Bretagne - Cidre, rosa Granit und Calvaire
... und ab in den Süden
Abends haben wir beschlossen, etwas weiter in den Süden zu fahren, eventuell in Richtung Carnac. Von dort aus ist der Heimweg dann auch nicht mehr so weit.
Morgens gibt es Sonne und Wolken aber nach wie vor heftigen Wind.
Wir packen, bezahlen und machen uns gegen halb elf auf den Weg in Richtung Brest. Auf der N165 brausen wir mit dem Wind in Richtung Süden. Die fast durchweg vierspurig ausgebaute Straße führt von Brest nach Quimper und dann nach Lorient.
Kurz vor Auray fahren wir ab nach Erdeven, das in der Nähe von Carnac liegt. Erdeven kennen wir gut, da wir schon mehrmals dort waren. Es gibt dort einen sehr weitläufigen Municipal in den Dünen am Plage Kerhillio. Diesen steuern wir an und staunen - es gibt immer noch keinen Strom dort. Als wir vor 15 Jahren mal mit dem VW- Bus dort waren, durften wir Strom von der Rezeption nehmen.
Wir überlegen kurz - Wasserpumpe und eine Lampe könnten wir mit den 12 Volt vom Auto betreiben und den Kühlschrank mit Gas. Ach nein, zu umständlich - wir fahren weiter.
Wir passieren das umtriebige Carnac mit seinem Menhirfeld am Straßenrand und fahren weiter nach La Trinite sur Mer. Hier steuern wir den CP "La Plage" an. "Complet" erfahren wir - einen einzigen Platz hätten sie noch. Wir bedanken uns, wenn es so voll ist, reizt uns das nicht. Nun beginnt es auch wieder zu regnen und - ich will es nicht verschweigen- das Thermometer fällt auf 15 Grad.
So verabschieden wir uns stillschweigend vom Meer und fahren nach La Roche Bernard, das östlich von Vannes an der Vilaine am Felsufer liegt. Der CP "La Patic" liegt direkt am Vilaineufer am Jachthafen. Leider steht eine Hecke im Blickfeld zu unseren neuen Nachbarn, den Jachten. Wir stellen den Wohnwagen ab, verzichten auf das Sonnensegel und lassen die Räder auf dem Dach. Wir kaufen einen kleinen Imbiss, vespern im strömenden Regen ein wenig (im geheizten Wohnwagen natürlich) und laufen dann, als es aufhört zu regnen, zur Innenstadt, die nur einen Katzensprung vom Campingplatz entfernt liegt.
Es ist ein hübscher Ort. Im alten Stadtviertel haben sich in den winzigen Häuschen Künstler aller Art niedergelassen. Auch im "Centre Ville" gibt es nette Plätzchen und Winkel. Liebevoll herausgeputzte Lokale warten darauf, von hungrigen Jachtbesatzungen geentert zu werden - oder auch von hungrigen Campern. Bei diesem Wetter sind die Straßenlokale natürlich leer. Viele Briten sind hier unterwegs. Auf dem Felsen über dem Flussufer stehen zwei alte Kanonen und erinnern daran, dass dies früher ein gut befestigtes Städtchen war. Von hier aus hat man einen tollen Rundblick über den Fluss, den Hafen und die Brücke. Man blickt direkt auf den Campingplatz und wir sehen unseren Wohnwagen mal von oben.
Wir setzen uns noch eine Weile auf ein Bänkchen ans Flussufer, schauen den Schiffen zu und überlegen gerade, ob wir uns ein Gläschen Rotwein aus dem Wohnwagen holen, als - ihr ahnt es sicher schon - der nächste Regenschauer uns in den Wohnwagen treibt.
Tja, Bretagnewetter eben!
Aufbruch: | 12.08.2007 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 23.08.2007 |