Kalabrien im Herbst
Rossano und das Kloster Santa Maria d.Partire
Samstag
Heute steht ein Ausflug nach Rossana, dem wichtigsten Zentrum byzantinischer Kultur, auf dem Programm. Leider sind wir mal wieder zu spät aufgebrochen, so dass wir gerade noch die Besichtigung der normannischen Kathedrale Santissima Achiropita schaffen, bevor um 12.30 Uhr alles, aber auch wirklich alles, schließt. Wir bekommen nicht mal mehr in einer Bar einen Kaffee, geschweige denn ein Mittagessen in einem Ristorante.
Also fahren wir weiter zu dem in den Bergen gelegenen Basilianer-Kloster Santa Maria del Partire. Vor meinem inneren, hungrigen Auge erscheint ein schattiges Wirtshaus, ein kalabrisches Kloster Andechs, das frische Forellen aus dem nahen Bergbach als Mittagsmenü anbietet. Die Realität sieht dann natürlich anders aus. Beim Kloster Santa Maria del Partire findet sich weit und breit keine Spur von Gastronomie. Also stillen wir wenigstens unseren kulturellen Hunger und besichtigen das Kloster, das aus dem Jahre 1100 stammt, mitsamt seinem gut erhaltenen Mosaikboden, ausgeschmückt mit Tiermotiven. In der Klosterkirche wird gerade eine Hochzeit zelebriert. Die Hochzeitsgäste verlassen gerade die Kirche und drängen sich auf dem Vorplatz, von dem aus man einen wunderbaren Panoramablick auf die Bergwelt Kalabriens hat.
Die Straße schraubt sich in Serpentinen immer weiter hinauf zu einen Nationalpark. Wir stellen unser Auto ab und spazieren zwischen sieben- bis achthundert Jahre alten Bäumen - Eichen, Kastanien, Zedern. Für so viel Einsamkeit in unberührter Natur kann man schon mal auf ein Mittagessen verzichten.
Aufbruch: | September 2003 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | September 2003 |