New Zealand / Australia in 120 Tagen

Reisezeit: Januar - April 2007  |  von Tobias Balcar

Wie ich fast zum Versicherungsbetrueger wurde

Hallo, Familie, Freunde, Verwandte, Bekannte und alle Anderen die diese Zeilen lesen. Ich hab endlich wieder mal die Zeit gefunden Euch ein bisschen etwas ueber meine Reise zu erzaehlen.

Beim letzten Mal waren wir noch in Rotorua. Dies ist eigentlich eine ganz normale Kleinstadt mit einem sehr schmutzigen See. Das Besondere ist, dass es rundherum ueberall Dampft und Zischt. Es ist die vulkanisch aktivste Region Neuseelands. Riecht auch dementsprechend nach faulen Eiern von dem vielen austretendem Schwefel.

Nach Rotorua ging es weiter nach Taupo wo an diesem Wochenende gerade der A1-GP (Autorennen) mit Schweizer Beteiligung stattfand. Leider schafften wir es jedoch nicht diesem einen Besuch abzustatten. Dafuer haben wir eine Jetboat-Fahrt unternommen. Da ging es mit ziemlichem Tempo ueber den River, gefolgt von einigen 360 Grad Drehungen. Dazwischen gab es noch eine Besichtigung der brodelnden Erde die auch in der Region Taupo vorzufinden ist. Am Abend fand eine grosse Strassen-Party statt, etwa so aehnlich wie das Gassenfest in St. Gallen oder das Zueri-Faescht, einfach etwas kleiner.

Von Taupo fuhren wir nach Napier an der Ostkueste der Nordinsel. Diese Stadt hat architektonisch sehr viel zu bieten, da sie, nachdem sie bei einem Erdbeben 1931 voellig zerstoert wurde, im Art Deco-Stil wiederaufgebaut wurde.

Anschliessend gab es auf der Nordinsel nicht mehr viel zu besichtigen, weshalb wir direkt bis nach Wellington durchgefahren sind. Die Hauptstadt Neuseelands hat einige Attraktionen. Zum Beispiel die schoenen Botanic Gardens, die Aussicht vom Mt. Victoria oder das Te Papa Nationalmuseum mit einer Austellung ueber die Geschichte Neuseelands. Auch Abends war einiges los. Ich habe unter anderem in einem Sports Cafe, zusammen mit Kurt aus Kloten, das Australien Open-Halbfinale Federer-Roddick (6:4, 6:0, 6:2) geschaut und dabei einige Biers zuviel erwischt. Aber ich konnte wenigstens noch sprechen im Gegensatz zu Kurt. Obwohl ich bei ihm nicht sicher bin ob es am Alkohol oder am Zueri-Dialekt gelegen hat

Nach vier Tagen Wellington ging es mit der Faehre in einer ca. 4-stuendigen Fahrt auf die Suedinsel. Die wirklich sehr schoene Reise fuehrte ueber die Cook-Straight und entlang des Queen Charlotte-Sound nach Picton.

Von Picton fuehrte unser Weg via Nelson in den Abel Tasman Nationalpark. Dort gibt es einen schoenen Coast Walk der insgesamt drei bis vier Tage dauert. Wir haben nur einen Teil an einem Tag gemacht aber das hat sich auf alle Faelle gelohnt.

Anschliessend fuhren wir entlang der Westkueste Richtung Suedalpen. Ploetzlich fuhr mein Van nicht mehr schneller als 80 und soff etwa eine Tankfuellung auf 100km. Da dachte ich einen kurzen Moment daran ihn irgendwo eine Klippe runterzustuerzen um wenigstens noch ein wenig Geld von der Versicherung zu kassieren. Stattdessen fuhren wir in eine Garage wo sich herrausstellte das nur ein Kabel im Motor lose war und dieses wieder eingesteckt werden musste.

Also trafen wir doch beim Franz Josef Gletscher ein. Dieser Gletscher liegt gerade mal 200m ueber dem Meeresspiegel. Wir unternahmen eine sehr schoene und interessante Gletscherwanderung dort.

Anschliessend wuergten wir den Japaner mit Ach und Krach ueber den Haast Pass und gelangten nach Wanaka. Dort unternahmen wir wieder eine Wanderung auf den Roys Peak. Der liegt auf knapp 1600m. Wir sind in 3.5 Stunden raufgekraxelt, was ich nicht schlecht finde wenn man bedenkt das der Start auf etwa 300m war. Vorallem Illona, die ja aus Holland stammt, wo der hoechste Berg etwa 12.45m hoch ist, hat mich ueberrascht. Zudem bekam ich in Wanaka noch einen Ueberraschungsbesuch von Simon, einem Kollegen von mir, der Momentan ebenfalls in Neuseeland ist. Wir werden uns in ein paar Tagen in Dunedin wieder treffen.

Nun befinden wir uns in Queenstown. Diese Staedtchen erinnert mich etwas an Arosa oder Davos. Ein Sportgeschaeft und Restaurant nach dem anderen. Es ist im Winter auch ein Skigebiet und im Sommer eine Hochburg fuer Extremsportarten aller Art.

Nachdem ich hier den oertlichen Friedhof besichtigt habe und dieser relativ klein war, hab ich beschlossen mich zum Bungee-Jumping anzumelden. Uebrigens der hoechste Jump in NZ aber das nur nebenbei. Heute muss ich zwar sagen das dieser Friedhof nicht wirklich repraesentativ war, da es wahrscheinlich nur Touris in den Sinn kommt sich mit einem Gummiseil an den Beinen, kopfvoran aus 134m aus einer Gondel zu stuerzen. War aber ein wirklich geiles Erlebnis das ich wohl nicht so schnell vergessen werde.

Ich weiss noch nicht wo es uns als naechstes hinverschlaegt. Jedoch muss ich bereits in knapp mehr als zwei Wochen in Christchurch sein damit auch genug Zeit habe um meinen Van zu verkaufen und noch einige Sachen zu erledigen. Dann ist mein Neuseeland-Aufenthalt auch schon wieder Geschichte. Aber zum Glueck folgen ja noch zwei Monate Australien...

Also, vielen Dank fuer Eure Geduld und bis zum naechsten Mal. Passt auf Euch auf, ich versuche es auch...

Gruss
Tobi

Brodelnde Erde in Rotorua

Brodelnde Erde in Rotorua

Wellington

Wellington

Fahrt durch den Queen Charlotte-Sound

Fahrt durch den Queen Charlotte-Sound

Camilla (vorne) und Illona auf der Ganggelibrogg im Abel Tasman

Camilla (vorne) und Illona auf der Ganggelibrogg im Abel Tasman

Pancake Rocks

Pancake Rocks

Massentourismus auf dem Franz Josef-Gletscher

Massentourismus auf dem Franz Josef-Gletscher

Beim Aufstieg auf den Roys Peak

Beim Aufstieg auf den Roys Peak

Nevis Highwire Bungee (134m)

Nevis Highwire Bungee (134m)

© Tobias Balcar, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine lang ersehnte Reise ans andere Ende der Welt. Vom kleinen Appenzell in der Ostschweiz in die grosse weite Welt. Endlich klappt es. Was ich schon immer einmal wollte wird nun Wirklichkeit. Für vier Monate werde ich am anderen Ende der Welt unterwegs sein. Und ich hoffe ich kann Euch hier meine Erfahrungen so gut wie möglich weitergeben und Euch für eine allfällige Reise wertvolle Tipps mitgeben.
Details:
Aufbruch: 03.01.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 27.04.2007
Reiseziele: Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Tobias Balcar berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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