Andalusien - Maurische Baukunst und Pueblos Blancos
Provinz Sevilla
Vorbei an endlosen Sonnenblumenfeldern fahren wir weiter nach Sevilla, mit 700.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Spaniens. Nachdem Kolumbus 1492 von Huelva aus zur Entdeckung Amerikas aufgebrochen war, wurde Sevilla zu einer der reichsten Handelsstätte. In der Geburtsstadt Velazquez fand 1992 die EXPO statt, was sich positiv auf die Infrastruktur ausgewirkt hat und auf der Halbinsel La Cartuja einen Funpark hinterließ.
Die größte gotische Kathedrale Santa Maria de la Sede ist mit 130 m Länge, 76 m Breite und 59 m Höhe auch die drittgrößte Kirche der Welt (nach Petersdom und der Londoner St. Pauls Cathedral). Der ursprüngliche almohadische Alcázar (erhalten blieb der Innenhof »Patio del Yeso«) wurde im 14. Jh. im Mudéjarstil umgebaut. Sehenswert ist der 20 m hohe Schnitzaltar in der Capilla Mayor. Im südlichen Querschiff liegt Christopher Kolumbus begraben. Beeindruckend ist auch die Sacristía Mayor mit ihrer skulpturengeschmückten Kuppel.
Sevilla vom "La Giralda" aus
Wahrzeichen von Sevilla ist "La Giralda". Der mächtige, maurische knapp 100 m hohe Glockenturm (1184 als Minarett errichtet und später durch einen Renaissance-Aufbau ergänzt) überragt die Stadt und erhielt seinen Namen von dem 4 m hohe Bronzeengel, der sich im Wind dreht. Von der Terrasse des Turms hat man in 70 m Höhe einen schönen Ausblick auf die Stadt und den Guadalquivir. Der Aufgang ist stufenlos, da man früher auch mit Pferden nach oben ritt.
La Giralda
Am Plaza del Triunfo liegt der Alcazar del Roy Petro, der auf den ersten Blick sehr stark der Alhambra in Granada ähnelt.
Alcazar del Roy Petro - Innenhof
Durch die Puerta del Leon betreten wir den ebenfalls reich verzierten königlichen Palast und gelangen in den Patio del Leon. Bemerkenswert ist die schöne Decke im Sala de la Justicia. Gut gefällt uns auch der mit reichen Mosaiken verzierte Patio de las Doncellas, der von doppelstöckigen Arkaden umgeben wird. Vom Obergeschoss der Alcazar hat man einen guten Überblick auf die wunderschöne Gartenanlage. Palmen, Zitrusbäume und Zypressen bieten Schatten und Mosaik-verzierte Bänke laden zum Ausruhen ein. In der Mitte der Anlage befindet steht der Pavillon Karls V., ein hübscher überkuppelter Säulengang im Renaissance-Stil.
Das Altstadtviertel Barrio Santa Cruz schließt sich nördlich an die Alcazar-Gärten an. Das ehemalige Judenviertel besticht durch wunderschöne Patios (Innenhöfe), verwinkelten, blumengeschmückte Gassen und Palästen mit schmiedeeisernen Gittern.
Auf dem Weg zum Stadtpark kommen wir am *****Hotel Alfonso XIII. vorbei. Auch wenn dieses Luxushotel leider unser Reisebudget übersteigt, verpassen wir nicht, uns das Luxushotel, das in einem prunkvollen andalusischen Palast liegt, (zumindest von außen) anzusehen. Ganz in der Nähe liegt der Palacio de San Telmo mit seinem reich verzierten Portal.
Wir erreichen den Parque de Maria Luisa, der 1929 zur iberoamerikanischen Ausstellung angelegt wurde. Es macht Spaß über die breiten Alleen und Spazierwege mit vielen Springbrunnen und Statuen zu schlendern und auf einer Parkbank eine Siesta zu machen.
Plaza de Espana
Mitten im Park liegt der wunderschöne, halbkreisförmige Plaza de Espana mit dem spanischen Pavillon im arabisch-andalusischen Stil.
Besonders schön ist die Treppe des Palastes, eine Komposition aus Renaissance-, Barock- und Mudejarstil. Auf dem Sockel des Gebäudes sind die 52 spanischen Provinzen auf wunderschönen Kachelbänken dargestellt.
Im Park liegt ebenfalls in einem Neorenaissancebau das Archäologische Museum sowie in einem Neomudéjarbau das Volkskunstmuseum.
Am Ufer des Guadalquivir liegt die Plaza de Toros de la Maestranza, die als eine der schönsten und ältesten Stierkampfarenen gilt.
Das zweite Wahrzeichen der Stadt ist Torre de Oro, der 1220 errichtete zwölfeckige "Goldturm", dessen Dach früher mit vergoldeten Kacheln bedeckt war und der zur Kontrolle des Schiffsverkehrs diente.
La movida - das Nachtleben spielt sich hauptsächlich an der Uferstraße zwischen Alameda und El Arenal ab. Ein Besuch in der ältesten Bodega Sevillas lohnt sich. Die Bodega Morales liegt in der Calle Garci Vinuesa. Seit 140 Jahren schenkt man hier Sherry und Wein vom Fass aus. Umgeben von alten Fässern sitzt man an einfachen Tischen in dem karg möblierten Raum. Man sollte nicht verpassen, die erstaunliche Vielfalt an Tapas zu kosten, diese sind perfekt geeignet für eine kleine Zwischenmalzeit bei einem Gläschen Wein.
Aufbruch: | 01.05.1999 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 14.05.1999 |