Bei Mutter Erde untenrum

Reisezeit: November 2006 - Mai 2007  |  von Hartmut H.

Etwas Zug bekommen

Ich habe am 13.12. den Zug von Sydney nach Adelaide genommen. Zum Glueck haben mich ein paar Leute die in Evas Backpacker kennenlernte zur Central Station gefahren. Hier wartete bereits der Indian-Pacific auf mich mit einer nicht zu unterschaetzenden Laenge.

Indian-Pacific vor der Abfahrt aus Sydney

Indian-Pacific vor der Abfahrt aus Sydney

Musste zuerst nach Art einer Flugreise mein Gepaeck einchecken (nur Handgepaeck war erlaubt) und anschliessend konnte ich den von mir gebuchten Day-Nightseater aufsuchen. Auf meinem Platz (wieder aehnlich eines Flugzeugsitzes) erwartete mich grinsend ein Typ aus der Naehe von Adelaide und erklaerte mir, dass ich 5 Sekunden zu spaet sei, da er sich nun den Fensterplatz unter den Nagel gerissen habe. Ich erklaerte Ihm freundlich, aber bestimmt, dass in meiner Reservierung ein Fensterplatz vorgesehen ist und anhand der Kennzeichnung im Wagon konnt ich ihn zu einem Platzwechsel ueberreden. Das waren nicht die besten Vorraussetzungen fuer den Beginn einer Reisefreundschaft. Der junge Mann schien etwas unrechtes gegessen zu habe, da er wellenartig einen unangenehmen Geruch verbreitete und permanent nur ueber das Rauchen von Zigaretten (verboten im Zug!) und das Trinken seiner selbstmitgebrachten Alkoholreserven (ebenfalls verboten) sprach. Zum Glueck hatte seine nicht gerade vom Wind wegwehbare Freundin einen anderen Platz und nach dem Start aus Sydney verliess er den Platz neben mir. Noch soviel zum Thema: Seine Freundin war ueberrascht ueber die Tatsache, dass man in Deutschland eine ander Sprache als in Australien spricht!?!

Abfahrt in Sydney

Abfahrt in Sydney

Die Zugfahrt war trotz ihrer Dauer von 24 Stunden sehr angenehm und abwechslungsreich. Unterwegs gab es verschiedenste Landschaften und Situationen zu entdecken. Von asenden Kaengeroos ueber Farmer beim Feierabendbier, riesige Eukalyptuswaelder und eine niemals enden wollende Motocrossstrecke, war inklusive einem wunderbaren Sonnenuntergang und einem noch schoenerem Sonnenaufgang alles dabei was der Zugreisende sich wuenscht.

In Broken Hill machten wir kurz nach Sonnenaufgang einen ca. 1,5 stuendigen Zwischenstop. Da ich hier bereits vor 5 Jahren war, gab es nichts neues zu entdecken. aber ich kann sagen, dass Broken Hill eine wunderschoene oeffentliche Toilette besitzt.

In Adelaide angekommen machte ich mich auf die Suche nach dem YHA (entspricht deutschen Jugendherbergsverband). Laut Stadtplan war es nicht allzuweit vom Bahnhof entfernt und so beschloss ich den Weg zu Fuss zurueck zu legen (schreibt man das wirklich auseinander?). Es war natuerlich wesentlich weiter als ich angenommen hatte, aber zum Glueck war es nicht allzu heiss und ein Regenschauer kuehlte mich zusaetzlich ab.

P.S.Leider bin ich etwas im Rueckstand mit dem Tagebuch, aber hier in Westaustralien gibt es nicht ueberall die Moeglichkeit Online zu gehen. Daher auch nur wenig Bilder. Werde eine Nachbereitung machen, sobald ich wieder einen stabilen Zugang habe.

© Hartmut H., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Da der Winter vor der Tuer steht und mein Englisch eine Auffrischung verdient hat, werde ich ein halbes Jahr auf den Antipoden verbringen, sozusagen bei Mutter Erde untenrum.
Details:
Aufbruch: 26.11.2006
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 25.05.2007
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Hartmut H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.