Überwintern in Ghana

Habe meine erste Arbeitswoche ueerstanden. Das System der Schule habe ich noch nicht so ganz verstanden. Es gibt 6 Klassen und jede Klasse hat einen Lehrer. Die Lehrerin der 6. Klasse hat zwei mal gefehlt, fuer die 1., 2. und 4. habe ich noch niemand wargenommen aber es muss jemand da sein, weil so wenig Kinder waehrend den Stunden herumlaufen.
Der Lehrer der 3. Klasse benutzt einen Bambusstock um fuer Ruhe und Ordnung zu sorgen, aber er kommt wenigstens jeden Tag.
Ich habe mich der 5. Klasse angeschlossen, weil da meine neuen Freunde Jacob und Eric sind und die mich verstehen und ich sie verstehe.

Ihr Lehrer Alfred ist der Einzige, der die Kinder nicht schlaegt. Die Klassen 5+6 haben kein Klassenzimmer, wir sitzen draussen.
Jeden morgen wird vor dem Unterricht gebetet und gesungen. Es gibt sogar zwei Jungs, die fure das Trommeln zustaendig sind.
Meine Arbeitswoche sah wie folgt aus:
Montag: Feiertag
Dienstag: gar nichts gemacht, habe dann mit den Kindern Netball gespielt.
Mittwoch: 2 Stunden Unterreicht, danach Netball
Donnerstag: richtiger Schultag. Ich bin Madame Anke. Alfred sagte den Kindern, sie sollten mich nicht Obruni (weisser) rufen, er wuerde auch nicht wollen, dass man ihn Obibine (schwarzer) ruft. Alfred ist wirklich ok, er fast mich auch nicht die ganze Zeit an, wie der Lehrer der 3.
Freitag: Alfred kam nicht. Also war ich mit der 5. alleine.
Die erste Stunde war einfach nur grausam. Die Kinder unterhalten sich in einer Sprache die ich nicht verstehe, der andere Teil laeuft durch die Gegend und wieder andere liegen da mit dem Kopf auf dem Tisch.
Nach der Pause habe ich mein "System" geaendert.
Diejenigen, die sich unterhalten wollten, sollten in eine Ecke (wollte nicht, dass sie sich gestoert fuehlen), diejenigen, die schlafen wollten, sollten in eine andere Ecke (auch die sollten ihre Ruhe haben) und diejenigen, die mit mir lernen wollten, sollen sich in die ersten Reihen hinsetzen. Es ist erstaunlich, auf einmal waren alle ruhig und alle wollten lernen. Ab da hat die Schule auch Spass gemacht (zumindest mir)