Reise in die Mongolei
Terchijn-Tzagaan-nuur-See / Vulkan Chorgo
Nach zwei Nächten verlassen wir den See in Richtung Süden. Die endlose Steppe wirkt monoton; doch bei näherem Hinsehen bin ich entzückt von den feinen Gewächsen am Boden Edelweiss, Alpenveilchen, Nelken, aber auch unbekannte Blumen bilden einen bezaubernden Teppich. Schmetterlingsheuschrecken erzeugen knarrende Geräusche. Immer wieder tauchen Erdhörnchen auf. Die Vogelwelt ist reich und vielfältig.
Immer wenn wir einen Pass überschreiten, geht unsere mongolische Reiseleiterin dreimal um einen mit blauen Bändern geschmückten Steinhaufen herum, einem heiligen Owoo, wobei sie drei weitere Steine ablegt und die Naturgeister um ein gutes Gelingen der Reise bittet. Leider sind einige Owoos mit Abfällen verschmutzt.
Auf der Fahrt durch den Archangaj- Aimak gelangen wir zu einem Camp mit warmen Quellen, in denen wir baden, und von da aus zum Terchijn Tzagaan nuur, einem sehr klaren, fischreichen See.
Um einen sphinxartig in den See ragenden Felsen, der an das Profil eines alten Mannes erinnert, rankt sich eine Sage: das Wasser in einem Gefäß, das eine Frau für ihre Tiere gefüllt hat, sprudelt unaufhörlich über den Rand. Daraufhin säbelt der Ehemann den Gipfel eines Berges ab (den platten Felsen erblickt man tatsächlich auf der anderen Seeseite) und setzt ihn als Deckel auf das Gefäß. Die Frau beschimpft nun ihren Mann derart, dass dieser zum Fels erstarrt.
Ganz in der Nähe liegt das schöne Chorgo-Camp in einem schon vor 8000 Jahren erloschenen Vulkangebiet. Wir ersteigen und umrunden einen Krater. An seinem Fuß liegt die Höhle des Gelben Hundes. Gelber Hund ist die mongolische Bezeichnung für Teufel. Ich fühle mich an den Film 'Die Höhle des Gelben Hundes' erinnert.
Wir reiten auf Pferden in das wunderbare Tal, in dem unser Camp liegt.
Aufbruch: | 09.08.2007 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 25.08.2007 |