Apfelblüte am Titicaca-See
Der Titicaca-See: Die Sonneninsel
Ich habe den Titicacasee nun als Ganzes von oben und von seinen Stränden aus erlebt. Fehlt die Perspektive vom Wasser aus, gewissermaßen die Fischperspektive, um die Reise durch die Kontraste des Sees perfekt zu machen.
Bei günstigem Wind zeigt Pedro was er kann und wir segeln in schneller Fahrt Richtung
Sonneninsel!
Wir gehen auf der Südseite der Sonneninsel vor Anker, dort verabschiede ich mich von Pedro und mache mich zu Fuß daran, sie der Länge nach zu durchqueren. Die Sonneninsel ist ein touristischer Brennpunkt. Doch erstens laufe ich in entgegen gesetzter Richtung zum "Mainstream", zweitens bin ich nicht mit dem Motorboot gekommen und vermeide so zusätzlich große Menschentrauben. Die Landschaft ist auch hier sehr interessant, der Gegensatz von absoluter Einsamkeit für kurze Zeit hin zum geschäftigen Treiben der Massen ist ein weiterer Kontrast dieser Reise.
Der Touristenhafen der Sonneninsel.
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auf der Sonneninsel ist nichts umsonst
Auf der sehr schönen Wanderung über die 12 km lange Sonneninsel wird man wohl kaum jemals alleine sein, dazu ist sie zu einfach erreichbar und zu bekannt. Ich kenne die Sonneninsel noch aus einer Zeit, da kaum ein Tourist dazu bewegt werden konnte sie zu besuchen. Es ist schon erstaunlich, was Empfehlungen in Reisehandbüchern bewirken können. Das bunte Treiben auf der bevölkerungsreichsten Insel auf bolivianischer Seite (3000 Bewohner, verteilt auf etliche kleine Dörfer) ist ein interessanter Kontrast zu der Einsamkeit, die hinter mir liegt.
Das wunderschön an 2 Stränden gelegene Challapampa, der Nordhafen der Sonneninsel.
Sonneninsel: Challapampas malerischer Fischerhafen.
Der Titicacasee gehört teils zu Peru und teils zu Bolivien. Der bisweilen herrschende Trubel auf der Sonneninsel mag ein Nachteil sein, der aber durch einen großen Vorteil wieder wettgemacht wird, nämlich die durch wachsende Besucherzahlen entstandene Infrastruktur: es gibt in jedem Dorf ein großes Angebot an gutem Essen und einfachen Pensionen, denen es an nichts fehlt. So manch einer hat sich nach mehreren Nächten im Zelt auf den Komfort eines Bettes gefreut, den nur derjenige wirklich zu schätzen weiß, der schon im Zelt auf dem Boden geschlafen hat und den Unterschied kennt.
Am Abend wird es wieder ruhig in Challapampa, denn die meisten Besucher kommen vormittags an, wandern über die Insel und fahren mit dem letzten Motorboot vom Südhafen zurück aufs Festland. Ich bereite alles für die morgige Fortsetzung meines Abenteuers vor, wasche mir mit einer heißen Dusche den Dreck vom Pelz und lege mich danach mit Hochgenuss in ein duftendes, frisch überzogenes Bett. Die Welt kann sehr schön sein, wenn du mit dem zufrieden bist, was sie dir bietet!
Aufbruch: | 18.02.2005 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 28.02.2005 |