Reise in die Mongolei
Der Khövsgöl-See
Im Norden liegt der Khövsgöl-See, sechs Autostunden vom Flughafen Murun entfernt, wohin uns ein Inlandflug gebracht hat.
Wir kommen im Camp um zwei Uhr nachts an. Schnell sind Helfer zur Stelle, die unser Gepäck zu den Jurten tragen. Im Öfchen wird ein Feuer entzündet, bei dessen Prasseln ich wohlig einschlafe.
Frühmorgens begrüßt mich eine Mädchenstimme in bestem Deutsch: "Guten Tag. Wie geht es Ihnen?" und schürt wieder das Feuer.
Unbeschreiblich ist der Anblick des Sees im Dunst des frühen Morgen. Wir wandern am See entlang, der fünf Mal so groß wie der Bodensee ist und als kleine Schwester des Baikal-Sees gilt. Die Ufer sind unbebaut, so weit der Blick reicht: Keine Ortschaften, Hotels, Bootsanlegestellen, Badestrände, weit und breit nur Wälder und Berge.
Die Schamanin, die wir besuchen wollen, ist abwesend. In ihrer Jurte weist nur ein mit Fleisch behafteter Tierknochen auf ihre Tätigkeit hin. Dahinter haben sich in einem Zelt zwei Italienerinnen niedergelassen, die hier die Kunst des Schamanismus erlernen wollen. Der Schamanismus ist die Naturreligion, die älter als der Buddhismus ist, und die auch von den Kommunisten nicht ausgerottet werden konnte.
Musik und Tanz
Abends hören wir im Camp Musik: eine Pferdekopfgeige, eine Flöte und eine Art Zupfinstrument. Der Flötist ist zugleich auch Obertonsänger. Allein und zusammen ertönt ein feierlich langer Lobgesang auf den See. Die Musik erscheint von hoher Qualität.
Zu künstlerischen Darbietungen gehören auch Schlangenmädchen und Tänzer. Beim Schamanentanz schüttelt sich die Tänzerin in Ekstase.
Aufbruch: | 09.08.2007 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 25.08.2007 |