Chiang Mai 2006
Chiang Mai Doi Suthep und Mae Sa Tal
6.11.
Wir glauben´s nicht aber tatsächlich stehen unser Fahrer und das Auto zum verabredeten Zeitpunkt vor dem Hotel. Freundlich lachend macht er uns die Türen auf,steigt ein und vergewissert sich, dass wir´s uns nicht anders überlegt haben und die Planung noch stimmt. Nachdem das geklärt ist, setzen wir uns in Bewegung. Obwohl wir jetzt schon einige Fahrten durch die Stadt gemacht haben, ist die Verkehrsführung für mich immer noch ein Rätsel und wird es vermutlich auch bleiben. Die gesamte Innenstadt von Chiang Mai scheint aus Einbahnstrassen zu bestehen und ich bin wirklich froh, dass ich nicht selber am Steuer sitze.
Endlich sind wir aus dem Gewirr raus und die Wegweiser zeigen ´Doi Suthep´ an.
Die Strasse steigt an und ich betrachte die üppig grüne Landschaft, über der um diese Zeit Nebenschwaden aufsteigen, es hat etwas Mystisches an sich, das allerdings durch die Fahrzeugkolonnen, die sich den Berg hinauf- und hinabschlängeln zunichte gemacht wird.
Dann sind wir oben. Ein riesiger Parkplatz, voll mit Autos und Bussen, aus denen sich Menschenmengen herausdrücken und sich auf dem Platz verteilen. Stände und Buden mit Essen, Trinken und den unvermeidlichen Souvenirs, fliegende Händler....Vergleiche mit europäischen Wallfahrtsorten wie Lourdes oder Fatima kommen mir in den Sinn...
Wir machen uns auf den Weg die Treppen hinauf, verfolgt von einigen unerbittlichen Händlerinnen, die uns unbedingt ´Seidenbilder´verkaufen wollen.Alsi die Treppe einen Knick nach rechts macht und einen Platz freigibt, der ebenfalls mit Souvenirständen aller Art gespickt ist, ergreifen wir die Flucht, hinein in eine der Buden. Vom Regen in die Traufe...
Nach einer Odyssee durch einige Buden kommen wir wieder ans Tageslicht, mit einigen Tempelglöckchen und einem kleinen, aber geschmackvoll gearbeiteten Buddha.
Wir überlegen, als wir die Treppe, die zum Heiligtum führt, sehen, ob wir uns den Aufstieg antun sollen, entscheiden un saber dann doch dagegen und treten den Rückweg an. Leider haben das unsere Verfolgerinnen von vorher bemerkt un dstürzen sich erneut auf uns, bis wir ihnen endlich ein paar Bilder abkaufen.
Zum Glück wartet unser Fahrer direkt unterhalb der Treppe, so dass wir ohne weitere Versuchungen einsteigen und losfahren können.
Froh, dem Trubel entkommen zu sein, fahren wir wieder ins Tal hinunter und gleich darauf windet sich die Strasse wieder hinauf ins Mae Sa Tal. Vorbei an Wasserfällen und einer wunderbaren, üppigen Vegetation erreichen wir unser Ziel, das Mae Sa Elefant Camp. Dieses Camp ist eines, in dem Elefanten nicht nur das Gnadenbrot bekommen, hier wird auch Nachzucht betrieben und das ziemlich erfolgreich. Ausserdem kann man auf Elefanten reiten und man führt täglich eine Show vor, in der die Dickhäuter diverse Kunsstücke zum Besten geben. Wirklich beeindruckend ist die künstlerische Darbeitung, das Malen, und wenn man die Bilder sieht, glaubt man nicht, dass sie von Elefanten stammen.
Wir geniessen die Show jedenfalls und kommen den sanften Riesen sehr nahe. Es geht eine eigenartige Faszination von diesen Lebewesen aus, ich möchte fast sagen, etwas Spirituelles, zumindest empfinde ich es so.
Als die Vorführungen zu Ende sind, trinken wir noch einen Kaffee im campeigenen Restaurant und machen uns dann auf den Weg zurück nach Chiang Mai. Zuvor aber wollen wir noch bei einem Resort vorbei schauen, das wir daheim im Internet entdeckt haben.
Das Resort stellt sich als ein wahres Juwel heraus. Es liegt eingebettet in saftigem Grün, die einzelnen Bungalows liegen ziemlich versteckt, aber das echte Highlight ist, dass in das Resort eine wirklich produzierende Reisfarm mit Terassen und allem, was dazugehört, integriert ist. Sogar der obligatorische Wasserbüffel ist vorhanden ! Das alles hat natürlich seinen Preis und für Normalbürger ist der Aufenthalt hier nahezu unerschwinglich. Aber es lohnt sich, zum Lunch, Dinner oder einfach auf einen Kaffee vorbeizukommen, auf der Terasse die Stille zu geniessen und den Blick auf die gegenüber liegende bewaldete Bergkette zu richten und einfach die Seele baumeln zu lassen. Ich finde, an diesem Ort kann man das.
Den REst der Fahrt legen wir schweigend zurück, ich bin noch sehr beeindruckt von diesem Resort und dem Frieden, der über dem allen liegt.
Dann empfängt uns wieder der Trubel und die Hektik der Stadt und ich bin immer wieder froh, nicht selber am Steuer sitzen zu müssen. Unser Fahrer bringt uns dann noch zu einer Buchhandlung, wo ich ein paar Schulbücher(!) kaufe, die mir meine Thailehrerin zu Hause aufgeschrieben hat. Für den lächerlichen Preis von etwas 12 Euro bekomme ich die 4 Bücher! Bei uns würde eines schon das Doppelte kosten, denke ich. Nun gut...
Zurück im Hotel lernen wir eine Ehepaar aus Bonn kennen, etwa gleichaltrig, und finden sofort einen guten Kontakt zueinander. Sie bleiben 2 Tage im Hotel und gehen dann nach Vietnam, nachdem sie gerade aus Myanmar gekommen sind. Ich bewundere die Beiden, sind ja auch nicht mehr so jung und sind trotzdem noch offen für die Welt, für Entdeckungen, für Neues...
Aufbruch: | 30.10.2006 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 13.11.2006 |