufbruch: 22.09.2006
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 10.05.2007
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Indonesien
Australien
Neuseeland
Der Autor
 
Simone Wenzel berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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