Südafrika / Transkei

Reisezeit: Februar 1997  |  von Anke Schlingemann

Garden Route

Die Garden Route verläuft nahe der Küste des Indischen Ozeans, etwa zwischen Mossel Bay im Westen und der Mündung des Storms River im Osten. Sie bietet vor der Kulisse der steil aufragenden, blauviolett schimmernden Kapketten eine Küstenebene mit reizvollen Buchten, sauberen, feinsandigen Stränden, Felsklippen, Lagunen, Flüssen in tiefen Schluchten, dazu eine üppige, farbenprächtige Vegetation mit dichten, ursprünglichen Walsgebieten. Das Klima ist ganzjährig mild mit mittleren Temperaturen von 20 °C und langer Sonnenscheindauer. Die Niederschläge sind über das ganze Jahr verteilt.

Der Garden Route Dam ist ein 456 ha großer Stausee zur Wasserversorgung und liegt inmitten von Wäldern gelegen. Das Wasser im Indischen Ozean ist das ganze Jahr über ideal zum Schwimmen.

Mossel Bay ist vom Kap kommend der erste Ort der Garden Route. Seinen Namen erhielt er nach den vielen Muscheln, die es in dieser Bucht gibt. Sehenswert ist der "Old Post Office Tree" - ein Seemann hinterließ 1500 hier eine Nachricht, die er in einem Stiefel an einem Milkwood-Baum hängte. Der Brief wurde später von anderen Seeleuten gefunden und mitgenommen. Daraus entwickelte sich der Brauch, über diesen noch vorhandenen Baum Nachrichten zu übermitteln.

George, 1811 gegründet, ist die größte Stadt der Garden Route und liegt am Fuß des Outeniqua Mountain. Auch hier findet man Gebäude im kapholländischen Stil. Die Gartenstadt mit etwa 50.000 Einwohnern ist ein beliebter Wohnsitz für Pensionäre.

Von hier aus kann man eine Fahrt mit einer alten Dampflock dem "Outeniqua Choo-Tjoe Train" von George nach Knysna und zurück machen.

Wilderness ist einer kleiner Ort voller Blumen. Der Wilderness National Park wurde 1985 gegründet. Eine Reihe von Seen und ehemalige Lagunen gehören zu diesem Park.

Knysna liegt reizvoll am Nordufer einer 1800 ha großen Lagune. Der Salzgehalt des Wassers der Lagune wird durch die ständige Frischwasserzufuhr des Knysna River vermindert. Das daraus resultierende besondere Ökosystem steht seit 1992 als Knysna National Lake Area unter dem Schutz des National Parks Board. In der Knysna Lagoon empfiehlt es sich bei der Knysna Oyster Company frische Austern zu essen.

Am Hang der Outeniqua Mountains zwischen Plettenberg Bay und Knysna erstreckt sich der Knysna Forrest, das größte noch erhaltene ursprüngliche Waldgebiet Südafrikas mit einheimischen Baumarten, die einst als begehrte Hölzer für Möbel- und Schiffbau den Reichtum des Gebiets ausmachten. Bereits 1776 hatte die Niederländisch-Ostindische Kompanie in Knysna eine Holzstation zur Nutzung der Wälder eingerichtet. Die Lagune wurde zu einem wichtigen Hafen, der mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie 1928 seine Bedeutung verlor und 1953 geschlossen wurde. Heute stehen die Wälder unter Naturschutz. Einzelne der hier noch stehenden Stinkwood- und Yellowwood-Bäume sollen 600-800 Jahre alt sein. Im Garden of Eden ist ein Teil des ursprünglichen Waldes erhalten.

Plettenberg Bay ist ein sehr beliebter, wunderschön gelegener Ferienort. Es gibt breite, weiße Sandstrände und viele Sportmöglichkeiten.

Zur Weiterfahrt zum Tsitsikamma National Park sollte man auf jeden Fall die Pässe Groot River Pass und Bloukrans Pass nutzen. Die Fahrt durch das Groot River Delta Nature's Valley ist sehr schön. Die 130 m tiefe Schlucht des Storms River überquert man über die Paul Sauer Bridge, die in einem einzigen, 192 m langen Bogen das Tal überspannt.

Den Tsitsikamma National Park sollte man nicht verpassen. Begünstigt durch ganzjährige Niederschläge ist die Vegetation üppig. Der Wald mit bis 50 m hohen Yellowwoods, Farnen und Blumen, bedeckt wie ein grüner Wasserfall die steile Küste. Die Fynbos-Vegetation unterscheidet sich wegen der hier größeren Feuchtigkeit von der im südwestlichen Kapland. Neben vielen Erica-Arten und Proteen wachsen hier auch viele Lilien und Orchideen. Es gibt mehrere gekennzeichnete Wanderwege. Eine Hängebrücke führt über den Storms River

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Südafrika ein vielseitiges Land. Reiseeindrücke einer West- und Ost-Kap-Rundreise. Stationen: Kapstadt, Cape of good hope, Garden Route, Kleine/Grosse Karoo Wüste, Transkei, Weinroute, Nationalparks: Kirstenbosch National Botanical Garden / Wilderness / West Coast / Bontebok / Mountain Zebra / Addo Elephant / Tsitsikamma / Tsolwana Game Reserve
Details:
Aufbruch: 01.02.1997
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 22.02.1997
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Anke Schlingemann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Anke sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!