Gran Canaria ? - Das hat uns gerade noch gefehlt!
......meinte Fritz, und zeigte auf die Insel Gran Canaria. Tatsächlich hatten wir alle anderen Canaren-Inseln bereits mindestens einmal besucht.
In unserem Reiseführer "Merian Live Gran Canaria" fanden wir eine Hotel-Empfehlung, die uns zusagte: "Las Longueras", ein umgebautes Herrenhaus der Familie Manrique de Lara, landschaftlich schön im unteren Teil des Tales Valle de Agaete gelegen.
Anreise zum Hotel Las Longueras
Schön war es im Hotel Los Longueras.
Mehr Fotos finden Sie unter
http://www.laslongueras.com/home.htm
Sonntag, 14.1.2007
08.40 Uhr ab Graz mit einer Lauda-Maschine
Zwischenlandung in Agadir, um aufzutanken.-
Kleines warmes Frühstück mit Eierspeis und Eckenkäse -
13.30 Uhr Ortszeit Las Palmas (also wegen des Zwischenstops 35 Minuten verspätet).
Und nun geht's los:
Mein Koffer ist nicht da! Eine Gruppe von ca. 30 Personen stellt das Gleiche fest und ein freundlicher Herr erklärt uns dann, das Flugzeug habe Übergewicht gehabt. Darum musste man einige Gepäckstücke in Graz stehen lassen. - (Es hatten sicher einige Mitflieger erhebliches Übergewicht, aber die konnte man wohl nicht zurück lassen.)
Also gemeinsam hin zu "Lost and Found", wo mühsam die genauen Beschreibungen der Hinterbliebenen(Koffer natürlich) aufgenommen wurden. Bemerkungen wie "Jetzt habe ich keinen Badeanzug für den Pool", oder "Mein ganzer Schmuck ist im Koffer!" oder "Ich werde mich beim Nicki beschweren!" machten die Bediensteten auch nicht schneller.
Fritz lief schon mal hinaus, um das Büro von Orlando Rent a Car zu suchen, kam kurz darauf zurück, um mir zu sagen, er würde zum Standort des Autos gebracht und ich sollte draußen auf ihn und das Auto warten. -
Ich wartete mit dem einen Koffer und den Rücksäcken draußen vor dem Eingang, wo es Dank Rauchverbot in Innenräumen vor Zigarettenqualm fast nicht auszuhalten war. Endlich um 15.30 kam Fritz zurück. Was war geschehen?: - Orlando hat die Autos in der preisgünstigen Industriezone ca. 15 Minuten vom Flugplatz entfernt stehen. Da wurde ihm das Auto übergeben mit dem Hinweise, Achtung, der Tank ist fast leer! - Das ist das erste Mal, dass wir ein Mietauto mit fast leerem Tank übernommen haben und auch mit leerem Tank zurückbringen durften.
Immerhin lag eine miserable Fotokopie mit eingezeichnetem Weg zur nächsten Tankstelle im Handschuhfach, - was unter "normalen Umständen" ja kein Problem gewesen wäre, Fritz aber war noch nicht "eingelaufen" in der spanischen Sprache, es war heiß, es gab Autobahnauffahrten und Kreisverkehre, und dann die Aussicht, nach kurzem blubb-blubb mitten auf der Autobahn stehen zu bleiben.... und außerdem zu wissen, dass ich mir sicher schon Sorgen machen würde... Man lernt aus allem: Am besten ein Auto direkt am Flughafen in Empfang zu nehmen oder auf vollem Tank zu bestehen, außerdem sollte man überprüfen, ob es eine Bedienungsanleitung im Auto gibt, was bei uns nicht der Fall war. Nachdem ich meinem Fritz das tiefste Mitgefühl für diesen Urlaubsanfang ausgedrückt hatte und er mir versicherte, dass alles wesentlich leichter gewesen wäre, wenn er mich an seiner Seite gehabt hätte, wollten wir uns nicht weiter ärgern und bretterten 40 Minuten auf der schönen Autobahn über Las Palmas (Stadt) nach Agaete im Nordwesten der Insel. -
Im kleinen Ort Agaete schlängelten wir uns durch die verwinkelten Einbahnstraßen, vorbei an weißen kleinen Häusern mit verschlossenen bunten Türen und Fensterklappen, die sich erst gegen Abend öffnen und die wenigen bescheidenen Einkaufsläden oder Flure preisgeben.
Ein braunes Schild "El Valle" beruhigte uns, und schnell waren wir auf der engen Straße, die uns von Kakteen und Palmen gesäumt zum Abzweig gegenüber einem markant gelben Haus zum "Hotel Las Longueras" führte, das schon von weitem in seiner roten Pracht zu sehen war.
Der Zustand des Weges dorthin ist katastrophal, aber nach 14 Tagen hatten wir uns an die Waschbrettpiste gewöhnt.
Die Perle des Anwesens, Elsa, empfing uns fröhlich und zeigte uns das Haus mit Speisesaal (Huch, nur 2 runde Tische?), Lesesalon (sehr vornehm!), kleiner Snack-Küche und großzügigem Fitness-Raum mit Trainingsgeräten im Erdgeschoss.
Und natürlich unser Zimmer Nr. 8, am Ende des Ganges, Blick auf Orangenbäume, Bougainville-Sträucher und Agaven. Alles putzig mit alten Möbeln und viel Geschmack eingerichtet. - Auch die anderen 9 Zimmer, die wir im Laufe unseres Aufenthaltes ansehen konnten, sind liebevoll eines noch schöner als das andere mit antikem Schnickschnack großzügig eingerichtet. Überall erzählen Familienfotos aus längst vergangenen Zeiten, ein alter Postsekretär steht im Flur und kostbare chinesische Figuren und Vasen zwischen immer frischen Blumenarrangements. Mehr über dieses hübsche Hotel finden Sie bei http://de.escapio.com/hotel/hotel-las-longueras.
Es ist zwar kein Restaurant im Haus, wohl aber wird auf Wunsch für die Gäste abends ein typisch kanarisches Abendessen serviert. Wir wollen es probieren und sitzen um 19.oo gemeinsam mit einem belgischen, sehr gut deutsch und spanisch sprechenden jungen Herrn an einem der beiden großen runden Tische und bekommen: Eine spanische Gemüsesuppe mit Blumenkohl, Zucchini, Dosenmais und Dosenspargel, - danach eine Art Gulasch, das Elsa mit "Carne con salsa" bezeichnet. Sehr erfreut waren wir über den Salat aus schmackhaften Tomaten und Avocado mit Olivenöl. Die Nachspeise war allerdings eine ziemlich fette und danach der gut gemeinte Aprikosenlikör eine ziemlich süße Angelegenheit. Aber die Atmosphäre ist angenehm, man gibt sich Mühe, alles ist freundlich und familiär.
Aufbruch: | 14.01.2007 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 28.01.2007 |