Whirlwind Tour durch den Iran
Esfahan - das Juwel Persiens
16.04.2007
Chahar Bagh Abbasi, der Hauptboulevard Esfahans
Ich fuhr die gut 5 km vom Busterminal hinein ins Zentrum, wo es auf dem Hauptboulevard sogar einen Fahrradweg gab, und verbrachte erst einmal zwei Stunden damit ein adäquates Zimmer zu finden. Alle im Reiseführer empfohlenen Hotels existierten entweder nicht mehr oder hatten ihre Preise drastisch erhöht, ohne jedoch ihren Standard zu verbessern. Ich fand schließlich aber dann doch ein Zimmer, das seinen Preis wert war, in einer neuen, zentral gelegenen Herberge mit dem bescheuerten Namen 'Tourist Hotel'. Das Zimmer hier war zwar nicht billig (30$, nicht verhandelbar), aber das Preis-Leistungsverhältnis stimmte, genauer gesagt, es war ein Schnäppchen für ein großes, komfortables 4* Zimmer mit King Size Bed und Faux-Marmorbad. Gut angelegtes Geld, zumal die Check-Out Zeit im Iran 14 Uhr nachmittags ist, und ich das Zimmer somit 30 Stunden nutzen konnte.
Zimmer im Tourist Hotel
Nach einer wunderbaren Dusche begann ich sogleich mit einer Stadterkundung, fuhr durch die kilometerlangen Parkanlagen am Fluss entlang, wechselte die Uferseite über pittoreske historische Brücken, umrundete den weltberühmten Imam Square mit seiner atemberaubenden Architektur und ging auf Tee und Gebäck (1000T) ins Qaysarieh Teehaus, von dessen Veranda sich grandiose Ausblicke auf eben diesen Platz boten.
Sis-o Seh Brücke
Khaju Brücke
Imam Sq
Blick auf den Imam Sq von der Terrasse des Qaysarieh Teehaus
Nach einer Besichtigung des Chehel Sotun Palastes aus dem 16.Jhd fuhr ich dann durch den schönen, großen Hasht Behesht Park mit seiner alten Palastruine zurück zum Hauptboulevard Chahar Bagh Abbasi.
Chehel Sotun Palast
Esfahan erfüllte alle meine Erwartung und mehr. Diese Stadt ist der Traum eines jeden Reisenden : gepflegt, grün, malerisch, entspannt...perfekt eben.
Hasht Behesht Park
Zu Mittag aß ich im Sharzad, einem der edelsten Lokale der Stadt mit opulentem Speisesaal, wo leider gerade eine japanische Reisegruppe abgefüttert wurde. Das Essen hier war ordentlich und nicht allzu teuer, der Service war jedoch sehr schlecht. Ich bestellte die hiesige Spezialität Esfahani Biriani (2100T), ein sehr füllendes Gericht, eine Art Fleisch-und Gemüsefrikadelle im Fladen in Joghurt und Tomatensauce getauchten Brotstücken.
Sharzad
Nach diesem Essen benötigte ich erst einmal einen Mittagsschlaf - gut, dass mein Hotel direkt gegenüber lag - bevor ich zum Sonnenuntergang noch einmal zum Imam Sq ging. Beleuchtet wirkte der Platz noch magischer.
Imam Moschee
Mein Abendessen im Bastani Traditional Restaurant in den Arkaden des Imam Platzes war gut, nicht billig, aber hier war der Service aufmerksam und man konnte gegen einen kleinen Aufpreis auch traditionell auf Teppichen und Polstern sitzend dinieren. Ich bestellte sehr feines Chicken Fesenjun (5000T) und klassisches Gemüsekhoresht (2400T); ausnahmsweise mal keine Kebabs heute!
Bastani Traditional Restaurant
17.04.2007
Nachdem ich morgens einen sehr langen Spaziergang durch den Bazaar zur schönen Jameh Moschee und zurück zum Imam Sq gemacht hatte, wo ich wieder auf Chai und Gebäck ins Teehaus gegangen war, hatte ich mein Sightseeing Programm in Esfahan eigentlich abgeschlossen; ich konnte also einfach so in den Tag hinein leben und die Atmosphäre der Stadt genießen. Der Bazaar von Esfahan ist längst nicht so schön und atmosphärisch wie der von Shiraz, dafür sind die Parks am Fluss umso wunderbarer und ich verbrachte den Großteil des Nachmittags auf der Wiese neben der Sis-o Seh Brücke und las in meinem Buch oder beobachtete das Treiben.
Sheikh Lotfollah Moschee
Jameh Moschee
Mein Mittagessen bestand heute endlich wieder aus Chicken Kebab und Joghurt, lecker mariniert und billig (2000T) im einfachen Restaurant-e Sa'adi auf dem Chahar Bagh Abbasi.
Abends machte ich noch einmal eine Tour entlang des Flusses - Esfahan ist eine wunderbare Stadt zum Radfahren - und machte einen kleinen Spaziergang durch Jolfa, Esfahans sehr gepflegtes, charmantes christlich armenisches Viertel, wo sich die modernen Cafés der Stadt befinden und die gewagtesten Outfits zu bewundern sind.
Mit dem Nachtbus ging es dann zurück nach Teheran, diesmal in einem der echt funky 60-er Jahre Mercedes Busse, die fast nichts kosten (1800T). Ich kam leider zu spät auf die Idee, dass ich bei diesem Preis ja zwei Tickets hätte kaufen können, dann hätte ich es echt superbequem gehabt. Na ja, das nächste Mal eben!
Aufbruch: | 12.04.2007 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 19.04.2007 |